Ordnende Prinzipien
Für die Edition wurden die chronologischen Verhältnisse der Gesamtkorrespondenz zwischen Sauer und Seuffert so genau wie möglich rekonstruiert. Die Briefe sind chronologisch fortlaufend sortiert. Die Überschrift zu den einzelnen Korrespondenzstücken gibt Auskunft darüber, wer an wen schreibt. Des Weiteren werden Schreib- und Empfangsort, das Datum und der Wochentag angeführt. Erschlossene Teile des Datums und Schreiborte, die in den Briefen nicht genannt werden, stehen in Klammern. Nicht datierte Briefe, deren Datum exakt erschlossen werden kann, werden entsprechend eingereiht. Solche, deren genaues Datum unklar ist, stehen am Ende des jeweils infrage kommenden Zeitraums.
Textkonstitution und Textdarstellung
Grundlage der Textkonstitution ist die in den Nachlässen von August Sauer und Bernhard Seuffert vorgefundene handschriftliche Überlieferung ihres Briefwechsels. Der edierte Text gibt nur die jeweils letzte textgenetische Stufe der Handschrift wieder. Dementsprechend wird gestrichener Text nicht ediert, Sofortkorrekturen in Form von Überschreibungen oder Hinzufügungen (ober- bzw. unterhalb der Zeile oder am Rand des Blattes) werden nicht besonders ausgewiesen. Zusätze Dritter, die mit der Versendung erfolgten, etwa bei mitunterzeichneten Karten, erscheinen im edierten Text.
Alle späteren Zusätze jedoch, die nicht von Schreiberhand stammen, wie Empfängervermerke oder für die Versendung und Chronologie wichtige postalische Vermerke, werden (in der Webplattform) nicht ediert bzw. (in der Druckausgabe) im Apparat wiedergegeben .
Der Wortlaut des edierten Textes folgt den Handschriften, historisch bedingte oder individuelle Schreibgewohnheiten bezüglich der Rechtschreibung bleiben in jedem Falle gewahrt. Dies gilt z. B. für variierende Schreibungen von Eigennamen, für den im 19. Jahrhundert generell stark schwankenden Gebrauch der Groß- und Kleinschreibung sowie die häufig uneinheitliche Verwendung von ‚s‘, ‚ss‘ und ‚ß‘, der Umlaute und Diphtonge oder des Dehnungs-h. Die Gewohnheit Bernhard Seufferts, lediglich am Satzanfang, bei Eigennamen, Werktiteln u. ä. sowie gelegentlich zum Zwecke der Hervorhebung groß zu schreiben, wird beibehalten. Die Korrektur von Textfehlern unterbleibt prinzipiell. Zur Vermeidung von Missverständnissen wird gegebenenfalls ein ! eingefügt.
Hervorhebungen der Schreiber durch Versalien und einfache bzw. doppelte Unterstreichung werden in den edierten Text übernommen. Typographisch abgesetzt werden auch gedruckte Teile des Überlieferungsträgers, wie Briefköpfe oder der gedruckte Namenszug auf einer Visitenkarte. Aus den Handschriften nicht entzifferte Buchstaben oder Worte werden im edierten Text durch Sonderzeichen dargestellt. Davon zu unterscheiden sind unsichere Lesungen, deren Umfang diakritisch (Graustufengekennzeichnet wird. Abkürzungen der Schreiber werden prinzipiell nicht im Text, sondern, wo dies zum Verständnis notwendig erscheint, im Kommentar aufgelöst (nur in der Druckausgabe). Zusätze der Herausgeber im Text, etwa zu bedeutungstragenden Positionsangaben oder bei abbrechendem Text, werden auf ein Minimum beschränkt, sie erscheinen in kursiver Type und in hellgrauer Schrift. Zusätze im Sinne von durch die Herausgeber restituierte Textpassagen im Fall kleinerer Textverluste, vor allem in den Briefen und Karten Sauers, deren Originale gelocht wurden, erscheinen in kursiver Type und in hellgrauer Schrift und sind durch eckige Klammern markiert.
Das Prinzip, den graphischen Befund möglichst ohne Konjekturen wiederzugeben, stößt in den folgenden Fällen an seine Grenzen:
- Unvollständig ausgeschriebene Buchstaben, insbesondere fehlende ‚i‘-Punkte und Umlaut-Zeichen, werden stillschweigend ergänzt.
- Zeittypische Besonderheiten der handschriftlichen Ökonomie sowie spezifische Eigenschaften der von den Schreibern verwendeten Schriftsysteme, die nicht an sich bedeutungstragend sind, werden stillschweigend aufgelöst. Dies betrifft vor allem für die deutsche Schrift typische Phänomene, wie den Geminationsstrich zur Verdopplung von ‚m‘ bzw. ‚n‘, den diakritischen Strich über dem ‚u‘, das Trema über dem ‚y‘ sowie die Differenzierung zwischen langem und kurzem ‚s‘; außerdem den doppelten Bindestrich.
