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NewsLetter 68: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Eheschließungen im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts : Muster und Strategien / hrsg. von Christophe Duhamelle und Jürgen Schlumbohm. - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2003. - (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte ; 197)
Signatur: 1729191-C.Neu
Die Eheschließung war in den europäischen Gesellschaften der Vergangenheit nicht nur ein wichtiger Einschnitt im individuellen Lebenslauf. Sie bedeutete auch einen Wendepunkt in der Abfolge der Generationen, der oft mit der Weitergabe von Besitz verbunden war. Heiraten begründeten zugleich Allianzen zwischen Familien, sie schufen soziale Nähe und Distanz. Die Beiträge zu diesem Buch untersuchen diese unterschiedlichen Bedeutungen der Heirat.

Engel, Barbara Alpern: Women in Russia, 1700-2000. - Cambridge : Cambridge Univ. Press, 2004.
Signatur: 1618287-B.Neu
Diese chronologische Darstellung zwischen 1700 und 2000 füllt mit ihrer lebendigen Darstellung von weiblichen Existenzweisen in Russland eine Lücke in der Frauengeschichtsforschung. Die Autorin fängt die ganze Vielfalt von Frauenleben ein, indem sie Bäuerinnen, Herrscherinnen, Arbeiterinnen, Studentinnen, adelige Frauen, Revolutionärinnen, Pilotinnen, Partisaninnen u.v.a. beschreibt und ihren wichtigen Beitrag zur russischen Sozialgeschichte herausarbeitet.

Epple, Angelika: Empfindsame Geschichtsschreibung : eine Geschlechtergeschichte der Historiographie zwischen Aufklärung und Historismus. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2003. - (Beiträge zur Geschichtskultur ; 26)
Signatur: 1721398-B.Neu
Die kulturwissenschaftliche Studie beschäftigt sich mit drei eng verwobenen Diskussionsfeldern: Literaturtheorie, Historiographie und Geschlechtergeschichte. Dabei betritt sie Neuland, was die Untersuchung der Geschichtsschreibung von Frauen angeht, und lässt gleichzeitig den überlieferten Kanon wissenschaftlicher Historiographie sowie dessen Geschlechtsspezifik in neuem Licht erscheinen. Historische Erzählungen zwischen Aufklärung und Historismus fügen sich zu einem Panorama empfindsamer Geschichtsschreibung als Konkurrenzunternehmen zur entstehenden Wissenschaft im deutschsprachigen Raum. Ihr zentrales Anliegen war es, eine an Freundschaftsbeziehungen entwickelte Moral auf das gesellschaftliche Leben zu übertragen.

Erler, Mary C.: Women, reading, and piety in late medieval England. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 2002. - (Cambridge Studies in Medieval Literature ; 47)
Signatur: 1392078-B.47
Im englischen Spätmittelalter gab es ein Netzwerk von Frauen, die Bücher - vor allem religiösen Inhalts - besaßen und auch austauschten. Mary Erler stellt uns in mehreren Erzählungen einzelne Frauenpersönlichkeiten zwischen 1350 und 1550 vor. Als Einleitung bringt sie einen Überblick über lesende Nonnen und ihre Bücher und als Abschluss einen Überblick über Frauen, welche die ersten gedruckten Bücher Englands besaßen. Ganz nebenbei ist dies auch eine Geschichte weiblicher Freundschaftbeziehungen.

Fara, Patricia: Pandora's breeches : women, science and power in the enlightenment. - London : Pimlico, 2004.
Signatur: 1729546-B.Neu
"Hätte Gott die Frauen als eine bessere Sorte von Rindvieh erschaffen wollen, dann hätte er sie nicht mit Vernunft ausgestattet." 1673 befürwortete Bathsua Makin als eine der ersten Frauen die wissenschaftliche Bildung von Mädchen. Trotz der Anstrengungen von Makin und ihren Nachfolgerinnen wurden Frauen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von den Universitäten ausgeschlossen. Dennoch fanden sie andere Wege, um an wissenschaftlichen Projekten teilzunehmen. Sie arbeiteten an außeruniversitären Forschungen mit, korrespondierten mit international bekannten Wissenschaftlern, engagierten Hauslehrer, publizierten ihre eigenen Bücher und übersetzten und vereinfachten wichtige Texte, wie z.B. Newtons Buch über die Schwerkraft. Sie spielten eine wichtige Rolle bei wissenschaftlichen Arbeiten, die häufig allein ihren Männern, Vätern oder Freunden zugeschrieben werden.

