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NewsLetter 66: Sprache & Literatur

 
Annette von Droste-Hülshoff aus psychoanalytischer Sicht / hrsg. von Gisela Greve und Herta E. Harsch. - Berlin : edition diskord, 2003.
Signatur: 1715188-B.Neu
Der vorliegende Band enthält psychoanalytische Interpretationen von einigen literarischen Werken Annette von Droste-Hülshoffs, die im Oktober 2002 auf einem Symposion der Droste-Gesellschaft in Münster vorgetragen und diskutiert wurden. Es wird ein Bogen geschlagen von der Erzählung "Die Judenbuche" über einige Gedichte bis zu dem Novellenfragment "Ledwina". Die AutorInnen vermitteln neue Aspekte über unbewusste Dimensionen der Entstehung, des Inhalts, der Struktur und der Wirkung dieser Dichtungen.

Bonacossa, Eleonora: Der weibliche Sinn in der Welt : Iris von Roten ; neue Aspekte aus Sicht der Geschlechterdifferenz. - Königstein / Taunus : Helmer, 2003. - (aktuelle frauenforschung)
Signatur: 1717757-B.Neu
Die Schriftstellerin Iris von Roten (1917-1990) stellt ein wichtiges und einzigartiges Bindeglied in einer langen weiblichen "Generationskette" von Frauen dar, denen es gelingt, in Worte zu fassen, was in weiblichen Wünschen oft unaussprechbar bleibt und von Iris von Roten das "Unmögliche" genannt wird. Entlang dem Gedanken, dass es viele Frauen gibt, die mit dem Unmöglichen sympathisieren, erkennt Iris von Roten die dringende Notwendigkeit, in jeder Hinsicht einen neuen Weg in der Beziehung zwischen Frau und Mann zu beschreiten. Jenseits der geführten Diskussion um die Gleichheit der Geschlechter stellt Eleonora Bonacossa nun mit dem vorliegenden Buch neue Aspekte im Schaffen und Leben der Schweizer Autorin heraus und zeigt erstmals Verbindungen zur "Theorie der Geschlechterdifferenz" auf.

Buske, Gabriele: Die Darstellung der weiblichen Figuren in Shakespeares frühen Komödien aus feministischer Sicht - unter besonderer Berücksichtigung der Inszenierungen der Royal Shakespeare Company in den Jahren 1960 bis 1995. - Göttingen : Cuivillier Verlag, 2002.
Signatur: 1711650-B.Neu
Die vorliegende Arbeit greift auf die Fragestellungen der Gender Studies zurück, um die Darstellung von Weiblichkeit in Shakespeares frühesten Komödien in ihrer Differenz zur dargestellten Männlichkeit, aber auch in ihrer Differenziertheit innerhalb des Spektrums der dargestellten Weiblichkeit zu analysieren. Dies geschieht vor dem Hintergrund der soziohistorischen Bedingtheit der in den Dramentexten untersuchten Weiblichkeitsmuster, so u.a. durch die Thematisierung von Phänomenen wie elisabethanisches Familien- und Eheverständnis, Hexenverfolgung oder Beschämungsrituale. In der deutschsprachigen Anglistik stellt diese Verbindung von Geschlechterforschung und Aufführungskritik eine noch junge Forschungsrichtung dar.

Christine de Pizan : a casebook / ed. by Barbara K. Altmann and Deborah L. McGrady. - New York [u.a.] : Routledge, 2003.
Signatur: 1717648-B.Neu
Die Herausgeberinnen vereinigen in diesem Buch neue Erkenntnisse von fünfzehn Pizan-Expertinnen. Der historische Kontext, feministische Lesarten und eingehende Analysen, Aspekte der Kodikologie und kritischen Rezeption helfen dabei, sowohl die bekannten Werke Christine de Pizans zu untersuchen als auch die zahlreichen Facetten ihrer Rolle als Autorin, Vertreterin der Frauenrechte, Übersetzerin und politischer Philosophin zu beleuchten.