- Der Wechsel von deutscher zu lateinischer Schrift zum Zwecke der Hervorhebung einzelner Worte oder Passagen wird im edierten Text nicht typographisch differenziert, obschon er in bestimmten Fällen bedeutungstragend sein kann. Das Phänomen tritt in der vorliegenden Korrespondenz vor allem in August Sauers frühen Briefen auf, die eine deutsche Grundschrift mit gelegentlichem Wechsel zur lateinischen Schrift verwenden. Die Angabe der jeweiligen Grundschrift – deutsch oder lateinisch – erfolgt im Apparat (nur in der Druckausgabe).
- Die von den Schreibern verwendeten Zeichen zur Setzung von Anmerkungen werden durch ein normiertes Zeichen wiedergegeben.
Die räumlichen Dimensionen der Textwiedergabe werden schematisch an der Standardform der Textsorte „Brief“ ausgerichtet: Anreden werden in der Regel nach links, die Schlussformeln und Signaturen der Briefschreiber nach rechts ausgerichtet. Der Brieftext wird bündig ohne Rücksicht auf originalen Zeilenfall oder Trennungen wiedergegeben. Absätze werden durch Einrücken abgesetzt. Zusätze der Schreiber, z. B. Anmerkungen mit Einweisungszeichen oder Nachschriften, die im Original am Rand oder am Fuß einer Seite stehen, werden am Ende des jeweiligen Brieftextes wiedergegeben.
Es gelten folgende editorische Zeichen und typographische Differenzierungen:
Text
recte: edierter Text
Text
fett: gedruckte Teile des Textträgers (z. B. Briefköpfe)
Text (grau)
kursiv: Zusätze der Herausgeber im edierten Text
Text (grau)
unsichere Lesung
T[ex]t
restituierter Text
Text Text
durch einfache/mehrfache Unterstreichung hervorgehobener Text
?????
nicht entzifferte Zeichenfolge
Text*
Astericus: normiertes Zeichen zur Wiedergabe von Anmerkungen mit Einweisungszeichen
Metadaten-Apparat
Der Metadaten-Apparat zu jedem einzelnen Korrespondenzstück enthält Angaben zum Liegeort, zur Anzahl der beschriebenen Seiten, zur Grundschrift (deutsch oder lateinisch) sowie Angaben zum Schreib- und Empfangsort (bei weitergeleiteten Briefen zum Ort der ursprünglichen Adressierung).
Faksimiles und Qualität der Transkription
Alle Korrespondenzstücke erscheinen auf http://sauer-seuffert.onb.ac.at als Faksmiles und in Transkription. Die Qualität dieser Transkription wird durch ein Ampelsystem dargestellt: Ein grüner Punkt neben der Überschrift weist auf eine mehrfach kollationierte und vollständig nach den Regeln der Text Encoding Initiative (TEI) getaggte Transkritpion hin (nicht vergeben; Stand: November 2016), ein gelber auf mehrfache Kollation und teilweises Tagging, ein roter auf Rohtranskription und teilweises Tagging.
Normdaten
Für das Tagging von Personen wurde in der Regel auf die Gemeinsame Normdatei (GND) zurückgegriffen, bei Orten auf Geonames.
Kodierungen im <body/>
Die editorischen Zeichen und typographischen Differenzierungen erscheinen in der digitalen Edition wie folgt:
Text
recte: edierter Text - ohne weitere Kennzeichnung, bzw. (bei Karten) in <div type="part"><p>Text</p></div>
Text
fett: gedruckte Teile des Textträgers (z. B. Briefköpfe) - <seg type="printedText">Text</seg> (Customisation)
Text (grau)
kursiv: Zusätze der Herausgeber im edierten Text - <supplied>Text</supplied>
Text (grau)
unsichere Lesung - <unclear reason="illegible">Text</unclear>
Text Text
durch einfache/mehrfache Unterstreichung hervorgehobener Text - <hi rend="underlined">Text</hi>
T[ex]t
restituierter Text - <damage agent="punchHole"><supplied resp="editor">[Text]</supplied></damage> (Customisation)
Text*
Astericus: normiertes Zeichen zur Wiedergabe von Anmerkungen mit Einweisungszeichen - ohne weitere Kennzeichung
Weitere Kodierungen kennzeichnen in der digitalen Edition:
Adresszeilen
in Postkarten - <div type="address"><p>Text</p></div> (Customisation)
! (grau)
Ausrufezeichen zur Kennzeichnung von Textfehlern - <supplied>!</supplied>
Zeilenumbruch
in der Regel <lb/>, unsystematisch auch <p/>
Seitenumbruch
<pb/>