ARIADNE-Newsletter 29

Sprache & Literatur

Barash, Carol: English women's poetry, 1649-1714 : politics, community, and linguistic authority. – Oxford : Clarendon Press, 1996.
Signatur: 1495552-C.Neu
Die erste Studie, welche die politischen Ursprünge der englischen Frauenlyrik obiger Epoche nachzeichnet. Zwischen Katherine Philips (1632-1664) und Anne Finch, Countess of Winchilsea (1661-1720) entwickelte sich eine poetische Tradition unter den englischen Schriftstellerinnen, die als Teil einer weitreichenderen politischen Klimaveränderung zu verstehen ist und in der ein besonderes Interesse für weibliche Monarchinnen zu verzeichnen ist. Unter den behandelten Schriftstellerinnen: Aphra Behn, Katherine Philips, Anne Killigrew, Jane Barker und Anne Finch.

Bartels, Anke: Judiths erfolgreiche Schwester : die Stücke Caryl Chruchills im theater- und sozialgeschichtlichen Kontext. – Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. – (Europäische Hochschulschriften : Reihe 14, Angelsächsische Sprache und Literatur ; Bd. 313)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.14
Diese Monographie unterzieht das bisher weitgehend vernachlässigte Oeuvre Caryl Churchills – einer der führenden Dramatikerinnen Großbritanniens – einer genauen Analyse und ordnet es in den Kontext des britischen Theaters ein. Während nahezu alle bisherigen Untersuchungen Churchill a priori als ausschließlich feministische Dramatikerin begreifen, wird diese Prämisse hier jedoch zurückgewiesen. Ausgehend von detaillierten Einzelinterpretationen der Dramen und Hörspiele werden vier Schaffensphasen postuliert, die sich sowohl auf inhaltlich-thematischer Ebene in Churchills Reflexion soziopolitischer und feministischer Fragestellungen als auch in kompositorischer Hinsicht in ihrer Aneignung und Weiterentwicklung verschiedener Dramenformen voneinander abgrenzen lassen. Von besonderem Interesse ist dabei die Gestaltung der Frauenfiguren, die nicht zuletzt Rückschlüsse auf den feministischen Gehalt eines Dramas zulassen und die erfolgten Schwerpunktverschiebungen verdeutlichen.

Frauenbilder und Weiblichkeitsentwürfe in der russischen Frauenprosa : Materialien des wissenschaftlichen Symposiums in Erfurt 1995 / Christina Parnell (Hrsg.) – Frankfurt a.M. [u.a.] : P. Lang, 1996.
Signatur: 1494415-B.Neu
Die Beiträge dieses Bandes sind Veröffentlichungen des Symposiums am Institut für Slawistik der Pädagogischen Hochschule Erfurt. WissenschaftlerInnen (u.a. Svetlana Kajdas-Laksina, Mirjam Goller, Toby Clyman, Elena Trofimova, Karla Hielscher, Ilma Rakusa, Beate Jonscher) aus Rußland, USA, Österreich, Schweiz und Deutschland haben sich folgenden Fragestellungen gewidmet: Schreibende Frauen Rußlands im Kontext patriarchalisch bestimmter Wertsetzungen; Weiblichkeitsdiskurs in der postsowjetischen Frauenprosa; Feminismus und Rußland - ein Widerspruch?; Weibliches Schreiben und Denken.

Geschlechterdifferenz in der Literatur : Studien zur Darstellung der weiblichen Psyche und zum Bild vom anderen Geschlecht in zeitgenössischer Dichtung / Michel Vanhelleputte (Hrsg.) – Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1995. – (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; Bd. 1473)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.1,1473
Die Publikation ist Ergebnis einer Reihe von Seminaren, die zwischen 1991 und 1993 an der Universität Brüssel stattfanden. Sie bezogen sich hauptsächlich auf deutschsprachige Literatur von Frauen seit 1945. Die angewandte Methodik bestand ursprünglich darin, anhand dichterischer (insbesondere erzählerischer) Texte von Autorinnen aus dieser jüngsten Vergangenheit Aspekte der heutigen weiblichen Psyche zu beschreiben. Dabei wurde deutlich, daß es die Frau an sich nicht gibt, sondern höchstens, in jedem Zeitalter eines bestimmten Kulturkreises, einen tonangebenden Frauentypus, der sich jedesmal in sehr verschiedenen Gestalten geistig offenbart.

