Quellenlage
Die textgenetischen Quellen zu Versuch über die Jukebox liefern trotz ihres überschaubaren Umfangs ein zureichendes Bild über die Werkentstehung. Sechs Notizbücher, die zwischen dem 15. Dezember 1988 und dem 1. Juli 1990 beschrieben wurden, enthalten relevante Aufzeichnungen im näheren zeitlichen Umfeld zur Niederschrift der Erzählung. Sie sind der Forschung ausschließlich in der Handschriftensammlung am Deutschen Literaturarchiv Marbach zugänglich. Darüber hinaus sind wiederholt Notate zum Jukebox-Motiv bis in die 1970er-Jahre auffindbar, die jedoch mit der unmittelbaren Arbeit an der Erzählung in keinem direkten Zusammenhang stehen. Das von Handke mit Bleistift verfasste Manuskript der Erstfassung ist Teil des sogenannten Chaville-Bestands am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek; eine davon angefertigte Verlagsabschrift liegt im Siegfried Unseld Archiv am Deutschen Literaturarchiv Marbach, ebenso drei Exemplare der Druckfahnen erster Lauf, die Korrekturen von Peter Handke und dessen Lektor Raimund Fellinger enthalten. Druckfahnen eines allfälligen zweiten Laufs sind nicht überliefert.
Die Briefkorrespondenz Handkes mit seinem Verleger Siegfried Unseld während des Entstehungszeitraums erfolgte nur sporadisch, wie aus dem publizierten Briefwechsel hervorgeht (Handke / Unseld 2012). Kaum Bezüge zum Werk enthalten die Korrespondenzen mit Alfred Kolleritsch (Handke / Kolleritsch 2008) und Hermann Lenz (Handke / Lenz 2006). Eine Auswertung der im Suhrkamp-Archiv vorhandenen Verlagskorrespondenz sowie weiterer Briefwechsel, die sich in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek befinden, wurde in Bezug auf den Versuch über die Jukebox bislang nicht durchgeführt. In der Fotosammlung der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich konnten keine Dokumente zur Reise nach Soria nachgewiesen werden, auch ein Konvolut aus unbeschriebenen Postkarten, die Handke im Rahmen seiner »Weltreise« sammelte, weist nicht auf den Schreibaufenthalt hin. Themenrelevant sind hingegen zwei Fotografien, auf denen Jukeboxen abgebildet sind. Deren ältere stammt aus dem September 1968, als Handke im burgenländischen Neumarkt einen Stipendienaufenthalt verbrachte (ÖLA SPH/LW/S103), die spätere Fotografie lässt sich Mitte bis Ende der 1980er-Jahre verorten, sie zeigt Peter Handke an einer Jukebox stehend (ÖLA SPH/LW/S23). (ck)
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Der Bildverlust; Versuch über die Müdigkeit; Versuch über die Jukebox
Notizbuch, 161 Seiten, 15.12.1988 bis 17.02.1989 -
Ohne Titel
Notizblock, 64 Seiten, 09.03.1989 bis 01.04.1989 -
Ohne Titel
Notizbuch, 236 Seiten, 01.04.1989 bis 09.08.1989 -
Ohne Titel
Notizbuch, 232 Seiten, 09.08.1989 bis 20.10.1989 -
Versuch über die Jukebox; Der Bildverlust
Notizbuch, 186 Seiten, 20.10.1989 bis 08.02.1990 -
Der Bildverlust; Das stumme Stück
Notizbuch, 237 Seiten, 09.02.1990 bis 01.07.1990
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Versuch über die Jukebox (Textfassung 1)
Bleistiftmanuskript, 60 Blatt, 10.12.1989 bis 30.12.1989 -
Versuch über die Jukebox (Textfassung 2)
Typoskript 1-zeilig und 1,5-zeilig, Abschrift fremder Hand, Kopie, 57 Blatt, ohne Datum [13.01.1990 bis 04.02.1990] -
Versuch über die Jukebox
Druckfahnen 1. Lauf, Exemplar von Raimund Fellinger, 73 Blatt, 05.02.1990 -
Versuch über die Jukebox
Druckfahnen 1. Lauf, Exemplar von Peter Handke, 72 Blatt, [05.02.1990 bis] 17.02.1990 -
Versuch über die Jukebox
Druckfahnen 1. Lauf, Exemplar von Raimund Fellinger, 73 Blatt, 05.02.1990 [bis 17.02.1990]