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NewsLetter 87: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Arenberger Frauen : Fürstinnen, Herzoginnen, Ratgeberinnen, Mütter ; Frauenschicksale im Hause Arenberg in sieben Jahrhunderten / Peter Neu (Hrsg.). - Koblenz : Verlag der Landesarchivverwaltung Rheinland Pfalz, 2006.
Signatur: 1823459-C.Por
In der Geschichte des herzoglichen Hauses Arenberg spielen einige Frauen seit dem 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle. Die Herren der Arenberg in der Eifel, die sich seit dem Anfang des 16. Jh. Grafen nennen durften, verdankten es 1576 einer Frau, dass Kaiser Maximilian II. ihnen den Titel "Gefürstete Grafen" verlieh. Es war Margaretha von der Marck-Arenberg, der diese Standeserhebung gewährt wurde. Margaretha spielte in den Niederlanden, im Rheinland und am Kaiserhof eine wichtige Rolle. Schließlich erhielt die Familie 1644 den Titel "Herzöge von Arenberg". Es war wieder eine Frau und vor allem deren Familie, die entscheidend zu dieser erneuten Standeserhebung beitrugen: Philipp Franz hatte die Tochter des spanischen Vizekönigs Francisco de Borja, Herzog von Gandia, geheiratet. Aber auch andere Frauen der Familie haben entscheidende Anstöße gegeben und Großes bewirkt. In diesem Band wird das Schicksal von 28 Frauen der herzoglichen Familie von Arenberg beschrieben.

Caws, Mary Ann: Glorious eccentrics : modernist women painting and writing. - New York [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2006.
Signatur: 1835559-B.Neu
Dieses Buch untersucht Leben und Werk von sieben außergewöhnlichen Frauen des späten 19. und 20. Jahrhunderts, die einen immensen, wenn auch nicht völlig anerkannten, Einfluß auf den Modernismus und seine Rezeption haben: Judith Gautier, Suzanne Valadon, Dorothy Bussy, Dora Carrington, Paula Modersohn-Becker, Emily Carr und Claude Chaun. Jede dieser Künstlerinnen/Schriftstellerinnen lebte ein ungewöhnliches Leben und ihre Exzentrik war zum großen Teil verantwortlich für ihre kreative Intensität. Ihre hier präsentierten Lebensgeschichten, die auch oft Männer miteinbeziehen (Utrillo, Degas, Renoir, Toulouse-Lautrec, Wagner, Hugo und Rilke) zeugen von Mut und Entschlusskraft und zeigen ihre herausragende Stellung in der künstlerischen Strömung des Modernismus.

Curtis, Anthony: Virginia Woolf : Bloomsbury & beyond. - London : Haus Publishing, 2006.
Signatur: 1832505-B.Neu
Virginia Woolf (1882-1941) war eine zentrale Figur der Bloomsbury Group. Diese neue Biographie des Literatur-Journalisten Anthony Curtis nähert sich ihr anhand der Frage nach dem Unterschied zwischen traditionellem und modernem Schreiben. Woolfs Werke waren eine Reaktion, ja eine ganz persönliche Rebellion gegen die Linearität der traditionellen Erzählweise (wie sie bei Wells, Bennett und Galsworthy zum Ausdruck kommt) und das macht nach Ansicht des Autors ihre ganz besondere Größe aus. Die reich bebilderte Biographie stellt die literarischen Leistungen Virginia Woolfs in den kontextuellen Zusammenhang der äußeren Umstände ihrer Entstehung.

Furbank, Felicia Gordon: Marie Madeleine Jodin 1741-1790 : actress, philosophe and feminist / P. N. Furbank. - Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2001. - (Women and gender in the early modern world)
Signatur: 1837367-B.Neu
Die Biographie von Marie Madeleine Jodin eröffnet eine neue Perspektive auf die Welt der Frauen und das höfische Theater im 18. Jahrhundert, besonders aber ist damit die Entdeckung auf eine bisher unbekannte französische Feministin verbunden. Jodin, eine ehemalige Schauspielerin, war mit Denis Diderot befreundet und veröffentlichte 1790 eine Abhandlung mit dem Titel "Vues législatives pour les femmes", die damit das erste weibliche feministische Manifest der Revolutionsperiode ist und von einem umfangreichen Wissen der Autorin über die Geschichte der Frauen und die feministische Literatur seit dem Altertum zeugt. Die Biographie geht dem turbulenten Leben dieser Frau nach, das sich von ihren Anfängen als Tochter eines Kunsthandwerkers und als Schauspielerin bis zur Intellektuellen der Aufklärung und Feministin spannt.

