Augustinerlesesaal, Deckenfresko - Erstes Feld
Im Detail zeigt das erste Feld im Zentrum die Apotheose eines nicht exakt zu benennenden Herrschers mit Lorbeerkranz in einem Goldmedaillon, begleitet von einer Staatstragenden Säule und umgeben von allegorischen Gestalten und Symbolen. Zwei Putti über dem alles schützenden goldenen Baldachin dienen als „Sekretäre“, zwei große Frauengestalten planen und lenken die Wirtschaft (Stab des Merkur) sowie die Produktion (Tafel mit Zeichnungen und der rechte Winkel) im richtigen Zeitmaß, wie die astronomische Uhr symbolisiert (Abb.: Ziffernblatt aus dem „Rädergebäude“ von 1771). Hochgehalten wird die Uhr von einer geflügelten Gestalt, die vermittelt, dass Zeit „nicht von dieser Welt“ ist. Zwischen den Figuren als „Datenspeicher“ mehrere Bücher. An den äußeren Rändern, wie das Staatsgebilde in den Himmel weisend, jedoch nicht dessen überragende Bedeutung erreichend, einerseits die Mechanik, die verdeutlicht, dass im Staatswesen auch der Krieg eine Rolle spielt (Kanonenrohr am Hebezeug) und andererseits die Rhetorik, eine Darstellung, die gleichzeitig die Erziehung der Jugend versinnbildlicht. Man kann diese beiden Gruppen auch als Praxis und Theorie interpretieren und darüber hinaus noch als Hommage an die beiden berühmten Augustiner Fr. David a S. Cajetano, der begnadete Mechaniker und Abraham a S. Clara, der begnadete Redner, der einige Zeit auch die Funktion des Klosterbibliothekars ausübte. Gegenübergestellt verkündet eine Fama mit ihrer Posaune die Glorie eines Staatswesens, das der kleine Putto an ihrer Seite in Büchern dokumentiert. Diese Allegorie führt den Blick gleichzeitig weiter zum benachbarten Motiv. |