Frenken, Ralph: "Da fing ich an zu erinnern ..." : die Psychohistorie der Eltern-Kind-Beziehung in den frühesten deutschen Autobiographien (1200-1700). - Gießen : Psychosozial-Verlag, 2003. - (Reihe "Psyche und Gesellschaft")
Signatur: 1711717-B.Neu
Ralph Frenken beschäftigt sich mit den Gefühlsbeziehungen von Eltern und Kindern in der Zeit zwischen 1200 und 1650. Als Quellenmaterial dienen ihm die ältesten überlieferten Autobiographien im deutschen Sprachraum. Auf die religiösen mittelalterlichen Autobiographien aus dem mystischen Umfeld folgen im 15. Jahrhundert die ersten säkularen Werke. Frenken eröffnet den LeserInnen einen lebendigen Zugang zu diesen faszinierenden Zeugnissen ihrer Zeit und zeigt als Ergebnis seiner psychohistorisch-psychoanalytischen Untersuchung, dass sich ein tiefgreifender historischer Wandel der Kindheit, vor allem eine zunehmende Fähigkeit der Eltern zur Empathie mit den eigenen Kindern, vollzogen hat.

Gordon, Eleanor: Public lives : women, family and society in Victorian Britain / Gwyneth Nair. - New Haven [u.a.] : Yale University Press, 2003.
Signatur: 1717525-C.Neu
Das Buch überdenkt viele Stereotypen über die Mittelklasse-Frauen des viktorianischen Zeitalters und ihre Familien. Die Autorinnen untersuchen den weiblichen Lebenszusammenhang von 1840 bis ins frühe 20. Jahrhundert: Eheleben, Berufstätigkeit, Konsum, soziales, spirituelles und öffentliches Leben. Dabei stellt sich heraus, dass die Annahme, die Frauenrolle in der viktorianischen Familie sei vor allem eine dienende gewesen, den Tatsachen in seltenen Fällen entspricht. Tatsächlich spielten Frauen bei der Identitätsfindung der Mittelklasse eine zentrale Rolle, was Geschmacksbildung, Selbstdarstellung und Kulturkonsum anlangt.

Grayzel, Susan R.: Women and the First World War. - London [u.a.] : Pearson Eduction, 2002.
Signatur: 1719042-B.Neu
Der Erste Weltkrieg war der erste moderne totale Krieg, der die Mobilisierung sowol von Soldaten als auch von ZivilistInnen (Männer und Frauen) erforderte. Das als Einführung in das Thema konzipierte Buch möchte die Erfahrungen und den Beitrag von Frauen während dieser wichtigen Umbruchszeit in den Mittelpunkt stellen, wobei neben den am Krieg teilnehmenden Staaten auch die Auswirkungen auf Afrika, Asien, Australien, Neuseeland und Nordamerika berücksichtigt werden.

Harvey, Elizabeth: Women and the Nazi East : agents and witnesses of germanization. - New Haven [u.a.] : Yale University Press, 2003.
Signatur: 1708834-C.Neu
Im ehemaligen deutschen Osten vor 1939 und während der nationalsozialistischen Besetzung Polens waren Frauen wesentliche Trägerinnen des Grenzland-Aktivismus. Elizabeth Harvey analysiert auf Grund von neuem Material aus polnischen deutschen Archiven ihre Rolle und ihre Kollaboration bei der deutschen Rassen-Segregationspolitik und bei der Verfolgung der polnischen und jüdischen Bevölkerung.

"High and mighty Queens" of early modern England : realities and representations / Carole Levin … (Ed.). - New York [u.a.] : Palgrave MacMillan, 2003.
Signatur: 1717111-B.Neu
Diese interdisziplinäre Aufsatzsammlung widmet sich den Königinnen der Frühneuzeit: regierende, wie Mary I. oder Elisabeth I.; Gemahlinnen, wie Anne Boleyn oder Anna von Dänemark; literarische Repräsentationen von Kleopatra oder Lady Macbeth. Der faszinierende Blick auf die Königinnen der Renaissance erforscht u.a. Mythen und Volksliteratur, viktorianische Darstellungen und Verfilmungen des 20. Jahrhunderts.

Knapp, Gabriele: Frauenstimmen : Musikerinnen erinnern an Ravensbrück. - Berlin : Metropol, 2003.
Signatur: 1723029-B.Neu
Für viele Frauen, die zwischen 1939 und 1945 im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert waren, stellte Musik eine unentbehrliche Überlebenshilfe dar. "Frauenstimmen" lässt sieben von ihnen in ausführlichen Lebensbildern zu Wort kommen. Weitere einhundertvierzig Kurzbiografien von professionellen und Laienmusikerinnen aus zahlreichen europäischen Ländern geben einen umfassenden Eindruck von den musikalischen Aktivitäten der Häftlingsfrauen, darüber hinaus aber auch von den verzweifelten Überlebenskämpfen unter den Gewaltverhältnissen des Konzentrationslagers.

