Freundschaften und Kontakte
In Cambridge angekommen, konnte Wittgenstein auf seine „alten“ Freunde bauen, vor allem auf den einflussreichen Ökonomen John Maynard Keynes (1883–1946). Kontakte bestanden weiters zu George Edward Moore (1873–1958), der eine Professur für Philosophie in Cambridge inne hatte.
Wichtig am Beginn dieser „zweiten Cambridger Zeit“ war für Wittgenstein vor allem die Kommunikation mit Frank Plumpton Ramsey (1903–1930), mit dem er brieflich in den 1920er-Jahren freundschaftlich verbunden war (» Brief); Ramsey hatte die » Logisch-philosophische Abhandlung ins Englische übersetzt. Mit Ramsey führte er in dieser Zeit intensive philosophische Diskussionen und es war vor allem Ramseys Kritik am Tractatus, die Wittgenstein neue philosophische Impulse gab.
Doch auch die Verbindungen zu Wien waren nicht abgerissen. So bestand seit den 1920er-Jahren (» Brief) Kontakt zu Moritz Schlick (1882–1936). Er berichtete ihm in einem » Brief über die schwierige Zusammenarbeit mit Waismann. Moritz Schlick wurde 1936 ermordet – knapp bekundete Wittgenstein in einem » Brief sein Entsetzen darüber.
Unter den Schülern Wittgensteins aus dieser Zeit ist neben Maurice Drury (1907–1976), der „Prototyp des Wittgenstein-Schülers“ (Fania Pascal), vor allem Francis Skinner (1912–1941) (» Briefe) hervorzuheben. 1930 kam er nach Cambridge und galt als hochtalentierter Mathematiker. Sein Verhältnis zu Wittgenstein wurde als „völlig unkritisch und obsessiv“ (Monk, 1992, S. 354) beschrieben.
1) „God has arrived“ – Wieder in Cambridge (1929–1936) 2) Freundschaften und Kontakte 3) Schwierige Arbeitsprozesse: Manuskripte, Typoskripte, Veröffentlichungen 4) Philosophische Bemerkungen – Hier hilft dem Dummen die Dummheit allein 5) Tagebucheinträge (1930–1932) 6) Heiratspläne – „Margueritlein“ 7) The oracle to speak – Ungewöhnliche Vorlesungen 8) Diktate – Das Blue Book und das Brown Book 9) Gegenpol: Russland 1935
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