Aischylos: Prometheia

Buch, Übersetzungsexemplar von Peter Handke, 64 Seiten, ohne Datum

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Peter Handke benutzte für seine Übersetzung von Prometheus, gefesselt eine einsprachige altgriechische Ausgabe des Texts als Vorlage. Es handelt sich um das Buch Aischylos: Prometheia (herausgegeben von Hans Joachim Mette, Heidelberg: F. H. Kerle) aus dem Jahr 1953, das nach einer deutschen Einführung (S. 5-22) den altgriechischen Text sowohl des ersten Teils der Prometheia (die »Fesselung«, S. 23-55) als auch die wenigen erhaltenen Fragmente des zweiten Teils (die »Befreiung«, S. 56-58) sowie einen Anhang und ein Verzeichnis der Eigennamen beinhaltet. Handke hat in seiner Arbeit nur den ersten Teil übersetzt und in seinem Übersetzungsexemplar ausschließlich in diesem Abschnitt mit Bleistift große Mengen an Vokabeln notiert.

Wann genau Peter Handke begonnen hat, in dieses Buch Vokabelnotizen einzutragen, kann nicht festgestellt werden, da er in seinem Übersetzungsexemplar keine Datierung vermerkt hat. Die Niederschrift der ersten Textfassung begann er am 12. Juli 1985 (ÖLA SPH/LW/W153, Bl. 1). Eine Notiz für seine damalige Nachbarin Gusti Kupelwieser, in der sich Handke für das Leihen eines Griechisch-Wörterbuchs bedankt (»Sie bekommen es bald zurück«, ÖLA SPH/LW/W156/5), ist undatiert und bietet daher keinen Aufschluss darüber, ob er den altgriechischen Text vollständig durchgearbeitet hat, bevor er die erste Niederschrift der Übersetzung begann, oder jeweils nur die Vokabeln zu dem Abschnitt notierte, den er am entsprechenden Schreibtag übersetzte. Einen möglichen Hinweis gibt ein Notizbuch Handkes, in das er in der Zeit vor und während der Niederschrift der ersten Textfassung Notate eingetragen hat, die sich auf Prometheus beziehen; die erste Notiz, die sich der Übersetzung zuordnen lässt, stammt vom »26. Juni 1985« (ÖLA SPH/LW/W110, S. 30).

Die Notizen und Eintragungen im Übersetzungsexemplar sind ausgesprochen homogen. Handke hat seine Notierweise mit Zunahme an schon bearbeitetem Text nicht verändert. Von der ersten bis zur letzten annotierten Seite des Buchs (S. 24-55) hat er ausschließlich mit Bleistift notiert. Zahlreiche griechische Wörter wurden unterstrichen oder eingekreist, mit Verbindungsstrichen ordnete Handke den Wörtern im Fließtext seine am Rand rundherum geschriebenen Vermerke zu. Diese bestehen nicht nur aus deutschen Wortübersetzungen, sondern auch aus fallweise in altgriechischer Schrift eingetragenen Infinitiv- und Stammformen der im Text vorkommenden Begriffe. Handkes intensive Beschäftigung mit der slowenischen Sprache, die sich in seinen Notizbüchern aus dem Jahr 1985 nachweisen lässt und die aufgrund seiner Vorbereitung auf die Niederschrift von Die Wiederholung stattfand, hat sich auch in seinem Übersetzungsexemplar der Prometheia niedergeschlagen: Unterhalb des Textschlusses notierte er das slowenische Wort »konec [Ende]« (S. 55). (Vanessa Hannesschläger)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

Prometheia

Entstehungsdatum (laut Vorlage):  1953 [Erscheinungsjahr laut Copyright]
Datum normiert:  ohne Datum

Materialart und Besitz

Besitz 1:  Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Art, Umfang, Anzahl: 

Buch (Aischylos: Prometheia. Heidelberg: F. H. Kerle 1953), 64 Seiten, pag. 5-64, mit zahlreichen eh. Notizen und Anmerkungen

Format:  13,8 x 20,1 cm
Schreibstoff:  Bleistift

Ergänzende Bemerkungen

Sprache:  Altgriechisch