Clark, Sandra: Women and crime in the street literature of early modern England. - Basingstoke : Palgrave Macmillan, 2003.
Signatur: 1719302-B.Neu
Das Buch zeigt, wie Verbrechen, die von Frauen begangen wurden, in der Volksliteratur ("broadside ballads", "domestic plays" und Pamphlete) des frühneuzeitlichen England dargestellt wurden. Diese literarischen Formen wurden für die Neuigkeitsverbreitung - noch vor Erfindung der Zeitung - verwendet. Der Fokus von Sandra Clark liegt nicht auf dem sozialen Phänomen der Verbrechen, sondern darauf, wie sie für die öffentliche Darstellung manipuliert wurden. Verbrechen von Frauen wurden dabei im Verhältnis zu ihrer tatsächlichen Verbreitung überrepräsentiert und das Hauptinteresse lag hauptsächlich auf Gattenmord, Kindesmord und Hexerei.

Harris, Rivkah: Gender and Aging in Mesopotamia : the "Gilgamesh Epic" and other ancient literature - Norman : University of Oklahoma Press, 2003.
Signatur: 1710702-B.Neu
Die Autorin untersucht das Gilgamesch Epos und andere antike Literatur Mesopotamiens mit einem interkulturellen und multidisziplinären Ansatz. Ergänzend zur Literatur und Mythen befragt sie noch vorhandene Texte aus dem Bereich der Wirtschaft und des Rechts. Daraus leitet Harris ihre Antworten zu den Fragen nach den Beziehungsstrukturen zwischen den Geschlechtern ebenso wie nach den geschlechtsspezifischen Unterschieden in den verschiedenen Lebensaltern ab, der Darstellung der Generationenkonflikte und dem Ort der Frauen in der kulturellen Repräsentation.

Maxwell, Catherine: the female sublime from Milton to Swinburne : bearing blindness. - Manchester : Manchester Univ., Press, 2001
Signatur: 1718772-B.Neu

Catherine Maxwell untersucht die Feminisierung in der Lyrik der Milton-Epigonen: Shelley, Tennyson, Browning und Swinburne nicht durch die kulturhistorische Sichtweise, sondern durch mytische und klassische (Frauen)figuren wie Philomela, Orpheus und Sappho. Dabei tritt eine ‚entstellende' Erhabenheit als weibliche Stärke hervor, die die Schaffenskraft des männlichen viktorianischen Poeten sowohl eineingt als auch beflügelt. Durch die Methode des re-reading dieser Lyrik und einer Neuinterpretation sollen "alte" weibliche Klischees in der männlichen viktorianischen Erzähltradition aufgebrochen werden.

Rosen, Tova: Unveiling Eve : reading gender in medieval hebrew literature. - Philadelphia, Pa : PENN [u.a.], 2003. - (Jewish culture and contexts)
Signatur: 1701561-B.Neu-
Dies ist eine feministische Untersuchung hebräischer Dichtung und Prosa vom 11. bis zum 14.Jahrhundert aus Spanien, Italien und der Provence. Im jüdischen Mittelalter war Schreiben ausschließlich Männern vorbehalten, ebenso wie das Studium der Schrift, Philosophie Liturgie und Mystik. Tova Rosen untersucht anhand literarischer Texte die Stellung und Positionierung der Frauenfiguren innerhalb der jüdischen, männlichen Diskurse. Vergötterung und Dämonisierung der Frau in diesen Texten werden sowohl vor dem Hintergrund der Bibel und der rabbinischen Schriften gelesen, als auch wie in Bezug auf die ritterlichen und frauenfeindlichen Traditionen der dominanten islamischen und christlichen Kulturen dieser Länder. Die Autorin, sie lehrt Hebräische Literatur an der Universität in Tel Aviv, folgt eigenen Angaben zufolge keiner bestimmten feministischen Denkschule.

