85 Jahre allgemeines Frauenwahlrecht in Österreich
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II. Die Frau als Wählerin und Politikerin - bis 1918 bis 1919

I. Der Kampf um das Frauenwahlrecht - 1848 bis 1918
II. Die Frau als Wählerin und Politikerin - 1918 bis 1919III. Der Blick in die WeltLETZTE SEITE
 Menschenmenge mit ParteiplakatenVon Parteien umworben

Zeitschriftenillustration: Der Floh, 12.1.1919

Im Wahlkampf 1918/19 standen – wie in der gesamten Ersten Republik – klassenkämpferische Themen im Vordergrund. Die Auseinandersetzung zwischen Sozialismus und Kapitalismus, das Ringen um eine neue politische Ordnung in einem Europa des Umbruchs nach dem Desaster des Weltkrieges prägte auch das politische Geschehen in Österreich.

Die Parteienlandschaft war noch im Entstehen. Auch zahlreiche Kleinparteien versuchten ihr politisches Glück.

Die folgenden Plakate und Flugzettel zeigen erstmals das Werben der Parteien speziell um die Frauen als neue Wählerschicht. Die Wahlkampfthemen für Frauen reduzierten sich dabei fast ausschließlich auf das Wohlergehen der Familie und die Zukunft der Kinder.

Das öffentliche Bild von Politik war durchwegs männlich dominiert. Auf Plakaten waren als politische Akteure fast ausschließlich Männer dargestellt. Frauen wurden dagegen nur sehr selten abgebildet und wenn, dann meist in der Rolle als Hausfrau und Mutter.

Einige kandidierende Parteien nahmen im Wahlkampf überhaupt keine besondere Rücksicht auf die neuen Wählerinnen. Allerdings ist zumindest die Anrede „An alle Wähler und Wählerinnen!“ bei den Flugblättern der meisten Parteien zu finden.