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NewsLetter 76: Kunst & Kultur

 
Bollmann, Stefan: Frauen, die lesen, sind gefährlich. - München : Sandmann, 2005.
Signatur: 1766743-C.Neu
Die Bilder lesender Frauen sind von besonderer Schönheit, Anmut und Ausdruckskraft. Warum sie lesen und in welche Lektüre sie vertieft sind, wird in kurzen Begleittexten erläutert. Sie stammen von bekannten wie noch (oder wieder) zu entdeckenden KünstlerInnen, u.a. von Rembrandt, Vermeer, Matisse, Heckel, Münter bis zu Eve Arnolds berühmter Fotografie "Marilyn Monroe liest ‚Ulysses'".

Brunnthaler, Elfriede: Vom Eheschatten in der Kunst? : der Maler Eduard Csank und seine Frau Elisabeth in und auf dessen [deren] malerischen Spuren. - Wien : Edition Praesens, 2005. - (Angwandte Kulturwissenschaften Wien ; 2)
Signatur: 1758900-B.Neu-Sond.2
Die Autorin wollte in ihrer Dissertation die Künstlerin Elsa Csank ursprünglich aus dem Schatten ihres akademischen geschulten Mannes hervorheben. Allein die Tatsache, dass Elsa Csank sich dem relativ neuen Medium der Fotografie - als Ausgangspunkt und zur Dokumentation ihrer Malerei - zugewandt hatte, sprach jedoch für ihre Eigenständigkeit. Dass sie als Witwe weitermalte und sich weiterhin an den Weihnachtsausstellungen des Mährischen Künstlerbundes beteiligte, widerlegte ebenfalls gegen eine künstlerische "Abhängigkeit" von ihm. Elsa und Eduard Csank malten die gleichen Motive, jede/r aus ihrem/seinem Blickwinkel. Bei näherer Betrachtung unterschied sich ihre Behandlung der jeweiligen Motive im Duktus: während er eine malerische Atmosphäre anstrebte, war ihr Anliegen eine möglichst naturgetreue Darstellung des gewählten Motivs, wobei sie eher mit dem Pinsel zeichnete, als malte. Beide blieben ihrem Stil treu. Unbeeinflusst von ständig neu aufkommenden europäischen Stilrichtungen, lebten sie in Brünn als angesehenes Künstlerehepaar. Nach dem Tod Eduard Csanks gelang es Elsa, auch in Wien in eine Künstlervereinigung aufgenommen zu werden, den "Segantinibund", und dort auszustellen. Sie baute sich erneut einen Freundeskreis von Künstlern und Literaten auf. Ihre knappe Pension konnte sie durch das Malen von Blumenstücken, Porträts und Lesezeichen aufbessern.

Deseyve, Yvette: Der Künstlerinnen-Verein München e.V. und seine Damen-Akademie : eine Studie zur Ausbildungssituation von Künstlerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. - München : Utz, 2005. - (Kunstwissenschaften ; 12)
Signatur: 1776159-B.Flu
Die professionelle Ausbildung von Künstlerinnen hat sich als ein zentrales Untersuchungsfeld gegenwärtiger Gender Studies erwiesen. Die vorliegende Studie widmet sich in diesem Rahmen dem um die Jahrhundertwende weithin bekannten Münchener Künstlerinnen-Verein und seiner Damen-Akademie. Auf Grundlage der erstmals systematisch erfolgten Auswertung des umfangreichen Quellenmaterials wird der Verein als frühe Berufs- und Interessenvereinigung von Künstlerinnen vorgestellt. Neben den allgemeinen Zielsetzungen, den vereinsinternen Strukturen und den vielfältigen Verflechtungen im kulturellen Leben Münchens zeigt sich gerade die Damen-Akademie als Professionalisierungsinstitution für Künstlerinnen als Teil eines überregionalen Netzwerkes im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.

Echolos : Klangwelten verfolgter Musikerinnen in der NS-Zeit / Anna-Christine Rhode-Jüchtern, Maria Kublitz-Kramer (Hg.). - Bielefeld : Aisthesis Verlag, 2004.
Signatur: 1765084-B.Mus       Inhalt
Der Fokus des Kongressbandes gilt den "Leerstellen" innerhalb der musikwissenschaftlichen Exilforschung: den Komponistinnen, Musikpädagoginnen, den Virtuosinnen und den Kabarettistinnen, die seit 1933 in Deutschland verfolgt und ermordet wurden, die Widerstand geleistet haben oder ins Exil vertrieben wurden. Die konkrete Spurensuche der vielfach zu Unrecht vergessenen Musikerinnen macht durch Fallgeschichten das Allgemeine im besonderen sichtbar, ohne dass Differenzierungen aufgehoben würden: die Verbindung des individuellen Schicksals mit der gesellschaftlichen Ausgrenzung und Verfolgung. Der Band ist dabei um eine historische Aufarbeitung bemührt, die auf Bruchstück einer zerstörten Kultur hinweist. Dadurch werden Stränge einer Überlieferung deutlich, die innerhalb der allgemeinen Geschichtsschreibung eher randständig und ephemer sind.

Gordon, Bonnie: Monteverdi's unruly women : the power of song in early modern Italy. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 2004. - (New perspectives in music history and criticism)
Signatur: 1772194-B.Mus
Das Buch untersucht Monteverdis Madrigale und Musikdramen und ihre Bedeutung für die musikalische und kulturelle Welt des Singens und der Stimme im frühmodernen Italien. Monteverdis Musik erforderte trainierte weibliche Stimmen, die dramatischen und expressisiven Ausdruck erlaubten. Zu einer Zeit, als das Singen für respektable Frauen nicht voll akzeptiert war, erlaubte seine Musik den Frauen ihre Stimme zu gebrauchen und damit auch Macht zu erlangen. Die Autorin geht anhand zeitgenössischer Quellen Monteverdis Musik ebenso nach, wie der sozialen und musikalischen Umgebung, in der die Sängerinnen lebten.