Sacher-Masoch, Wanda von: Lebensbeichte : meine Lebensbeichte, Memorien (1905) : Masochismus und Masochisten, Nachtrag zur Lebensbeichte (1908) / mit einem Dossier herausgegeben von Lisbeth Exner und Michael Farin. - München : Belville, 2003.
Signatur: 1709029-B.Neu-
Wanda von Sacher-Masoch (1845-1906) nahm als Sechsundzwanzigjährige Briefkontakt mit Leopold von Sacher-Masoch auf, den sie 1873 heiratete. Sowohl in ihrer Ehe als auch in ihrer Literatur mimte sie die Rolle der Grausamen Wanda von Dunajew, der Protagonistin der Novelle "Venus im Pelz" von Leopold von Sacher-Masoch. Sie wurde von diesem schuldig geschieden, nachdem sie mit ihrem Geliebten Armand Saint-Cére nach Paris gegangen war. "Diese Frau ... lügt. Aber sie ist auch wahr, indem sie lügt", schreibt Theodor Lessing anlässlich des Erscheinens der "Lebensbeichte" im Jahr 1906. Und er attestiert ihren Memoiren "psychologische Wahrheit", sieht in ihnen "ein seelisches Document". Gilles Deleuze bestätigt dies sechzig Jahre später: "Le livre de Wanda est fort beau!"

Silbermann, Edith: Rose Ausländer : die Sappho der östlichen Landschaft ; eine Anthologie - Aachen, Rimbaud, 2003.
Signatur: 1712659-B.Neu-
Als Rose Ausländer - mit Mädchenname Rosalie Scherzer - am 11.Mai 1901 zur Welt kam, galt Czernowitz, die Hauptstadt des Kronlandes Bukowina, als das bedeutendste deutschsprachige Kulturzentrum im Osten der Habsburger Doppelmonarchie. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung waren Juden, zum großen Teil wurde Deutsch gesprochen, auf das verschiedene anderssprachliche Einflüsse abgefärbt hatten, und es gab reges Interesse für deutsche Zeitschriften, Literatur und Philosophie. Edith Silbermann, unter anderem bekannt für ihre rumänisch-deutschen Übersetzungen, stammt ebenfalls aus Czernowitz, lebt heute in Düsseldorf, hatte einige Begegnungen mit Rose Ausländer und mannigfaltige Bezüge zu Menschen aus ihrem Verwandten- und Freundeskreis.

Stewart, Victoria: Women's autobiography : war and trauma. - Bsingstoke [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2003.
Signatur: 1711510-B.Neu-
Dieser Text vermittelt einen Einblick, wie Schriftstellerinnen Schlüsselereignisse des 20. Jahrhunderts in ihre Lebensgeschichte einfügen. Stewart untersucht, wie und ob jüngere Theorien der Traumaforschung Aufschluss über autobiographisches Schreiben geben können. Sie hat dafür Werke von Vera Brittain, Virginia Woolf, Anne Frank, Charlotte Delbo, Lisa Appignanesi, Anna Karpf und Eva Hoffmann gewählt. Jede dieser Schriftstellerinnen setzt sich mit dem Einfluss von Krieg auseinander, entweder auf sie selbst oder ihre Familie.

