ARIADNE-Newsletter 29

Kunst & Kultur

Balsamo, Anne: Technologies of the gendered body : reading Cyborg women. – Durham [u.a.] : Duke University Press, 1996.
Signatur: 1493635-C.Neu
Das Buch beschreibt – unter dem Aspekt der Geschlechterforschung - die neuartige Verbindung von Körper und Technologie, wie wir sie im gegenwärtigen Zeitpunkt immer mehr erfahren: Maschinen erfüllen organische Funktionen und der Körper wird durch die Anwendung neuer Technologien gleichsam neu geschaffen. Die Autorin untersucht bestimmte Ereignisse, die Teil von Programmen und Strategien sind, die sich in den Körper "einzeichnen". Sie sind Beispiele für die Ausübung wissenschaftlicher Bio-Macht und Teil eines Beziehungsgeflechts, das Donna Haraway als "informatics of domination" bezeichnet hat.

Die beschwerliche Ehe : eine Lebensform in Literatur und Film / Arnulf Krause, Regina Claussen (Hgg.) – Bonn : Bouvier, 1996. – (Schriftenreihe der Volkshochschule der Stadt Bonn ; 3)
Signatur: 1484931-B.Neu-Per.3
Die Probleme im Zusammenleben von Mann und Frau haben sich durch soziologische, politische und ökonomische Faktoren in den letzten Jahrzehnten verschärft. Die Texte des Buches (u.a. von Uta Ranke-Heinemann, Claudia Gehrke, Hiltrud Gnüg) widmen sich der künstlerischen Auseinandersetzung mit der "beschwerlichen Ehe" in Vergangenheit und Gegenwart. Sie bieten damit kontroverse Beiträge zum modernen Ehebild in Soziologie, Psychologie und Theologie.

Boffo-Stetter, Iris: Luise Reichardt als Musikpädagogin und Komponistin : Untersuchungen zu den Bedingungen beruflicher Musikausübung durch Frauen im frühen 19. Jahrhundert. – Frankfurt a.M. : P. Lang, 1996
Signatur: 1478324-B.Neu-.Per.4
Neuere Ergebnisse der Frauenforschung haben die Vermutung erhärtet, daß die übliche Musikgeschichte Frauen als Komponistinnen, Sängerinnen, ja sogar Interpretinnen, nicht nur vernachlässigt, sondern unterdrückt hat. Anhand der Musikpädagogin und Komponistin Luise Reichardt bietet sich die Möglichkeit, an Hand zahlreicher Briefe sowohl die Existenz ihrer Schule nachweisen zu können, als auch etwas über die Bedingungen und Umstände eines solchen Unternehmens in dieser Zeit zu erfahren – mit welchen besonderen Schwierigkeiten eine Frau zu kämpfen hatte, die damals mit Musikunterricht ihren Lebensunterhalt verdienen mußte.

Frauen – Kultur / Frauen : Bausteine und Beispiele zur weiblichen Teilnahme am Kulturbetrieb / Elisabeth Vera Rathenböck; Irene Faehndrich; Eva-Maria Kósa; Brigitte Zehethofer. – Linz, 1997. – (Studienreihe der Kulturplattform Oberösterreich ; 1)
Signatur: 1484258-C.Neu-Per.1
Diese wissenschaftliche Untersuchung über Frauen und Kulturbetrieb – vor allem in Oberösterreich - ist zugleich auch als Symbol für eine mögliche Aufbruchsstimmung in diesem Bereich zu sehen. Bis dato sind Frauen in der Kulturarbeit und –szene eher unterrepräsentiert. Welchen Stellenwert haben Künstlerinnen, Autorinnen, Regisseurinnen oder Komponistinnen in unserer Gesellschaft? Treten kulturschaffende Frauen, sogenannte Produzentinnen innerhalb der Kulturinitiativen in Erscheinung?

Gale, Maggie B.: West End women : women and the London stage, 1918-1962. – London : Routledge, 1996.
Signatur: 1496952-B.Neu
Ein Stück Londoner Theatergeschichte – aus dem Blickpunkt der Frauen. Einzelne Theaterautorinnen, wie Clemence Dane, Gordon Daviot, Dodie Smith, Esther McCracken und Bridget Boland werden ebenso behandelt wie der kulturelle und politische Kontext, in dem sie ihren kommerziellen Erfolg und ihre große Bekanntheit erreichten.

