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ARIADNE-Newsletter 31

Frauenforschung & Frauengeschichte

Ahrendt-Schulte, Ingrid: Zauberinnen in der Stadt Horn (1554-1603) : magische Kultur und Hexenverfolgung in der Frühen Neuzeit. - Frankfurt [u.a.] : Campus Verl., 1997. - (Reihe Geschichte und Geschlechter ; 21)
Signatur: 1392373-B.Neu-Per.21
Im Zentrum des Buches stehen Fallgeschichten von Frauen, die in der lippischen Stadt Horn gelebt haben und als Zauberinnen gerichtlich verfolgt wurden. Was sie in Verruf brachte, eine Zauberin zu sein, welche Rolle Zauberei in Konflikten spielte, die Praktiken des Gift- und Schwellenzaubers, das Verhalten der Frauen vor Gericht, die konkreten wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe, die zur Anwendung und Zuschreibung von Schadenzauber führten sowie das gesamte Umfeld der Stadtgeschichte sind Gegenstand der Untersuchung.

Beutin, Wolfgang: Anima : Untersuchungen zur Frauenmystik des Mittelalters. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang.
1. Probleme der Mystikforschung - Mystikforschung als Problem. - 1997. - (Bremer Beiträge zur Literatur- und Ideengeschichte ; 19)
Signatur: 1327711-B.Neu-Per.19
Anima ist eine erstaunliche Dame. Mystische Texte erzählen von ihren abenteuerlichen Fahrten, Fährnissen und Erfahrungen in den Bezirken des Diesseits und Jenseits. Doch liegen der Erforschung des mystischen Textfundus - besonders der Werke von Frauen - ernste Probleme im Wege. Das schwierigste davon ist die Mystikforschung selbst, die eine vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit dem mystischen Schrifttum behindert. Der Autor schlägt zur Erforschung ein interdisziplinäres Instrumentarium vor: Geschichtswissenschaften, Literaturwissenschaften, Philosophie sowie Theologie und - grundlegend - Tiefenpsychologie.

Bolte, Christian: Schwarze Witwen und eiserne Jungfrauen : Geschichte der Mörderinnen / Klaus Dimmler. - Leipzig, Reclam, 1997.
Signatur: 1507364-B.Neu
Der männliche Blick zweier Autoren wird auf ein dunkles Kapitel der Frauengeschichte geworfen. Das Buch handelt von Frauen, die wegen ihrer außergewöhnlichen und erschreckenden Taten berühmt-berüchtigt wurden - von Gift- und Serienmörderinnen, Attentäterinnen, Hexen, von Femmes fatales und Monstres femelles. Auch Elfriede Blauensteiner - die schwarze Witwe von Wien - durfte in dieser Reihe nicht fehlen.

Czarnecka, Miroslawa: Die "verse=schwangere" Elysie : zum Anteil der Frauen an der literarischen Kultur Schlesiens im 17. Jahrhundert. - Wroclaw : Wydawnictwo Uniwersytetu Wroclawskiego, 1997. - (Acta Universitatis Wratislaviensis ; 1882)
Signatur: 968680-C.Neu-Per.1882
Die Semantik des Titels soll darauf hinweisen, daß im schlesischen Kulturraum des 17. Jahrhunderts die beiden Bereiche - der traditionelle, genuin weibliche und der für diese Zeit noch gar nicht selbstverständliche, ästhetische Wirkungsraum - miteinander in Beziehung standen. Ursprünglich ein männliches Schimpfwort, wurde das Epiteton "verse=schwanger" zum Signal des weiblichen Anspruchs, in die Bereiche vorzudringen, die den Frauen damals noch weitgehend verschlossen waren. Die Autorin versucht, die zugänglichen Texte von Frauen in eine literarische Tradition einzuordnen und sie in gleichem Maße nach deren sozial-ethische Wert als Gebrauchsschriften oder als Exempel der Frauengelehrsamkeit zu beurteilen.

Dublin, Thomas: Transforming women's work : New England lives in the industrial revolution. - Ithaca [u.a.] : Cornell Univ. Press, 1994.
Signatur: 1484286-B.Neu-
Nicht für alle jungen Frauen im Amerika der industriellen Revolution des 19. Jahrhunderts brachte die neue Erwerbstätigkeit größere Unabhängigkeit in ihr Leben. Der Autor entwirft ausführliche Porträts einzelner Frauen in verschiedenen Arbeitsbereichen: in der Baumwollindustrie, in den Fabriken, bei den Hausangestellten, in den Dorfschulen und zeigt, daß die individuelle Autonomie durch die Berufstätigkeit auch eingeschränkt wurde, da eine große Zahl an Frauen mit ihren Familien lebten und ihre Einkünfte zum gemeinsamen Haushalt abliefern mußten.

Militello, Cettina: Mütter und Geliebte, Nonnen und Rebellinnen : Frauen, die Geschichte machten. - Graz [u.a.] : Styria, 1997.
Signatur: 1507123-C.Neu und 1507124-C.Neu
Das Buch macht sich auf die Suche nach weiblicher Geschichte, und obwohl die darin behandelten Personen überwiegend im Raum der Kirche beheimatet sind, haben sie doch unausweichlich mit der gesamten Geschichte des Abendlandes zu tun. Alle diese Frauen, ob Mystikerinnen oder "Hexen", Herrscherinnen oder Dienerinnen, Nonnen oder Ketzerinnen, repräsentieren die abendländische Kultur der letzten zweitausend Jahre. Jede hat auf ihre Weise die traditionellen Fesseln ihrer Rolle als Frau abgestreift, ist für ihre Zeit ungewöhnliche Wege gegangen und hat kreativ und gestaltend in die Ereignisse in Kirche und Welt eingegriffen.