Haar tragen : eine kulturwissenschaftliche Annäherung / hrsg. von Christian Janecke. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2004.
Signatur: 1768162-B.Por       Inhalt
Thema hier ist nicht "Haar" schlechthin, sondern mit wenigen Ausnahmen das "Tragen von Kopfhaar". Es wird keine Frisurengeschichte geboten, wenngleich einige Beiträge direkt und die meisten indirekt etwas dafür leisten, sondern eine kulturwissenschaftliche Erörterung des Haartragens aus unterschiedlichsten Perspektiven. "Was" dort getragen wird, nennt man die Frisur, aber es geht darüber hinaus eben auch um Präformierungen der Frisur durch Körperdiskurse oder friseurberufsinterne Entscheidungen, um den Umgang mit ihr und ihre Inszenierung vor Anderen, die unser Haar bewerten. Grundsätzliche Topoi, wie die Geschlechterthematik fließen ebenfalls ein.

Der "männliche" und der "weibliche" Beethoven : Bericht über den Internationalen musikwissenschaftlichen Kongress vom 31. Oktober bis 4. November 2001 an der Universität der Künste Berlin / Hrsg. von Cornelia Bartsch ... - Bonn : Beethoven-Haus, 2003. - (Veröffentlichungen des Beethoven-Hauses Bonn : Reihe 4, Bd 18)
Signatur: 535886-B.Mus.4,18
Dieser internationale Kongress und somit auch die Beiträge in diesem Kongressband versuchen die Gender-Perspektive als sozialwissenschaftliche Kategorie in die Musikwissenschaften einzubringen. Damit soll zum Abbau einer noch immer deutlich fühlbaren Abwehrhaltung dieser Themenstellung gegenüber - denn, so die verbreitete Meinung, Musik habe nichts mit Geschlecht zu tun - lässt sich immerhin argumentieren, dass Musik als Kunstform keineswegs allein formaler Analyse zugänglich ist. Sie gehört als Faktum sowohl der kulturellen als auch sozialen Welt an, in der sie jeweils entstand, als auch den kulturellen und sozialen Zusammenhängen, in denen sie aufgeführt und gehört wird. Neben den kulturellen Geschlechterkonstruktionen der Musikgeschichtsschreibung interessierte die AutorInnen dieses Bandes (u.a. Sanna Pedersen, Albrecht Riethmüller, Annegret Huber, Renate Moering, Cornelia Bartsch) vor allem die Frage, wie das davon bestimmte Denken auch die Hörerwartungen und Interpretation von Musik beeinflusst und sogar normiert.

Musik im Exil : die Schönbergschülerin Natalia Prawossudowitsch = Musica in esilio / Bianca Marabini Zoeggeler ; Michail Talalay. Mit Texten von P. P. Kainrath ... . - Wien [u.a.] : Folio-Verl. , 2003. - Text dt., ital. u. russ. . - Mit Parallelsacht. in kyrill. Schr.
Signatur: 1772251-D.Neu
Die 1899 in Vilnius geborene und 1988 im Meraner Exil gestorbene Komponistin Natalia Prawossudowitsch nahm Klaiverunterricht bei Vera Skrjabina und machte 1925 das Diplom am Konservatorium von Leningrad, später war sie in der Meisterkalsse Arnold Schönbergs in Berlin. Da ihr Vater aus politischen Gründen im Stalinismus ermordet wurde, sollte sie nie mehr nach Russland zurückkehren. Von 1931 bis zu ihrem Tod komponierte und lebte sie im russischen Haus "Borodine" in Meran. Die Beiträge - neben zahlreichen Illustrationen - versuchen eine Annäherung an Person und Werk. Auch ihre (kurzen) autobiographischen Aufzeichnungen werden hier wiedergegeben, ergänzt von Erinnerungen ihrer Nichte.

Tietenberg, Annette: Konstruktionen des Weiblichen : Eva Hesse: ein Künstlerinnenmythos des 20. Jahrhunderts. - Berlin : Reimer, 2005.
Signatur: 1773649-C.Neu
Die Rezeption der amerikanischen Künstlerin Eva Hesse (1936-1970) ist beispielhaft für den Prozess von Mythenbildung in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts. Annette Tietenberg unterzieht die Texte, die im Laufe von vier Jahrzehnten zum Leben und Werk Eva Hesses veröffentlicht wurden, einer kritischen Relektüre. Dadurch macht sie sichtbar, welche Stereotype verwendet wurden, um das Werk der Künstlerin als ein spezifisch "weibliches" zu kennzeichnen. Annette Tietenberg bietet alternative Lesarten an, die sich jenseits des festgeschriebenen Rezeptionsschemas bewegen und Hesses Kunst neu deuten.

Women and media : international perspectives / ed. by Karen Ross and Carolyn M. Byerly. - Malden, Ma [u.a.] : Blackwell, 2004.
Signatur: 1756450-B.Neu       Inhalt
Internationale Forscherinnen untersuchen Schlüsselfragen des Themenschwerpunktes "Frauen und Medien". Dabei stellt sich heraus, dass Medien das Potential besitzen, einerseits den Status Quo der patriarchalen gesellschaftlichen Machtbeziehungen zu verstärken, andererseits aber auch, zu neuen, gerechteren Machtverteilungen beizutragen. Das Buch eignet sich besonders für den universitären Gebrauch und schließt neben ausführlichen Bibliographien einen Index und Fragen für eine weitergehende Diskussion mit ein.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 29.10.2005


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