Die Klage der Artemisia
01.06.2021 PrunksaalExpertenvortrag mit Besichtigung des Originals im Prunksaal
Dieses Dokument ist einer der ältesten griechischen Papyrustexte überhaupt. Artemisia, eine in Memphis lebende Griechin, ruft darin das Gottesgericht an, um die gerechte Strafe für einen erlittenen Frevel zu erwirken: Der Vater habe ihrer verstorbenen Tochter kein Grab ermöglicht und bringt dadurch deren jenseitiges Leben in Gefahr. Zur Strafe soll der Gott auch dem Mann sein Grab verwehren, ihn und sein Vermögen soll jegliches Übel treffen. Der außergewöhnliche Text enthält Elemente eines Fluches, verzichtet aber auf jede Magie, er ähnelt dadurch einer gerichtlichen Klage. Artemisia richtet ihr Schreiben aber nicht an ein Gericht, denn die Übeltat ist nicht rechtswidrig. Umso eindringlicher fällt daher ihre Klage an das ägyptische Göttertribunal aus.
Das besondere Objekt: "Die Klage der Artemisia", Papyrus, 4. Jh. v. Chr.
Präsentation: Dienstag, 1. Juni 2021, 18 Uhr
Ort: Oratorium, Josefsplatz
Vortragende: Dr. Claudia Kreuzsaler, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Papyrussammlung
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ihre Daten werden auf Basis der aktuellen COVID-19-Öffnungsverordnung vor Ort aufgenommen, zum Zweck der Kontaktpersonennachverfolgung DSGVO-konform aufbewahrt und nach Ablauf der vorgeschriebenen Frist vernichtet. Aufgrund behördlicher Vorgaben ist eine Teilnahme an der Veranstaltung nur mit einem 3-G-Nachweis (getestet, geimpft, genesen) möglich; aktuelle Informationen dazu finden Sie auf der Website des » Sozialministeriums. Außerdem ist das durchgehende Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. Wir weisen höflich darauf hin, dass es aufgrund des behördlich vorgeschriebenen Mindestabstands ein beschränktes Platzangebot gibt.
Das besondere Objekt ist ab 18. Mai 2021 im Prunksaal zu sehen.
Über die Reihe: Die Österreichische Nationalbibliothek präsentiert im Prunksaal – zusätzlich zur aktuellen Sonderausstellung – für jeweils zwei Monate ein "besonderes Objekt". Die Objekte stammen aus den umfangreichen Beständen der Bibliothek, werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und zu jedem Siegerobjekt gibt es einen eigenen Expertenvortrag.