Golisch, Stefanie: Ingeborg Bachmann zur Einführung. Hamburg : Junius Verlag, 1997. – (Zur Einführung ; 141)
Signatur: 1244637-A.Neu-Per.141
Ingeborg Bachmann wird oft als "Ikone" der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur bezeichnet. Ihr äußerst vielseitiges Werk gilt als schwer zugänglich und wurde immer wieder neu bewertet und rezipiert. In den Interpretationen rückten vor allem kulturgeschichtliche, gesellschaftskritische und literaturtheoretische Aspekte in den Vordergrund. Das Bild Ingeborg Bachmanns bleibt aber verschwommen. Ist sie die weltentrückte Dichterin, die engagierte Feministin oder die zeitkritische Schriftstellerin? Stefanie Golisch gibt in ihrer Einführung Hilfestellungen für eine Annäherung an das Bachmannsche Werk in seiner individuellen Eigenart.

Heck, Stephanie Bettina: Und weckte doch in deinem ewgen Hauche nicht den Tag : Prophetie im Werk Else Lasker-Schülers. – Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. – (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; Bd. 1576)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.1
Die Arbeit untersucht Parallelen und Unterschiede zwischen dem biblischen Prophetentum und dem Werk Else Lasker-Schülers. Dabei ist das Auftreten und die Lebensweise der Propheten ebenso relevant wie das Phänomen der Inspiration und die Inhalte des prophetischen Sprechens. Neben den biblischen Einflüssen und neben eigenen religiösen Vorstellungen ist auch eine Nähe zu zeitgenössischen Religionsauffassungen festzustellen. So spielt das Messianismuskonzept Martin Bubers eine wichtige Rolle. Die Elemente der biblischen Prophetie und die messianischen Züge sind zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich stark ausgeprägt. Besonders deutlich treten sie in der Zeit von 1933 bis 1939 hervor; hierbei sind Beeinflussungen durch die historischen Umstände anzunehmen.

Heinzius, Barbara: Feminismus oder Pornographie? : zur Darstellung von Erotik und Sexualität im Werk Dacia Marainis. – St. Ingbert : Röhrig, 1995. – (Sofie : Saarländische Schriftenreihe zur Frauenforschung ; 1)
Signatur: 1467548-B.Neu-Per.1
"Bei Dacia Maraini häufen sich Darstellungen von Erotik und Sexualität – und zwar auch und gerade in ihren explizit feministischen Werken. Deshalb liegt es nahe, das Werk im Hinblick auf die Darstellungen von Erotik und Sexualität und auf deren Funktion für die Absicht des jeweiligen Buches zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach dem Zusammenhang insbesondere der ins Pornographische tendierenden Darstellungen und der feministischen Aussage einiger Werke; es soll untersucht werden, ob es Dacia Maraini gelungen ist, über die Liebe zu schreiben ohne, wie Sigrid Weigel sich ausdrückt, Gewaltverhältnisse auszublenden und, und ohne die Sprache der Liebe, oder allgemeiner die Thematisierung und die Darstellung der Liebe der Emanzipation zu opfern." (Vorwort der Autorin)

Hesse, David Maria: George Eliot and Auguste Comte : the influence of Comtean philosophy on the novels of George Eliot. – Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996.
Signatur: 1499037-B.Neu
Der Einfluß der Comteschen positivistischen Philosophie auf das literarische Werk George Eliots ist Thema des Buches. Das Werk beider wird aus dem gleichen Strom europäischen Denkens genährt: George Eliots Selbstbild als eine Schriftstellerin, die sich für gesellschaftspolitische Änderungen engagiert und ihr Konzept von der moralischen Wahlmöglichkeit in einem determinierten Universum bezeugen dies. Eliots Werke werden sodann im einzelnen auf den Einfluß von Comtes Positivismus und seiner Menschlichkeits-Religion untersucht.

Mosbahi, Hassouna: Die rebellischen Töchter Scheherezades : arabische Schriftstellerinnen der Gegenwart. – München : Beck, 1997. – (Beck’sche Reihe ; 1201)
Signatur: 1492741-B.Neu
Scheherezade, die große Geschichtenerzählerin aus Tausendundeiner Nacht rettet sich durch ihre Erzählkunst vor der Brutalität des Tyrannen. Auch für die arabischen Schriftstellerinnen der Gegenwart hat das Schreiben existentielle Bedeutung: indem sie ihre Stimme erheben, tun sie einen bewußten Schritt an die Öffentlichkeit und setzen dem männlich geprägten Bild von der orientalischen Frau ihren eigenen Lebensentwurf entgegen. In einfühlsamen und sehr persönlichen Porträts werden fünfzehn arabische Schriftstellerinnen aus Algerien, Tunesien, Ägypten, dem Irak, Syrien, Palästina, Kuwait und dem Libanon vorgestellt.

