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NewsLetter 76: Sprache & Literatur

 
Angelova-Damjanova, Sofija: Ženskijat glas na istorijata : (b?lgarskijat istori?eski roman i ženite avtorki) (Die weibliche Stimme der Geschichte : der bulgarische historische Roman und Frauen als Autorinnen) / Sofija Angelova-Damjanova . - 1. izd. . - Burgas : Izdat. Libra Skorp , 2004.
Signatur:1776530-B.Neu
Bisher fehlte in der bulgarischen literaturwissenschaftlichen Forschung im Hinblick auf historische literarische Werke der Aspekt der weiblichen Perspektive. Sofija Angelova-Damjanova hat es sich zur Aufgabe gemacht, ausgewählte historische Romane bulgarischer Autorinnen der letzten hundert Jahre auf ihre spezifische weibliche Vision hin zu untersuchen. Der erforschte Zeitraum reicht vom Ende des 19. Jhdts. ("Carica Teodora" von Bela Blagoeva) bis zum Beginn der 90er Jahre des 20. Jhdts. ("Az, Anna Komnina" von Vera Mutaf?ieva). Die historischen Romane der behandelten Schriftstellerinnen reflektieren deutlich die politischen Veränderungen des Landes, aber auch die feministischen Debatten über die "weibliche Stimme" und "weibliches Schreiben" in der bulgarischen Literatur. (Karmen Petra Moissi)

Becker-Leckrone, Megan: Julia Kristeva and literary theory. - Basingstoke [u.a.] : Palgrave MacMillan, 2005. - (transitions)
Signatur: 1771163-B.Neu
Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin sowie Psychotherapeutin und Analytikerin Julia Kristeva ist eine der meistdiskutierten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Dieses Buch beschäftigt sich mit ihrer Literaturtheorie: mit ihrer Definition von Literatur, ihren Analysemethoden und deren theoretische Grundlagen. Ihre Theorie wird dabei in Verbindung mit Roland Barthes, Sigmund Freud, Jacques Lacan und anderen gesetzt, wobei Fragen der Lesart, der Textualität und der Subjektivität zur Sprache kommen. Andere Kapitel beleuchten Kristevas Beschäftigung mit dem französischen Romanautor Céline in "Powers of Horror: An Essay on Abjection" und ihre lebenslange Auseinandersetzung mit James Joyce. Ein hilfreiches Glossar stellt in Zusammenfassungen ihre wichtigsten literarischen Konzepte vor.

The Cambridge companion to Harriet Beecher Stowe / ed. by Cindy Weinstein. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 2004.
Signatur: 1761300-B.Neu       Inhalt
Diese Aufsatzsammlung präsentiert neue Erkenntnisse zu Leben und Werk von Harriet Beecher Stowe (1811-1896), deren Roman "Uncle Tom's Cabin" zu einem Klassiker und Bestseller wurde. Dabei wird auch auf Stowes Darstellung von rassischer Zugehörigkeit, ihre Einstellungen zu sozialen Reformen und ihre Stellung innerhalb der amerikanischen Romanliteratur eingegangen. Außerdem wird eine umfassende Chronologie ihres Lebens und hilfreiche bibliographische Hinweise für eine vertiefte Beschäftigung mit dieser wichtigen amerikanischen Autorin des 19. Jahrhunderts und erklärten Gegnerin der Sklaverei geboten.

Downing, Crystal: Writing performances : the stages of Dorothy L. Sayers. - New York [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2004.

Signatur: 1767029-B.Neu
Nachdem Dorothy L. Sayers für ihren Detektiv-Helden Lord Peter Wimsey bekannt wurde, begann sie, sich den Geheimnissen des anglo-katholischen Christentums zuzuwenden, indem sie Stücke schrieb, und zwar sowohl für des Theater als auch für den Rundfunk. Da ihre modernistischen Zeitgenossen sowohl ihre Bestseller als auch ihre religiösen Werke verachteten, wurde Sayers von der Literaturwissenschaft weitgehend ignoriert. Dieses Buch unternimmt den ersten Versuch, den Stellenwert der Werke dieser Schriftstellerin innerhalb der modernen Literatur zu verorten und sie auf Grund ihrer Ironisierung der aufklärerischen Rationalität und wissenschaftlichen Objektivität als Vorläuferin der Postmoderne zu betrachten.