Das inszenierte Geschlecht : feministische Strategien im Museum / Gerlinde Hauer; Roswitha Muttenthaler; Anna Schober; Regina Wonisch. – Wien [u.a.] : Böhlau, 1997.
Signatur: 1497283-B.Neu
Welche Erzählungen transportieren Museen durch Sammeln und Erforschen von materiellen Zeugnissen, durch Inszenieren von Geschichtsbildern? Haben Frauen darin ihren Platz? Es gab und gibt zwar immer wieder "Frauenausstellungen" oder "Frauenthemen", die präsentiert werden oder sogenannte "Frauenecken" aber keine durchgängigen Rezepte für eine permanente Verankerung feministischer Geschichtsforschung. Dieses kollektive Werk – ursprünglich ein Forschungsprojekt – bietet Ansatzpunkte und Denkanstöße für künftige museologische Theoriebildung und praktische Museumsarbeit auch anhand von Frauenmuseen wie Wiesbaden Bonn und Arhus.

Davis, Keith F.: The photographs of Dorothea Lange / with contributions by Kelle A. Botkin. – Kansas City, Missouri : Hallmark Cards, 1995.
Signatur: 1491133-C.Por
Dorothea Lange (1895-1965) war eine der eindrucksvollsten Fotografinnen. Vor allem ihre Dokumentation der amerikanischen Depression unter den Farmern in den 30 er Jahren machte sie weltberühmt. Jedes ihrer Schwarzweiß-Fotos - ob aus dem Familienverband, aus fernen Ländern, von der Weinernte oder vom Leben in der Großstadt – ist zugleich kreativ, dokumentarisch und interpretierend.

Käthe Kollwitz : Meisterwerke der Zeichnung / hrsg. Von Hannelore Fischer. – Köln : DuMont, 1995.
Signatur: 1500574-D.Neu
Käthe Kollwitz, die kurz vor Kriegsende, am 22. April 1945, im Alter von 78 Jahren in Moritzburg bei Dresden starb, gehört zu den bedeutendsten Künstlerinnen unseres Jahrhunderts. Sie wurde 1919 als erste Frau in die Preußische Akademie der Künste aufgenommen und erhielt den Professorentitel; nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten mußte sie die Akademie verlassen und wurde 1936 mit einem inoffiziellen Ausstellungsverbot belegt. Die Ausstellung anläßlich des 50. Todestages mit Ausschnitten aus ihrem umfangreichen Werk fand Käthe-Kolwitz-Museum in Köln statt.

Volland, Gerlinde: Männermacht und Frauenopfer : Sexualität und Gewalt bei Goya. – Berlin : Reimer, 1993.
Signatur: 1493038-C.Neu
Die Originalität von Goyas Kunst, ihre Widersprüchlichkeit und Vielschichtigkeit, der die Autorin durch ihre spezielle Fragestellung nicht gerecht werden kann, sollte trotzdem nicht davon abhalten, die in dieser Malerei enthaltenen Ideologien und auch mehr oder weniger enthaltenen misogynen Botschaften zu entschlüsseln und auch kritisch zu hinterfragen. Vor allem in Goyas Zyklus "Desastres de la guerra" wird die Frau vergewaltigt, bedroht und erniedrigt. In den "Caprichos" behext sie die männliche Vernunft oder ist ganz allgemein "die Verführerin". Die Autorin kommt bei diesen Darstellungen von Sexualität und Gewalt in Goyas Werk zu gänzlich anderen Forschungsergebnissen als die "Mainstream-Kunstgeschichte".

Young, Lola: Fear of the dark : "race", gender and sexuality in the cinema. – London [u.a.] : Routledge, 1996. – (Gender, racism, ethnicity)
Signatur: 1488431-B.Neu
Die gegenwärtige kritische Rezeption mit "schwarzen Charakteren" geschieht vor allem unter dem Aspekt der politischen Korrektheit. Die Autorin (ehemalige Schauspielerin und nun Universitätslehrerin) widmet sich hier dem Frauenbild, den Stereotypen und Weiblichkeitsklischees, wie sie von "weißen" und "schwarzen" RegisseurInnen , des Britischen Filmes, transportiert werden. Filme wie Sapphine (1959), Leo the Last (1969), Burning an illusion (1981), Mona Lisa (1986) werden in ihrem historischen und sozialen Kontext untersucht.

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