Schmitz-Köster, Dorothee: "Deutsche Mutter, bist Du bereit ..." : Alltag im Lebensborn. - Berlin : Aufbau-Verlag, 1997.
Signatur: 1507397-B.Neu
Bis heute sind die Lebensborn-Heime der SS von der Aura des Geheimnisvollen umgeben. Wer waren die Frauen, die dort ihre Kinder zur Welt brachten, wer die Väter dieser Kinder? Und was meinte die Redewendung "Dem Führer ein Kind schenken"? Die Autorin hat Archive und frühere Lebensborn-Heime aufgesucht und in vielen Gesprächen mit Zeitzeuginnen ein eindringliches und genaues Bild gewonnen. Es hat wenig zu tun mit dem Mythos von "nationalsozialistischen Zuchtanstalten", aber viel mit "Rassenpolitik", den Interessen der SS - und der Not unverheirateter Mütter.

Schnurr-Redford, Christine: Frauen im klassischen Athen : sozialer Raum und reale Bewegungsfreiheit. - Berlin : Akademie Verlag, 1996. - (Antike in der Moderne)
Signatur: 1505746-C.Neu
Die auf einer Dissertation beruhende Studie der Lebenssituation der athenischen Bürgerin möchte mit dem lange tradierten Bild aufräumen, "die athenische Frau habe als eine hinter Schloß und Riegel eingeschlossene Haremsdame geschmachtet, scheu und verhuscht, mit Tränen in den Augen, ihrer kurzen Jugend und ihren zwanglosen, unschuldigen Mädchenspielen nachweinend" (die Autorin). Nach einen ausführlichen Forschungsüberblick reihen sich Kapitel über die athenische Frau mit Bürgerrecht und die These von der 'orientalischen' Eingeschlossenheit, über Gynaikonomen, über Frauenarbeit, Theater und über den anthropologischen Ansatz.

Schuster, Beate: Die freien Frauen : Dirnen und Frauenhäuser im 15. und 16. Jahrhundert. - Frankfurt am Main [u.a.] : Campus, 1995. - (Reihe Geschichte und Geschlechter ; 12)
Signatur: 1392373-B.Neu-Per.12
Die zentrale Frage einer Geschichte der Prostitution lautet: Was machte eine Frau in den Augen der Zeitgenossen zur Dirne? Darüber bestand in deutschen Städten bis zum Ende des 15. Jahrhunderts keineswegs Einigkeit. Erst mit der Herausbildung strikterer Grenzen zwischen ehelichem und nichtehelichem Leben nahm die negative Bewertung der Dirne Gestalt an. Im Rahmen der Durchsetzung einer neuen, nichtreligiösen Geschlechtermoral wandelte sich das Verständnis der städtischen Bordelle. Das Frauenhaus wurde von einer Herberge für Dirnen zu einer Institution, der die Aufgabe zukam, die außer- und vorehelichen Beziehungen zu reglementieren.

"Stets zu erschießen sind Frauen, die in der Roten Armee dienen" : Geständnisse deutscher Kriegsgefangener über ihren Einsatz an der Ostfront / Hannes Hher (Hg.) - Hamburg : Hamburger Ed., 1995.
Signatur: 1499750-B.Neu
Die hier vorliegenden Zeugnisse - heute im Staatarchiv Moskau aufbewahrt - wurden seit 1942 zusammengetra-gen, um die Verbrechen und Zerstörungen der deutschen Besatzer zu belegen. Veröffentlicht sind handschriftliche Berichte über eigene und miterlebte Greueltaten: Verbrechen, denen Juden, Kriegsgefangene und Zivilisten ausgesetzt waren und von denen ein erheblicher Teil Frauen und Kinder waren.

Tressel-Schuh, Eva: Frauen in Frankfurt : das gesellschaftliche Verständnis der Frau und ihre privatrechtliche Stellung im Normensystem des Frankfurter Partikularrechts von der Spätaufklärung bis zum Bürgerlichen Gesetzbuch. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1997. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 2, Rechtswissenschaft ; 2045)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.2,2045
Die Autorin untersucht das gesellschaftliche Verständnis der Frau von der Spätaufklärung bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert. Hierzu werden die Vorstellungen von der Bildung der Frau, ihre Rolle in der Familie und die Diskussion um ihre Rechtsstellung betrachtet. Auch die Entwicklung der Frauenbewegung wird berücksichtigt. Dem wird die privatrechtliche Stellung der Ehefrau im Frankfurter Partikularrecht gegenübergestellt. Insbesondere wird hierbei auf die Rechtslage bei der Eheschließung, im Güterrecht, Erbrecht, Kindschafts- und Vormundschaftsrecht eingegangen.

Tschaikner, Manfred: "Damit das Böse ausgerottet werde" : Hexenverfolgungen in Vorarlberg im 16. und 17. Jahrhundert. - Bregenz : Vorarlberger Autorengesellschaft, 1992. - (Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs ; 11)
Signatur: 1275974-B.Neu-Per.11
In den österreichischen Herrschaften vor dem Arlberg standen in den 130 Jahren zwischen 1528 und 1657 insgesamt mindestens 165 Personen als Hexen oder Hexer vor Gericht. In Anbetracht des Aktenverlustes wird es nicht zu hoch gegriffen sein, wenn man diese Zahl auf etwas über dreihundert verdoppelt. Mindestens 95 Personen wurden im erwähnten Zeitraum nachweislich als Hexen oder Hexer getötet. Tatsächlich muß man hier wohl mit etwa zweihundert Todesopfern rechnen.

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