Ariadne begann Ende der 1990er Jahre sich den historischen Dokumenten im Bestand der Österreichischen Nationalbibliothek zuzuwenden – rund um das Thema Frauenbewegung. Daraus entstand das von Ariadne erstellte digitale Archiv und Onlineportal
„Frauen in Bewegung: 1848–1918. Diskurse und Dokumente der österreichischen historischen Frauenbewegung“. In dieser online gestellten Dokumentation und digitalen Sammlung wird für den Zeitraum von 1848 bis 1918 Frauenbewegungsgeschichte der Habsburgermonarchie über Texte, Bilder, Digitalisate, Nachweise zu Quellen und Sekundärliteratur vermittelt. Die relevanten Quellen und Dokumente aus den historischen Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek wurden gesichtet, aufgearbeitet, digitalisiert und online als Volltext abrufbar im Internet zur Verfügung zu gestellt.
Begonnen wurde das Projekt mit der Recherche nach historischen Persönlichkeiten in Lexika und der inhaltlichen Auswertung und Erschließung
historischer Frauenzeitschriften. Diese lieferten den Kontext und viele detaillierte Informationen, boten die Möglichkeit Aktivistinnen der Frauenbewegung namentlich zu identifizieren, Ereignisse und Aktivitäten bestimmten Frauenvereinen zuzuordnen. Die Aufarbeitung, zur Verfügungstellung und Sichtbarmachung dieser Daten und Informationen – und in weiterer Folge der Digitalisate – hat in Österreich Bedeutung insbesondere da kein zentrales Archiv der historischen Frauenbewegung existiert. Als Zeitrahmen wurden das Revolutionsjahr 1848 und das Kriegsende und Ende der Habsburgermonarchie 1918 festgelegt. Geographisch bildete die Habsburgermonarchie – vorwiegend das deutschsprachige Gebiet – den Raum aus dem Dokumente, Vereine, Personen aufgenommen wurden, sofern diese Publikationen sich in den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek fanden – zahlreiche Frauenvereine der Habsburgermonarchie kamen ihrer Ablieferungspflicht nach.
Der aktuelle Webauftritt entstand in Zusammenarbeit von Ariadne mit dem Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und mit Finanzierung des
Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF). Die neue Website ist eine Weiterentwicklung der oben beschriebenen.
2006 wurde ein vom FWF gefördertes Projekt begonnen, das die historiographische und dokumentarische Aufarbeitung der österreichischen Frauenbewegung zwischen 1848 und 1938 zum Thema hatte.
Mehr
Im Rahmen des FWF-Projekts wurde ein Konzept über Form und Inhalt einer Webpräsentation sowie der dahinter liegenden Datenbank erstellt. Im Unterschied zum Vorgängerprojekt „Frauen in Bewegung: 1848–1918“ wird die vorliegende Webpräsentation aus einer Datenbank generiert. Datenbank und Webpräsentation sind an der Österreichischen Nationalbibliothek angesiedelt. Zur Verwaltung der Daten ist eine gleichzeitige Handhabung von Personenstammdaten, Körperschaftsdaten, bibliographischen Zitaten, Archivmaterialien und Bildquellen möglich, sowie – als zentrales Merkmal des Webportals – deren Verknüpfung untereinander.
Zentral innerhalb der Webpräsentation ist die Verlinkung zwischen Personen, zwischen Personen und Vereinen sowie zwischen Personen oder Vereinen und Frauenzeitschriften. Durch diese Verknüpfungen entsteht ein Netzwerk, das die Verbindungen und Zusammenschlüsse innerhalb der Frauenbewegung, zwischen einzelnen AkteurInnen aber auch zwischen Vereinen, visualisiert.
Die Datenbank enthält weitaus mehr Einträge als auf der Website öffentlich zugänglich sind. Nicht über das Webportal zugänglich sind diejenigen Personen und Vereine/Organisationen bei denen noch Aufarbeitungsbedarf, nach den Auswahlkriterien, besteht. Natürlich können auch diejenigen Daten, die in der Webversion nicht zugänglich sind, durch eine
Anfrage bei Ariadne intern in der Datenbank recherchiert und abgefragt werden.
Da über das FWF-Projekt nur der Zeitraum von 1918 bis 1938 über eine Datenbank erschlossen war, konnten die beiden Projektteile vorerst nicht über eine gemeinsame Webpräsentation zugänglich gemacht werden. An der Zusammenführung der beiden Projektzeiträume in eine gemeinsame Datenbank und damit auch eine gemeinsames Webportal wird seitdem laufend gearbeitet und diese Aufgabe wird Ariadne noch über einen Zeitraum beschäftigen.
2013 war die Integration des Vorläuferprojekts in die Datenbank und die aktuelle Website soweit fortgeschritten, dass eine Umbenennung in „Frauen in Bewegung: 1848 – 1938“ erfolgen konnte und eine Reihe von Adaptierungen und Ergänzungen sowohl an der Datenbank, die im Hintergrund läuft als auch am Webauftritt durchgeführt werden konnten.
Somit kann den BenützerInnen ein umfassender Nachweis zu Daten, Dokumenten und Quellen zur österreichischen Frauenbewegung zwischen 1848 und 1938 zur Verfügung gestellt werden ebenso wie ein zentrales Webportal zur Frauenbewegungsgeschichte in Österreich - mit Einblicken in die Habsburgermonarchie.
Das Projekt versteht sich als work in progress, an dem laufend Erweiterungen und Aktualisierungen vorgenommen werden.