Swärdh, Anna: Rape and religion in English renaissance literature : a topical study of four texts by Shakespeare, Drayton, and Middleton. - Uppsala : 2003. - (Studia Anglistica Upsaliensia ; 124)
Signatur: 969669-C.124 Neu-Per
Gegenstand dieser Studie sind William Shakespears "Titus Andronicus" (1594) und "The Rape of Lucrece" (1594) ebenso wie Michael Draytons "Matilde" (1594) und Thomas Middletons "Ghost of Lucrece" (1600). Diese Texte nehmen Bezug auf die religiösen Auseinandersetzungen zu Beginn der Reformation in England. Swärdh legt dar, wie Shakespeare in "Titus Andronicus" die Religonspolitik der Tudor Herrschaft kritisiert. Und sie analysiert "The Rape of Lucrece" als eine kritische Reflexion der öffentlichen Debatten zur Gefangennahme des Jesuitendichters Robert Southwell (1592), dem die Vergewaltigung einer Katholikin angelastet wurde. Entgegen bisheriger Auslegung wertet die Autorin Drayton's "Matilde" als eine durchaus sympathisierende Haltung des Autors gegenüber der nichtreformierten Heldin und der katholischen Vergangenheit. Dahingegen wird Middleton's Gedicht als eine antikatholische satirische Beschreibung der Poesie der Gegenreformation und katholischer Standpunkte interpretiert.

Vahsen, Mechthilde: Die Politisierung des weiblichen Subjekts : deutsche Romanautorinnen und die Französische Revolution (1790-1820). - Berlin : Schmidt, 2000. - (Philologische Studien und Quellen ; 162)
Signatur: 1718513-B.Neu
Die Französische Revolution gilt als bedeutender historischer Kulminationspunkt vielfältiger gesellschaftlicher, politischer und sozialer Veränderungen, die weit bis ins 19. Jahrhundert wirken. Wie aber haben sich Romanautorinnen und intellektuelle Frauen mit diesem epochalen Ereignis auseinandergesetzt? Anhand detaillierter Romaninterpretationen von Autorinnen wie Sophie von La Roche, Isabella von Wallenrodt, Therese Huber, Sophie Mereau, Caroline de la Motte Fouqué oder Henriette Frölich stellt diese Studie ein breites Spektrum der literarischen Verarbeitungen dar. Die Aufnahme geschlechtsdiskursiver und politischer Argumentationsmuster erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten der fiktiven Weiblichkeitsentwürfe. Neben typisierte Frauenfiguren in der Nachfolge des Fräulein von Sternheim treten Protagonistinnen, die sich durch Individualität, politisches Bewusstsein und den Willen zur Selbstbestimmung auszeichnen.


Vieldeutiges Nicht-Zu-Ende-Sprechen : Thesen und Momentaufnahmen aus der Geschichte russischer Dichterinnen / Hg. Arja Rosenholm, Frank Göpfert - Fichtenwalde : Verlag F.K.Göpfert, 2002 - (FrauenLiteraturGeschichte ; 16)
Signatur: 1710871-B.Neu
Die fünfzehn Beiträge dieses Bandes verbindet die kritische Diskussion um eine gender-markierte russische Literaturgeschichte. Es werden verschiedene Textgattungen untersucht, sowie die Verbindung von Kunst und Leben der russischen AutorInnen von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Beziehen sich jüngere Texte von Frauen auf ältere; und wenn ja, auf welche Weise? Verstärken sie eine Traditionslinie, setzen sie sich damit auseinander, verändern sie diese oder übernehmen sie sie, um sie weiterzuführen? Derartige Praktiken knüpfen ein literarisches Netz aus intertextuellen Verbindungen und binden damit Einzelwerke in eine Serie von Analogien ein, die eine Tradition ausmachen können.

Weigel, Sigrid: Ingeborg Bachmann : Hinterlassenschaften unter Wahrung des Briefgeheimnisses. - München : Dt. Taschenbuch Verlag, 2003.
Signatur: 1715908-B.Neu-
Die Literaturwissenschaftlerin Sigrid Weigel legt hier ein neues Bild der Schriftstellerin vor. Sie stützt sich dabei nicht nur auf den zugänglichen Teil des Nachlasses, sondern auch auf Spuren, die Ingeborg Bachmann in Briefen, Notizen, und Aufzeichnungen anderer hinterlassen hat, so etwa in den Nachlässen von Hannah Arendt, Peter Szondi oder Wolfgang Hildesheimer. So wird der Blick auf Leben und Werk der Dichterin erweitert.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 01.04.2004


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