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Thema der Ausstellung der Gründungscodex der Österreichischen Nationalbibliothek, das Evangeliar des Johannes von Troppau aus dem Jahr 1368, das Reichsgrundgesetz, die "Goldene Bulle", Prachthandschriften der Wenzelswerkstätte, Codices der Hofminiatorenwerkstätte, die ersten gedruckten Ausgaben der tschechischen Bibel und Belege zum Wirken der Gelehrten am Hof Rudolf II. Die politische Bedeutung der Musik wird durch den Erstdruck der Krönungsoper für Karl VI. Costanza e fortezza von Johann J. Fux und durch Mozarts La Clemenza di Tito für Leopold II. verdeutlicht. Zu sehen sind wertvolle Originalbühnenbilder sowie Pläne von Prag und Wien aus dem 18. Jahrhundert. Die Rezeption der Geschichte in der österreichischen Literatur des 19. Jahrhunderts zeigt sich an Grillparzers Libussa mit der Gründungssage von Prag, für das 20. Jahrhundert nimmt Gustav Meyrink in Golem ein Motiv aus dem Prag Rudolf II. wieder auf. Rabbi Löw soll diesen Homunculus erschaffen haben, durch den die jüdische Gemeinde in Prag vor einem Progrom gerettet wurde. Das Motiv des Golem findet sich auch auf dem Filmplakat Der Golem und die Tänzerin. Huldigungsadressen an Kaiser Franz Joseph zeigen die Bindung der Juden an das Herrscherhaus, Plakate weisen auf die Bedeutung Böhmens für die industrielle Entwicklung der Habsburgermonarchie. In das 20. Jahrhundert führen Zeugnisse von Franz Kafka, Karl Kraus und Friedrich Torberg. Ingeborg Bachmanns Gedicht Böhmen liegt am Meer, basierend auf Shakespears Wintermärchen, skizziert Böhmen als ein ideales Land der Träume. |