Grabbe, Katharina: Geschwisterliebe : verbotenes Begehren in literarischen Texten der Gegenwart. - Bielefeld : Aisthesis Verlag, 2005.
Signatur: 1772120-B.Neu
Geschwisterliebe und der mit dem erotischen Begehren zwischen Bruder und Schwester verbundene Tabubruch ist einer der Liebestopoi der Literaturgeschichte. Die Autorin analysiert das Thema vor dem Hintergrund der Lacanschen Psychoanalyse und der aktuellen sich von Judith Butler herschreibenden Gender-Debatte am Beispiel dreier Romane der Gegenwartsliteratur: Pascal Merciers "Der Klavierstimmer", Marlene Streeruwitz' "Partygirl" und Jeffrey Eugenides' "Middlesex. Die der literarischen Geschwisterliebe eingeschriebene Ambivalenz von Verbot und Begehren wird auf den Bedeutungszusammenhang von symbolischer Ordnung und Inzestverbot zurückgeführt. Da die symbolische Ordnung an die Einsetzung der Sprache als Signifikationsmedium und damit an das Inzestverbot gebunden ist, stellt die literarische Geschwisterliebe immer auch das Funktionieren von Ordnungs- und Identitätsmodellen in Rede.

Irmgard Keun 1905 / 2005 : Deutungen und Dokumente / Stefanie Arend, Ariane Martin (Hg.). - Bielefeld : Aisthesis Verlag, 2005.
Signatur: 1767941-B.Neu       Inhalt
Irmgard Keun ist längst keine vergessene Autorin mehr. Ihre literarischen Texte zwischen Avantgarde und Popularkultur zeichnen sich nicht nur durch stilistisch kunstvoll vermittelte Komik und genaue Beobachtungsgabe aus, sie sind nicht bloß satirisch oder zuweilen auch ernsthaft und im melodramatischen Gestus melancholisch. Sie erfassen vor allem plastisch Mentalitäten und Verhaltensweisen und sind damit von eigenwilliger zeitdiagnostischer Prägnanz. Der Band bietet Deutungen und Dokumente zum Werk der Weimarer Republik, zum Exilwerk und zum Werk der Nachkriegszeit.

Klann-Delius, Gisela: Sprache und Geschlecht. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 2005. - (Sammlung Metzler ; 349)
Signatur: 1768189-B.Neu
Das öffentliche Interesse an Gender-Fragen ist ungebrochen, und in den verschiedensten Bereichen (Politik, Recht, Bildung) spielen dabei auch die sprachlichen Aspekte eine wichtige Rolle. Diese Einführung gibt einen umfassenden Überblick über den Komplex "Sprache und Geschlecht". Sie analysiert die Sprachpraxis der Geschlechter bis hin zu Mimik und Körpersprache und bietet die aktuellsten Erklärungsansätze. Den Abschluss bildet ein Kapitel über Sprachpolitik und Sprachwandel.

Knox-Shaw, Peter: Jane Austen and the enlightenment. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 2004.
Signatur: 1760069-B.Neu
Jane Austen wurde von ihren ZeitgenossInnen als neue Stimme in der Literaturlandschaft wahrgenommen, aber in der Rezeption des späten 20. Jahrhunderts wurde sie häufig als nostalgisch-reaktionär rezipiert. Der Autor widerlegt diese Einschätzung, indem er zeigt, wie tief Jane Austen der Aufklärung verpflichtet war und dass sie sich in der Gefolgschaft einer skeptischen Tradition, wie sie von Adam Smith und David Hume vertreten wurde, befand. Gestützt auf bisher vernachlässigte Quellen rekonstruiert Knox-Shaw die intellektuelle Atmosphäre des Steventon-Pfarrhauses, wo sie ihre Jugendwerke schrieb, und folgt dem Verlauf ihres Werkes durch die 90er Jahre des 18. Jahrhunderts, wobei der Autor zeigt, wie direkt Austen literarisch auf diese turbulenten Jahre reagierte.

