Philosophische Untersuchungen – Fortsetzung: Die Urfassung – Das Wiener Manuskript – Veröffentlichung
„Gretl von Ludwig zu Weihnachten 1936 – ein schlechtes Geschenk“ steht als Widmung an Wittgensteins Schwester Margarethe Stonborough auf dem Umschlag des eigenhändigen » Manuskripts der Philosophischen Untersuchungen. Diese sogenannte Urfassung (Ms 142 nach der Zählung von Wright), die lange als verschollen galt und erst 1993 wiederentdeckt wurde, gelangte aus dem Besitz von Rudolf Koder (1902–1977) an die Österreichische Nationalbibliothek; Wittgenstein lernte Koder in seiner Zeit als Volksschullehrer in Puchberg (Niederösterreich) kennen und blieb ihm durch eine lange Freundschaft (» Briefe) verbunden.
Im Sommer 1938 bereitete Ludwig Wittgenstein die Veröffentlichung der frühesten Fassung der Philosophischen Untersuchungen vor. Im September 1938 bot er das Typoskript der Cambridge University Press an (vorgesehen war eine Publikation des deutschen Originals mit der englischen Übersetzung) – das Projekt wurde aber nicht weiterverfolgt.
Wittgenstein setzte auch in den Folgejahren die Arbeit an diesem Werk fort, bis 1945/46 ein „letztes“ Typoskript (->) abgeschlossen wurde. Im » Druck sind die beiden Teile, von denen nur der erste im engeren Sinn den Philosophischen Untersuchungen zugerechnet wird, zuerst 1953 erschienen.
1) Intermezzo: Rückzug und Reisen: Frankreich – Norwegen – Irland (1936–1938) 2) „Jedes Wort hat eine Bedeutung“* – Philosophische Untersuchungen I 3) Philosophische Untersuchungen – Fortsetzung: Die Urfassung - Das Wiener Manuskript – Veröffentlichung 4) Bekenntnisse – Tagebuch, Teil 2 (1936–1937) 5) Der lange Schatten des Krieges – Wittgenstein wird britischer Staatsbürger (1938)
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