Schnee von gestern Österreichische Nationalbibliothek

Über die Ausstellung

Schnee von gestern
Winterplakate der Österreichischen Nationalbibliothek

Ab 23. Jänner 2004 stehen im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek wieder Plakate im Zentrum einer Ausstellung, so wie erstmals 1995 bei Das letzte Vivat, der Präsentation der Weltkriegssammlung der Hofbibliothek.

Unter dem Titel Schnee von gestern. Winterplakate der Österreichischen Nationalbibliothekwerden aus den reichen Beständen der Flugblätter-, Plakate- und Exlibris-Sammlung rund 90 Plakate zu Wintertourismus, Wintersportveranstaltungen, Wintersportbekleidung und -ausrüstung sowie Winterfilmplakate gezeigt.

Der Zeitrahmen umfasst etwa die Jahre 1910 bis 1970. Eine große Anzahl bedeutender österreichischer KünstlerInnen und GebrauchsgrafikerInnen ist in der Ausstellung vertreten: Paul Aigner, Heinrich C. Berann, Joseph Binder, Alexander Exax, Lois Gaigg, Walter Hofmann, Paul Kirnig, Hermann Kosel, Alfons Walde oder Arthur Zelger, um nur einige zu nennen.

Die Schau zeigt nicht nur wichtige Wintertourismusplakate, sondern rekonstruiert anhand der gezeigten Affichen das Selbstbild Österreichs, mit dem um die Gunst der in- und ausländischen Gäste geworben wurde. Die Plakate reflektieren vor allem die historische Entwicklung und zunehmende Bedeutung des österreichischen Fremdenverkehrs in der Wintersaison, der wesentlich später Verbreitung fand als die so genannte Sommerfrische.

Voraussetzung dafür war die Erschließung der Alpen. Nachdem das Eisenbahnnetz eine rasante Entwicklung genommen und die alpinen Vereine im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut hatten, begannen um 1900 die ersten UrlauberInnen auch im Winter zu verreisen. Schließlich entstanden in der Zwischenkriegszeit die ersten alpinen Aufstiegshilfen. Die intensive Bewerbung des Winterurlaubs begann eigentlich erst mit den Maßnahmen zur Abfederung der Tausend-Mark-Sperre im Jahre 1933. Ab diesem Zeitpunkt war die Tourismuswerbung auch staatlich organisiert. Nach 1945 wurde die "Stelle für den Wiederaufbau der Österreichischen Fremdenverkehrswirtschaft" gegründet, um möglichst rasch an die Zahlen des Vorkriegstourismus anknüpfen und der Wirtschaft dadurch zusätzliche Impulse verleihen zu können, was auch relativ rasch gelang.

 

Um in der Terminologie der heutigen Kreativbranche zu sprechen, zeigen die Key-visuals auf den Plakaten häufig verschneite Bergdörfer und den Hang herabwedelnde SkifahrerInnen, meist drei an der Zahl. Als Claims - damals sagte man noch Slogan - fungieren Sätze wie "Wintermärchen in Österreich", "Sonne, Schnee und Freude in Österreich" oder einfach "Willkommen in Österreich", die eine winterliche Idylle suggerieren.

Mit der Popularisierung des Wintertourismus und dem zunehmenden Wohlstand ging auch die verstärkte Bewerbung von Wintersportbekleidung und
-ausrüstung einher. Ein schickes Outfit, das durch die modische äußere Erscheinung der Personen auf den Plakaten vermittelt wurde, diente als Kaufanreiz. Den Abschluss der Ausstellung bilden Filmposter zu Berg- und Skifilmen.

Das Begleitbuch versammelt Texte von namhaften AutorInnen zum Wintertourismus in Österreich, zur Geschichte des Österreichischen Verkehrsbureaus und der Österreichischen Fremdenverkehrswerbung, zum Motivschatz der österreichischen Tourismuswerbung auf Plakaten und Prospekten, zur Entwicklung der Wintersportbekleidung und zum Bergfilm. Die Plakate sind ganzseitig abgebildet und durch Künstlerbiographien ergänzt.

Das Buch zur Ausstellung ist im Verlag Holzhausen erschienen und zum Preis von € 19,90 an der Prunksaalkasse erhältlich. Für den Buchhandel erscheint eine Hardcover-Version.

Partner der Ausstellung ist die s Versicherung.



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