Krug, Michaela: Auf der Suche nach dem eigenen Raum : Topographien des Weiblichen im Roman von Autorinnen um 1800. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2004. - (Epistemata ; 437)
Signatur: 1767396-B.Neu
Raum fungiert in dieser Abhandlung als zentrale Analysekategorie, um weibliche Lebenswirklichkeiten und gesellschaftliche Verdrängungs-Prozesee aufzuspüren. Im Zentrum stehen die Romane der Autorinnen Sophie von LaRoche, Caroline von Wolzogen, Therese Huber und Caroline Auguste Fischer. Anhand ihrer Texte soll den Fragen nach Raum und Identität, nach dem Verhältnis von Frauen zum Raum und ihren Möglichkeiten, sich jenseits ihrer häuslichen Verankerung identitätsstiftende Räume anzueignen, nachgegangen werden. Gerade im ausgehenden 18. Jahrhundert traten Frauen ver(ge)stärkt als Schriftstellerinnen auf und unterliefen damit ihre ihnen zugesprochenen häuslichen Barrieren und Tätigkeiten. Sie ringen mit und fordern einen "erweiterten Raum".

Leskovar, Veronika: Die fabelhafte Welt der Hertha Kräftner : eine narratologische Analyse der literarischen Prosatexte der Autorin. - Wien : Edition Prasens, 2005.
Signatur: 1765425-B.Neu
Dieses Buch kommt einem schon seit langem überfälligen Desiderat der germanistischen Forschung nach und betrachtet das schriftstellerische Werk dieser allzu früh verstorbenen wichtigen österreichischen Autorin (1928 - 1951) unter werkästhetischen und narratologischen Aspekten. Im Fokus stehen ihre Prosatexte - die bis dato literaturwissenschaftlich und künstlerisch unterbewertet wurden. Dabei stehen auch nicht die biographischen Deutungen und Spekulationen (wie Promiskuität, Freitod etc.) im Mittelpunkt, sondern ihre fiktionalen Welten, Identitätenbildung und Imaginationsräume.

Makinen, Merja: The novels of Jeanette Winterson. - Basingstoke [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2005.
Signatur: 1768973-B.Neu
In umfassender Weise behandelt Merja Makinen die Buchbesprechungen bzw. Literaturkritiken die sich mit den Novellen von Jeanette Winterson, der erfolgreichsten zeitgenössischen britischen Autorin, befassen - angefangen von "Oranges are not the only fruit" bis hin zu "The PowerBook". Dabei berücksichtigt sie sowohl die ersten Reaktionen als auch die weitere Rezeptions-Entwicklung, geht auf die kontroversielle kritische Auseinandersetzung mit Winterson als lesbische Schriftstellerin ein und untersucht den postmodernen Aspekt ihres Werkes. Eine kurze Diskussion von Wintersons neuestem Roman "Lighthouse keeping" steht am Ende des Buches.

Masanek, Nicole: Männliches und weibliches Schreiben? : zur Konstruktion und Subversion in der Literatur. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2005. - (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; 521)
Signatur: 1773433-B.Neu
Frauen schreiben anders als Männer. Lange Zeit war diese Meinung nicht nur in der feministischen Literaturwissenschaft vorherrschend. Das vorliegende Buch jedoch, das sich, gestützt auf den theoretischen Hintergrund Jacques Derridas, mit deutschsprachigen AutorInnen wie Elfriede Jelinek, Ingeborg Bachmann und Unica Zürn sowie Bodo Kirchhoff und Robert Musil auseinandeer setzt, stellt diese Behauptung in Frage und gibt damit Anlass, die scheinbar so deutliche Spaltung der Ästhetik in eine männliche und weibliche Literatur zumindest in ihren wesentlichen Teilen zu negieren.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 29.10.2005


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