Leick, Gwendolyn: Sex and eroticism in mesopotamian literature. - London [u.a.] : Routledge, 2003.
Signatur: 1719245-B.Neu
Anhand von frühesten schriftlichen Dokumenten aus dem 21. bis 5. Jahrhundert v. Chr. werden in diesem Buch die Themen Sexualität und Erotik in der mesopotamischen Literatur abgehandelt: in höfischen Liebesgedichten, Brautgesängen, Mythen, Erzählungen und Beschwörungsformeln. Die Quellen eröffnen beredte und freizügige Ansichten über Prostitution, Liebesmagie, Fruchtbarkeits- und Potenz-Praktiken.

Potthast, Barbara: Von Müttern und Machos : eine Geschichte der Frauen Lateinamerikas. - Wuppertal : Hammer, 2003.
Signatur: 1722822-B.Neu
Die erste epochenübergreifende Darstellung der Geschichte der Frauen und der Familie in Lateinamerika. Adlige und bürgerliche Frauen, einfache Indianerinnen und Sklavinnen, Dienstmädchen und Fabrikarbeiterinnen - sie alle kommen in diesem Buch zu Wort, denn bei aller Unterschiedlichkeit der Lebensverhältnisse eint diese Frauen doch eine spezifisch lateinamerikanische Kultur, die sich in den Geschlechterrollen niederschlägt. Anschaulich durch viele Fallbeispiele und wissenschaftlich fundiert konfrontiert das Buch die Geschlechter-Stereotypen mit der sozialen Realität.

Santinelli, Emmanuelle: Des femmes éplorées? : les veuves dans la société aristocratique du haut Moyen Age. - Arras : Presses Univ. du Spetentrion, 2003.
Signatur: 1690738-B.Neu
Im Mittelalter überlebten die Ehefrauen in zwei von drei Fällen ihren Gatten, was Fragen ihrer Zukunft, ihrer Rolle, ihrer Bewegungsfreiheit und ihrer materiellen Absicherung schon bei der Eheschließung aufwarf. Rechtliche, religiöse, ökonomische, soziale und anthropologische Ansätze dienen zur Analyse dieses geschlechtergeschichtlich bedeutsamen Themenbereichs. Untersucht werden Frauenschicksale vom Ende des 6. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts zwischen Flandern und Poitou.

Stark, Meinhard: "Ich muß sagen, wie es war" : deutsche Frauen des GULag. - Berlin : Metropol Verlag, 1999. - (Dokumente - Texte - Materialien ; 29) S
ignatur: 1723917-B.Neu
Obwohl ihr Leben außergewöhnlich war, scheinen die Frauen vergessen. Vor fast siebzig Jahren hatten sie Deutschland verlassen. In der Sowjetunion glaubten sie sich in Sicherheit und wollten am Aufbau einer neuen Zukunft mitwirken. Zwischen 1937 und 1944 wurden sie aufgrund konstruierter Anschuldigungen verhaftet. Die Frauen aus Deutschland gehörten zu den Millionen Opfern des stalinistischen Terrors. Manche überlebten die Qualen jahrelanger Lagerhaft. Erst Jahrzehnte später begannen siebzehn Frauen darüber zu sprechen. Auf der Grundlage dieser Gespräche sowie Verfolgungsdossiers der sowjetischen Geheimpolizei, Moskauer Komintern- und SED-Akten beschreibt der Autor kollektivbiographische Erfahrungen der GULag-Frauen.

Stephenson, Jill: Women in Nazi Germany. - Edinburgh [u.a.] : Pearson Education, 2001.
Signatur: 1719039-B.Neu
Diese Frauengeschichte arbeitet die Erfahrungen verschiedener Frauen im nationalsozialistischen Deutschland der Zwischenkriegszeit und des Zweiten Weltkriegs auf. Sie zeigt, wie das Nazi-Regime die Frauenbevölkerung "rassisch bereinigte" und die sog. "arischen" Frauen kontrollierte, indem es einerseits in ihre Privatsphäre eindrang und sie andererseits für die Zwecke des Regimes mobilisierte und indoktrinierte. Gleichzeitig wurden Jüdinnen, Zigeuner-Frauen und Arbeitssklavinnen aus Osteuropa marginalisiert, vertrieben, misshandelt und ermordet. Während des Krieges, als die Nazi-Verfolgung ihren Höhepunkt erreichte, zeichneten sich einige "arische" Frauen durch besondere Grausamkeit aus, während andere Opfer von Hitlers "Endkampf" wurden.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 15.07.2004


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