Genschow, Karen: Frida Kahlo. - Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 2007. - (Suhrkamp BasisBiographie)
Signatur: 1828593-B.Neu
Frida Kahlos Bilder erzählen von Schmerz und Verletzlichkeit, von Auflehnung und Courage - Leben und Werk der mexikanischen Künstlerin faszinieren und erschüttern gleichermaßen. Nicht nur Regisseure, Maler und Musiker haben sich von Frida Kahlo inspirieren lassen: Sie ist eine Ikone geworden, die von einem Millionenpublikum verehrt wird. Auch schien sie selbst stets auf ihre Wirkung bedacht zu sein, indem sie ihren durch ein Busunglück versehrten Körper umso bunter und prunkvoller verhüllte - eine Meisterin der Selbstinszenierung.

Häntzschel, Hiltrud: Marieluise Fleißer : eine Biographie. - Frankfurt am Main [u.a.] : Insel, 2007.
Signatur: 1837218-B.Neu
Die junge, kaum dem katholischen Mädcheninternat entwachsene Marieluise Fleißer (1901-1974) findet Aufnahme im Kreis um Feuchtwanger und Brecht; sie macht Furore mit ihrem Stück "Fegefeuer in Ingolstadt" (1926) und wird zur Skandalperson in ihrer Heimat. Ihre dialektgefärbte, volksnahe Kunstsprache in Verbindung mit der sexuell aufgeladenen Atmosphäre und sozialkritischen Tendenz ihrer Stücke und Erzählungen ist singulär in der Literatur ihrer Zeit. Für Jahrzehnte wird ihre Schreibbegabung erdrückt bis zum Verstummen, zunächst in einer fast masochistisch anmutenden Verbindung mit dem exzentrischen Hellmut Draws-Tychsen, danach in der Ehe mit dem Tabakhändler Josef Haindl. Erst Ende der sechziger Jahre erfährt sie mit der Wiederentdeckung durch junge Dramatiker wie Franz Xaver Kroetz und Rainer Werner Fassbinder späten Ruhm. Hiltrud Häntzschel zeichnet in dieser ersten großen Fleißer-Biographie unter Einbeziehung zahlreicher bislang unbekannter Quellen ein neues Bild: die faszinierende Frau, die sich allen Kategorisierungen entzieht; die ehrgeizige Autorin mit der ganz eigenen literarischen Begabung; die kompromisslos, bis zur Selbstaufgabe Liebende; die in schweren Zeiten verzweifelt ums Überleben Kämpfende; und schließlich die Erfolgreiche, die eine späte Würdigung ihres Werks erfährt.

Lee, Hermione: Edith Wharton. - London : Chatto & Windus, 2007.
Signatur: 1833825-B.Neu
Die britische Schriftstellerin Hermione Lee stellt Edith Wharton in dieser Biographie nicht als die nostalgische Chronistin eines verschwundenen Zeitalters dar, sondern als moderne Autorin, die über Sexualität, Liebe, Geld und Krieg schreibt - eine Frau von starken Überzeugungen und widersprüchlichen Ambitionen und Begierden. Edith Wharton brach mit dem wohlsituierten Background, in den sie hineingeboren wurde und reiste viel und abenteuerlich - vor allem in Europa -, um sich schließlich in Paris niederzulassen. Ihre berufliche Karriere als Schriftstellerin bestritt sie mit viel Energie und schrieb über ihre Reiseeindrücke ebenso, wie Lyrik, Prosa, Essays, Kurzgeschichten, Dramen und Romane. Sie war unglücklich verheiratet, kinderlos und schließlich geschieden und sie kannte Einsamkeit und Ängste. Aber sie hatte auch Geheimnisse, wie eine leidenschaftliche Liebesaffäre. In ihren Romanen kommt ihr tiefes Verständnis für die Sehnsüchte und Kämpfe eines Frauenlebens zum Ausdruck.

