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NewsLetter 78: Feministische Theologie, Kirche & Religion

 
Koch, Ursula: Edith Stein : eine kleine einfache Wahrheit sagen ; biographischer Roman. - Gießen [u.a.] : Brunnen-Verlag, 2005.
Signatur: 1780409-B.Neu
Als jüngste von sieben Geschwistern wird Edith Stein 1891 als Kind der jüdischen Familie Stein in Breslau geboren. Den Glauben an den Gott ihrer Väter verliert sie schon früh, bereits als Vierzehnjährige bezeichnet sie sich als Atheistin. Das Philosophiestudium, unter anderem bei Professor Edmund Husserl in Göttingen, verschafft der ehrgeizigen Studentin zwar intellektuelle Anerkennung, schenkt ihr jedoch nicht die ersehnte Erfüllung. Edith Stein hat im Rückblick auf ihren Lebensweg von "merkwürdigen Zickzacklinien" gesprochen, die sie aber durchaus als Führung Gottes versteht. Ursula Koch stellt in diesem Buch eine mutige und engagierte Frau vor, die sich für andere einsetzt: als Pädagogin, Lazarettschwester, Frauenrechtlerin und Ordensfrau - ein wechselvoller Lebensweg, der in Auschwitz endete.

Feminist companion to Mariology / ed. by Amy-Jill Levine with Maria Mayo Robbins. - London : T & T Clark, 2005. - (Feminist companions to the New Testament and early Christian writings ; 10)
Signatur: 1780209-B.Neu
Einen wichtigen Beitrag zur Feministischen Theologie liefert der vorliegende Band, der sich nicht nur mit den biblischen Darstellungen von Maria, der Gottesmutter, auseinandersetzt, sondern Maria aus einer feministischen Perspektive betrachtet und auf die historischen Persönlichkeit Maria sowie die Veränderung der Sichtweise auf die Person Maria im Lauf der Jahrhunderte hinweist. Valerie Abrahamsen, Mary F. Foskett, Beverly Robert Gaventa, Johan van den Hengel, George T. Zervos u. a. liefern Beiträge, die das göttliche Ideal der Frau und die Bedeutung der Jungfräulichkeit sowie der Sexualität mit protestantischer, katholischer und orthodoxer Hermeneutik, Christologie und Soteriologie, den ökumenischen Beziehungen und der Sozialgeschichte des 1. Jahrhunderts n. Chr. verbinden.

Unger, Helga: Die Beginen : eine Geschichte von Aufbruch und Unterdrückung der Frauen. - Freiburg [u.a.] : Herder; 2005. - (Herder spektrum ; 5643)
Signatur: 1786999-B.Neu
Sie wurden als Bedrohung empfunden und man hat sie bedroht und verfolgt: die Beginen. Selbstbewusste Frauen im Mittelalter, die, jenseits aller Hierarchien von Kirche und Gesellschaft, eine religiöse und soziale Aufbruchsbewegung in der Nachfolge Christi bildeten. Aus unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten kommend, unterstanden Anhängerinnen dieses Frauenorden weder einem Ehemann noch ihrem Vater noch einer klerikalen Klosterregel und verdienten ihren Lebensunterhalt durch Arbeit, oft im Textilhandwerk oder in der Krankenpflege. Einzelne Beginen wie Mechthild von Magdeburg oder Marguerite Porete haben ihre mystischen Erfahrungen in bedeutenden Werken niedergeschrieben. Die Beginen - das war eher ein Lebensstil als eine politisch-emanzipatorische Bewegung, auch ein Protest gegen den Reichtum der mittelalterlichen Gesellschaft, besonders des Klerus. Helga Unger liefert eine umfassende Darstellung dieser europaweiten Frauenbewegung des Mittelalters und beschreibt, auf welchem Boden diese große Bewegung gedieh und wie sie letztlich durch kirchliche und politische Verfolgung unterging.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 10.03.2006


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