Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise

Die Druckfahnen des zweiten Laufs von Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise haben einen Umfang von 47 Blatt und wurden vom Verlag am 26. August 1996 hergestellt. Mit Kugelschreiber notierte Handke am 31. August, zum Abschluss, an seinen Lektor Raimund Fellinger: »Lieber Raimund, die Einfügung auf S. 91 wäre noch zu diskutieren: ob, oder ob nicht. Sonst, auf den Weg, in den Kampf des Augen- und Adernöffnens! P.« (S. 1)

Die Korrekturen aus dem ersten Druckfahnenlauf – in der Fassung, die Handke an seinen Verleger Siegfried Unseld geschickt hatte – sind hier bereits umgesetzt, auch die dort ergänzten längeren Texteinfügungen. Im zweiten Lauf fügte Handke mit Bleistift einige weitere Korrekturen hinzu, vorwiegend Leerzeilen, Absätze und Berichtigungen von Falschschreibungen. Deutlich stärker bearbeitet ist wie bereits in den Druckfahnen erster Lauf der letzte Abschnitt, der den Epilog enthält. Besonders fällt allerdings die gegenüber Fellinger erwähnte Einfügung auf Seite 91 vor dem vorletzten Absatz auf: »"Letzte Frage": Warum hat man noch nie bedacht, ob der Kampf der Serben in Bosnien nicht etwa ein Freiheitskampf war (und ist)? Im großen Jugoslawien waren sie frei – dann drohte oder stand bevor im bosniakischen Zwangsstaat die, ja, nackte Unfreiheit [...] Und "allerletzte Frage": Wird man einmal, bald, wer?, die Serben von Bosnien auch als solche Indianer entdecken?« Die Passage ist in der Buchausgabe nochmals verändert und um etwa ein Drittel gekürzt, vermutlich in direkter Absprache zwischen Autor und Lektor. (kp/ck)

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