Beginn der Lehrtätigkeit in Trattenbach
Nach Absolvierung der Lehrerbildungsanstalt und einem Sommer als Gärtner trat Ludwig Wittgenstein im Herbst 1920 seine Stelle als Volksschullehrer im kleinen Ort » Trattenbach (bei Kirchberg am Wechsel) an. Moriz Nähr wünscht ihm in einem Brief vom September 1920 alles Gute und schreibt: „Haben Sie schon in Klosterneuburg mit solcher Gewißenhaftigkeit das Unkraut ausgejätet so wird es Ihnen auch gelingen aus dem kleinen Unkraut tüchtige Pflanzen zu ziehen. An Eignung hiezu, des bin ich gewiß wird's Ihnen nicht fehlen.“ (» Brief).
Wittgenstein hatte sich explizit gewünscht in einem kleinen, besonders ländlichen Ort eingesetzt zu werden. Den Wallfahrtsort Maria Schutz, für den er ursprünglich vorgesehen war, hatte er mit der Begründung, dass es dort einen Park mit Springbrunnen gäbe, abgelehnt. Wittgenstein war folglich (zunächst) von dem kleinen, armen Dorf bezaubert und genoss das sich selbst auferlegte einfache Leben als Lehrer während der Wirtschaftskrise.
1) Ein neuer Lebensabschnitt 2) Ludwig Wittgenstein als Gärtner 3) Ein unglücklicher Heiliger 4) Beginn der Lehrtätigkeit in Trattenbach 5) Ein etwas anderer Unterricht 6) Wittgenstein? „…da log ich…“ 7) Ludwig Hänsel – ein Freund und Helfer 8) Das Wörterbuch und das Ende der Lehrtätigkeit in Otterthal
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