Murken, Christa: Paula Modersohn-Becker : Leben und Werk. - Köln : DuMont, 2007.
Signatur: 1838181-C.Neu
"Ich lebe jetzt ganz mit den Augen", schreibt Paula Modersohn-Becker 1896. Diese wichtigste frühe deutsche Künstlerin zählt zu jenen Frauenfiguren, die darum gerungen haben, ein selbstbestimmtes künstlerisches Leben zu führen. In einer von Männern dominierten Bilderwelt entsteht ihr stimmungsvolles Werk mit Selbstbildnissen, Kinderbildern und Landschaften. Die Gemälde von Paula Modersohn-Becker (1876-1907) spiegeln ihren einfühlsamen Blick auf das Gegenüber. Gleichzeitig zeigen sie, wie intensiv diese junge Künstlerin in Paris die Arbeiten ihrer berühmten Kollegen - darunter Rodin, Cézanne und Gauguin - beobachtete. Ihr kurzes Leben hinterlässt eine Spur des persönlichen Engagements und intensiven Schaffens, das bis heute aktuell ist.

Naumann, Ursula: Schillers Königin : das Leben der Charlotte von Kalb. - Frankfurt a. M. : Insel, 2006. - (Insel Taschenbuch ; 3234)
Signatur: 1834181-B.Neu
Charlotte von Kalb (1761-1843) ist heute vor allem wegen ihrer Liebesbeziehungen zu Schiller und Jean Paul bekannt, die beide unglücklich für sie endeten. Aus altadeligem Geschlecht, mit einem ungeliebten Mann verheiratet, hochgeschätzt von Wieland, Herder, Goethe, Fichte und anderen geistigen Größen ihrer Zeit, blieb sie trotz mancher Schicksalsschläge teilnehmend und ungebeugt bis ans Ende. Literarische Verführung ist ein zentrales Thema dieses "Lebensromans" einer passionierten Leserin, von der Rahel Varnhagen schrieb: "Frau von Kalb ist von allen Frauen, die ich je gekannt habe, die geistvollste; ihr Geist hat wirklich wie Flügel, mit denen sie sich in jedem beliebigen Augenblick, unter allen Umständen, in alle Höhen schwingen kann." Ursula Naumann zeichnet die Lebensgeschichte Charlotte von Kalbs behutsam und eindringlich nach.

Prager, Katharina: "Ich bin nicht gone Hollywood!" : Salka Viertel - ein Leben in Theater und Film. - Wien : Braumüller, 2007. - (Blickpunkte ; 12)
Signatur: 1095302-B.The-12
Salka, das jüdische Mädchen aus gutem Hause, arbeitet als Schauspielerin an verschiedenen deutschsprachigen progressiven Bühnen. Schulden und das Scheitern eines ambitionierten Theaterprojekts sind für sie die Motivation, ihrem Mann, dem Dichter und Regisseur Berthold Viertel, 1928 nach Hollywood zu folgen. Anfangs arbeitslos, versammelt Salka Viertel berühmte Film- und Theaterschaffende in ihrem Haus in Hollywood, das bald als "Salon" in der Mabery Road bekannt wird. Nicht zuletzt gehört Greta Garbo zu ihren Gästen. Aus der Freundschaft entwickelt sich eine Zusammenarbeit: mehr als zehn Jahre entwirft Salka Viertel als Drehbuchautorin bei MGM einige der bekanntesten Garbo-Filme und kreiert - trotz Hollywoods rigider Moralvorstellungen - außergewöhnliche Frauenrollen.

Puhm, Rosa: Trennung in Gorki : Erinnerungen an eine Zukunft. - Wien : Milena Verlag, 2006. - (Allgemeine Literarische Reihe)
Signatur: 1835247-B.Neu
Rosa Puhm, geboren 1909 in Wien, wuchs in einem sozialdemokratischen Elternhaus auf und schloss sich dem Kommunistischen Jugendverband an. 1932 emigrierte sie mit ihrem Freund Dino Maestrelli in die Sowjetunion und arbeitete dort im Autowerk von Gorki. Dino wurde 1937 verhaftet und mit höchster Wahrscheinlichkeit als "Volksfeind" hingerichtet. In den folgenden 10 Jahren musste sich Rosa Puhm mit ihrem Sohn Remo in der Zeit des "Großen Vaterländischen Krieges" alleine durchschlagen. 1947 kehrte sie nach Österreich zurück und wurde später Mitarbeiterin der österreichischen MEMORIAL-Bewegung, die sich der Geschichte und dem Gedenken österreichischer Stalinopfer widmet. Rosa Puhm verstarb 1997 in Wien.