Post-war women’s writing in German : feminist critical approaches /ed. by Chris Weedon. – Providence : Berghan Books, 1997.
Signatur: 1493638-B.Neu
Die Nachkriegsliteratur der Bundesrepublik Deutschland, DDR, Schweiz und Österreich wird hier aus dem angloamerikanischen Raum rezipiert. Renommierte Literaturwissenschaftlerinnen (u.a. Franziska Meyer, Margaret Littler, Johanna Bossinade, Allyson Fiddler) geben hier einen allgemeinen literaturgeschichtlichen Überblick über Weibliches Schreiben und Weibliche Ästhetik im sozialen und geschichtlichen Spannungsfeld. Sie gehen aber auch auf einzelne Autorinnen wie Ruth Rehmann, Anne Duden, Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek, Christa Wolf genauer ein.

Sander, Margarete: Textherstellungsverfahren bei Elfriede Jelinek : das Beispiel "Totenauberg". – Würzburg : Königshausen und Neumann, 1996. – (Epistemata : Reihe Literaturwissenschaft ; Bd. 179)
Signatur: 1198965-B.Neu-Per.179
Mit dieser Arbeit werden zum ersten Mal die Textproduktionsverfahren Elfriede Jelineks in einen Bezugsrahmen gestellt und überzeugend anschaulich gemacht. Elfriede Jelineks Textherstellungsverfahren ist dem Geschichtsbegriff Walter Benjamins verpflichtet. Die deutsch-österreichische Vergangenheit wird mit dem Gewaltpotential von heute, das in den Fetischen der Werbeindustrie, im Sport und den Bildern der virtual reality aufgebaut wird, in Bezug gesetzt. In "Totenauberg" wird an der Kunstfigur Martin Heidegger verdeutlicht, welches Denken dem heute wieder offen vorgetragenen Anspruch auf "reine Heimat" zugrunde liegt, der die Ausgrenzung alles Fremden, Andersartigen impliziert. Elfriede Jelinek wird damit als eine grundsätzlich politische Autorin ausgewiesen.

Todd, Richard: A. S. Byatt. – Plymouth : Northcote House, 1997.
Signatur: 1495541-B.Neu
Mit der Publikation ihres Romans "Besessen" im Jahr 1990 wurde A. S. Byatt weltweit bekannt. Ihre Ansichten über das Schreiben, aber auch über Religion, Philosophie und das Märchen, haben zu lebhaften Diskussionen sowohl bei Literaturkritikern als auch bei den LeserInnen geführt. In dieser ersten monographischen Würdigung ihres Werkes (einschließlich des neuesten Romans "Babel Tower") geht Richard Todd u.a. auf besondere Themen in ihren Romanen ein: Familie, Biographie, Darwinismus, das Phantastische etc.

Twenty-four ways of looking at Mary McCarthy : the writer and her work / ed. by Eve Stwertka and Margo Viscusi. – Westport, Conn. [u.a.] : Greenwood Press, 1996.
Signatur: 1303707-C.Neu-Per.70
1993 wurde eine Konferenz über die im Jahre 1989 verstorbene Autorin veranstaltet, deren Beiträge hier veröffentlicht werden. Mary McCarthy war gleichermaßen als Romanschriftstellerin ("Die Gruppe"), wie für ihre Kurzgeschichten, Essays und journalistischen Arbeiten bekannt, außerdem war sie eine hervorragende Theaterkritikerin und ihre Bücher über Venedig und Florenz sind hochgelobte Reiseliteratur.

Zitterer, Marina: Der Frauenroman bei Fontane, Lewald und Marlitt : eine Analyse des feministischen Ganzheitskonzepts im humanistischen Sinn. – Klagenfurt, 1997. – (Veröffentlichungen aus dem Forschungsprojekt "Literatur und Soziologie" ; 18)
Signatur: 1440681-C.Neu-Per.18
Die Autorin beabsichtigt mit dieser Studie, zu einer Neubewertung der Texte schreibender Frauen, die von der traditionellen Literaturwissenschaft und Literaturkritik nur allzu oft und vorschnell als trivial abgetan wurden, zu gelangen. Im Zentrum ihrer Überlegungen steht das Ideal einer Einheit von Körper, Geist und Seele. An diesem Ideal mißt sie ausgewählte Texte von Theodor Fontane, E. Marlitt und Fanny Lewald. Obwohl die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen schreibender Frauen und Männer sich im 19. Jahrhundert stark unterschieden, kommt die Autorin in ihren Analysen für zentrale Bereiche der Textgestaltung nicht zu so gravierenden Qualitätsunterschieden, daß eine Bewertung der weiblichen Texte als Trivialliteratur gerechtfertigt wäre.

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