Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise

Druckfahnen 1. Lauf, Exemplar von Peter Handke, 48 Blatt, 07.08.1996 bis 17.08.1996

Druckversion

Die Druckfahnen von Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise hatte Peter Handke Mitte August 1996 von seinem Lektor Raimund Fellinger zugleich mit den Fahnen von Zurüstungen für die Unsterblichkeit in Grimaud (Provence) erhalten. Das Fahnenexemplar umfasst 48 Blatt, von denen die ersten beiden unpaginierte Farbausdrucke mit zwei Buchcovervarianten sind (Bl. I-II). Bei den übrigen Blättern handelt es sich um Kopien mit einer mitkopierten, handschriftlichen Eintragung »1. Lauf« (S. 1) sowie Spuren von Bleistiftkorrekturen aus dem Verlag, die vor dem Kopieren ausradiert worden sind. Die Blätter sind von 1-90 doppelseitig paginiert und zusätzlich mit einer Archivfoliierung von 1-48 versehen. Anhand der Korrekturen wird erkennbar, dass Handke diese »Arbeitskopie« für einen ersten Lesedurchgang verwendete.

Das erste beiliegende Titelblatt (Bl. I) enthält recto einen handschriftlichen Schenkungsvermerk von Peter Handke an seinen Freund Hans Widrich: »dem Hans [/] zum 19. August 1996 [/] Peter (Handke)« sowie verso einen zusätzlichen Datumseintrag: »Salzburg, 19.8.'96«. Die Druckfahnenseiten selbst wurden vom Verlag am 7. August 1996 gedruckt (und vermutlich am selben Tag an Handke geschickt), worauf sowohl die maschinelle Datierung als auch ein Datumsstempel auf Seite 1 hinweisen. Auf demselben Blatt vermerkte Peter Handke weiters den Abschluss seiner Arbeit: »Korrigiertes Exemplar für den Verlag (17. August 1996)«.

Beim Großteil der sehr zahlreichen, mit schwarzem Stift geschriebenen Korrekturen handelt es sich um Berichtigungen in der Zeichensetzung, eingefügte Leerzeilen, Absatzkorrekturen, Ausbesserungen von Falschschreibungen sowie die Abänderung vereinzelter Formulierungen und Begriffe. Wenige Ergänzungen sind mit blauem Kugelschreiber und Bleistift nachgetragen, was auf mindestens zwei Lesungen schließen lässt. Gegen Ende des Texts (ab S. 75) lassen sich zunehmend ersatzlose Streichungen einzelner Wörter oder kürzerer Passagen feststellen.

Zwei längere Einfügungen fallen auf in dem in der letzten Typoskriptfassung als »Kleine Nachträge zum Nachtrag« betitelten Epilog. Dieser ist in den Druckfahnen ohne eigene Zwischenüberschrift auf den Seiten 87 bis 90 gesetzt, Handke ergänzte händisch ein »x x x«, um den Nachtrag vom Haupttext zu trennen. Auf Seite 87 kam hinzu: »So auch: die Wettersatellitenphotos in den Tageszeitungen mit wieder einem Massengrabphoto verwechseln müssen, oder in einer Luftaufnahme etwa des österr. Heilkurortes Badgastein das bosn. Srebrenica mitsehen müssen«, und auf Seite 89: »Und was ist das für eine heutige Geschichte – eine Geschichte ohne einen menschheitsfeindlichen Bösewicht? Wer soll die heutzutage lesen? Ist sie überhaupt etwas zum Lesen?« sowie »"Warum kommt keine Aufklarung über der Drina?", so der Titel eines alten serbischen Lieds, worin ein Serbe nachtlang auf seine zwei muslimischen Freunde wartet, – teils vergebens.« (ck)

Siglenverzeichnis Editorische Zeichen

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise [Bl. I]

Entstehungsdatum (laut Vorlage):  07. Aug. 1996 [bis] 17. August 1996 [S. 1]
Datum normiert:  07.08.1996 bis 17.08.1996
Entstehungsorte (laut Vorlage): 

Frankfurt am Main, Salzburg

Entstehungsorte (ermittelt):  Grimaud

Materialart und Besitz

Besitz:  Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
Art, Umfang, Anzahl: 

Druckfahnen, 48 Blatt, I-II, pag. 1-90 (doppelseitig), mit eh. Korrekturen, Streichungen und Einfügungen

Format:  A4 (quer)
Schreibstoff:  Fineliner (schwarz), Bleistift, Kugelschreiber (blau)