Rilke, Rainer Maria: Briefwechsel 1906-1926 / Sidonie Nádherný. - Göttingen : Wallstein, 2007.
Signatur: 1831277-B.Neu
Die böhmische Baronesse Sidonie Nádherný (1885 - 1950) unterhält mit Rainer Maria Rilke eine Freundschaft, die der vorliegende zwei Jahrzehnte überdauernde Briefwechsel dokumentiert, der bis zu Rilkes Tod dauert. Gleichzeitig führt sie eine leidenschaftliche Beziehung zu Karl Kraus, die manchen Krisen ausgesetzt war. Ein Vergleich beider Korrespondenzen, wie er nun möglich wird, bietet nicht nur Einblicke in die Strukturen von Persönlichkeiten europäischen Ranges, sondern auch in ein bei unterschiedlichen Temperamenten gemeinsames Leiden an einer "großen Zeit", deren Fatalität Kraus auf den Begriff gebracht hat.

Roth, Marie-Louise: Un destin de femme - Martha Musil : l'amante, l'épouse, la soeur. - Bern [u.a.] : Lang, 2006. - (Musiliana ; 13)
Signatur: 1443152-B.Neu-Per.13
Diese Studie analysiert das Leben und die Persönlichkeit von Martha Musil, ihr Schicksal als Frau - all dies Aspekte, die von der Musil-Kritik wenig gewürdigt wurden. Die Korrespondenz von Martha mit dem Schweizer Essayisten Armin Hesser gewährt Einblick in Leben und Werk Robert Musils und in die Rolle, welche die Liebe in seinem Leben spielte. Die Symbiose zwischen Martha und ihrem Mann ist evident. Doch sie spielt auch eine große Rolle in Musils Schaffen. Seine weiblichen Figuren werden von ihr inspiriert - nicht zuletzt Agathe - die Schwester im "Mann ohne Eigenschaften" - die es ihm erlaubt, über konkrete Themen zu schreiben: die Eifersucht, das Begehren, verschiedene Formen der Liebe. Im Anhang finden sich Photos von Martha und ihren zwei Kindern und 32 Zeichnungen von ihr - sie war Malerin -, die in verschiedenen zeitgenössischen Zeitschriften erschienen sind.

Seemann, Annette: Anna Amalia : Herzogin von Weimar. - Frankfurt a. M. [u.a.] : Insel, 2007.
Signatur: 1837091-C.Neu
Das klassische Weimar ist ohne Anna Amalia (1739-1807), die Mutter Carl Augusts, undenkbar. Es gelang ihr, herausragende Geister der Epoche - darunter Goethe, Wieland, Herder und Schiller - an ihren Hof zu ziehen. Sie begründete den "Weimarer Musenhof" mit seinen berühmten Leseabenden; sie förderte das deutsche Theater und verband das aristokratische Rokoko mit der neuen bürgerlichen Gefühlskultur. Ein Akzent dieses Buches liegt auf dem vielleicht größten Verdienst der Herzogin: der Begründung der Bibliothek. Sie ließ ein eigenes Gebäude einrichten und legte durch großzügige Buchankäufe den Grundstock zu einem der größten Buchbestände der klassischen Periode. Nach dem verheerenden Brand des Jahres 2004 wird die Bibliothek im Herbst 2007, in Anna Amalias 200. Todesjahr, nach umfangreichen Restaurierungen wieder zur Benutzung freigegeben.

Spike, Michèle K.: Tuscan countess : the life and extraordinary times of Matilda of Canossa. - New York : The Vendome Press, 2004.
Signatur: 1840756-B.Neu
Matilda von Toskana (1046-1115) - auch Matilda von Canossa genannt - war eine der historisch interessantesten Frauen des Mittelalters. Sie befreite Norditalien von den marodierenden Armeen Heinrich des IV. durch ein militärisches und politisches Bündnis mit Papst Gregor VII., ihrem Liebhaber. Der Papst, ein Mitglied einer Familie jüdischer Bankinhaber, die erst kurz davor zum christlichen Glauben übergetreten waren, ist heute wegen seiner kritischen Reformen des Papsttums in Erinnerung geblieben. Dazu gehörte auch seine Entscheidung, dass der Pontifex alleine die Macht hat, Bischöfe auszuwählen und zu ernennen - eine Politik, welche die deutschen Könige erzürnte. Das Buch schildert die gewalttätigen Zeiten, die Matildas Revolte charakterisierten, einschließlich der Ermordung von Matildas ungeliebten Ehemann Gottfried den Bärtigen, die normannische Plünderung Roms und Heinrichs Büßerfahrt nach Canossa, wo der König drei Tage lang barfuß im Schnee kniete. Michèle Spike arbeitet in dieser Biographie die bisher unterbelichtet gebliebene Figur Matildas als Schlüssel-Person der damaligen politischen Zusammenhänge heraus.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 20.08.2007


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