Home Ariadne Home Ariadne

zurück   hinauf   vor

NewsLetter 84: Frauen- & Geschlechtergeschichte

 
Among women : from the homosocial to the homoerotic in the ancient world / ed. by Nancy Sorkin Rabinowitz … - Austin : Univ. of Texas Press, 2002.
Signatur: 1803508-B.Neu       Inhalt
Die Welt der Frauen und Männer war in den antiken mediterranen Gesellschaften eine weitgehend ge­trennte. Darum hatten Frauen die tiefsten persönli­chen Beziehungen zu anderen Frauen. Im Gegensatz zur Erforschung der Männerbeziehungen ist jene über Frauenbeziehungen bis heute sehr vernachläs­sig worden. Die Aufsätze dieses Bandes möchten diese Lücke schließen, indem sie zahlreiche textliche und archäologische Nachweise für homosoziale und homoerotische Beziehungen zwischen Frauen vom prähistorischen Griechenland bis herauf zum Ägypten des 5. nachchristlichen Jahrhunderts bringen.

The body of the queen : gender and rule in the courtly world, 1500-2000 / ed. by Regina Schulte. – New York [u.a.] : Berghahn, 2006.
Signatur: 1811996-B.Neu       Inhalt
Wie viele Körper hat eine Königin? Was bedeuten ihre unterschiedlichen Körper? Wie wurde der Ge­schlechtskörper im höfischen Leben Europas seit 500 Jahren konstruiert und wahrgenommen? Das Sam­melwerk beschäftigt sich auf Grundlage von textlicher und bildlicher (Selbst-)Repräsentation mit der stufen­weisen Veränderung der königlichen Herrscherinnen: Vom Königinnenbild als Heilige und aus Vorsehung im Mittelalter und der Frühneuzeit, über das bürgerli­che Frauenideal des späten 18. und 19. Jahrhunderts bis zur Star-Ikone des 20. Jahrhunderts.

A companion to gender history / ed. by Teresa A. Meade and Merry E. Wiesner-Hanks. – Malden, MA [u.a.] : Blackwell, 2004. – (Blackwell Companions to History)
Signatur: 1807791-C.Neu       Inhalt
Der umfangreiche Sammelband umfaßt Beiträge über die Frauen- und Geschlechtergeschichte weltweit und über alle Zeitepochen hinweg. Die Geschlechterver­hältnisse werden ebenso untersucht, wie die Ge­schlechterrollen und die Intersektionalität der Katego­rie Geschlecht mit den jeweiligen historischen Ge­gebenheiten. Einer der Schlüsselpunkte dieses Rea­ders ist, dass keine von den jeweiligen konkreten zeitlichen und örtlichen Gegebenheiten undabhängi­gen und generalisierbaren Aussagen über Ge­schlechterfragen gemacht werden können.

Frauenbilder, feministische Praxis und nationales Bewusstsein in Österreich-Ungarn 1867-1918 / hrsg. von Waltraud Heindl ... – Tübingen [u.a.] : Francke, 2006. – (Kultur – Herrschaft – Differenz ; 8)
Signatur: 1820132-B.Neu       Inhalt
Genderfragen und Identitätskonstruktionen stehen im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes, der die rasante Entwicklung und politische Kraft der internationalen Frauenbewegung innerhalb der österreichisch-unga­rischen Monarchie darstellt. Ein besonderes Augen­merk gilt den jeweiligen Frauenbewegungen in den Kronländern der Monarchie, ihren intellektuellen und praktischen Vorstellungen und Zielen sowie ihrer speziellen Bedeutung im Zusammenhang mit dem erstarkenden Nationalismus und anderen Bewegun­gen. Auf beeindruckende Weise wird die Diskrepanz zwischen modernen emanzipatorischen Entwürfen und den sie begleitenden patriarchalen Praktiken nachgezeichnet, sodass ein lebendiges, von Brüchen geprägtes Bild der Frauenfrage in der späten öster­reichisch-ungarischen Monarchie entsteht.

Gehltomholt, Eva: Das verwahrloste Mädchen : Dia­gnostik und Fürsorge in der Jugendhilfe zwischen Kriegsende und Reform (1945-1965) / Sabine Hering. – Opladen : Budrich, 2006. – (Frauen- und Genderfor­schung in der Erziehungswissenschaft ; 4)
Signatur: 1819551-B.Neu
Unter welchen Umständen und mit welchen Auswir­kungen wurden in Deutschland junge Mädchen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu den Mitte der 60er Jahre einsetzenden Reformen in Einrichtungen der Erziehungshilfe eingewiesen? Bei der Diskussion dieser Frage liegt das Augenmerk der Autorinnen vor allem auf den Umständen, die zur Einweisung der Mädchen geführt haben, d.h. auf der „Diagnostik“, und auf der „Fürsorge“, die – mit teilweise brachialen Methoden – die Versittlichung und Verhäuslichung der Mädchen bewirken sollte. Der Band enthält eine Vielzahl dokumentarischer Fotos.

Gill, Catie: Women in the seventeenth-century quaker community : a literary study of political identities, 1650-1700. – Aldershot : Ashgate, 2006. – (Women and gen­der in the early modern world)
Signatur: 1828915-B.Neu
Catie Gill versucht, die Beteiligung von Frauen als Aktivistinnen und Schriftstellerinnen innerhalb der frühen englischen Quäkerbewegung zu untersuchen. Dabei stützt sie sich auf zeigenössische Quellen, wie prophetische Texte, Berichte aus dem Gefängnis, Petitionen und Zeugenschaften vom Sterbebett. Da­bei stellt sich heraus, dass Frauen innerhalb der Quäkergemeinde wichtige Rollen übernahmen, und zwar sowohl in der Öffentlichkeit, als auch in der Pro­duktion schriftlicher Dokumente. Sie übernahmen ak­tive Rollen als Prophetinnen, Märtyrerinnen, Mütter und politische Aktivistinnen.

Ingendahl, Gesa: Witwen in der Frühen Neuzeit : eine kulturhistorische Studie. – Frankfurt [u.a.] : Campus, 2006. – (Reihe Geschichte und Geschlechter ; 54)
Signatur: 1392373-B.Neu-Per.54
Wenn in der Frühen Neuzeit eine Ehefrau Witwe wurde, erlangte sie einen völlig neuen sozialen Sta­tus. Sie erhielt Zugang zu Lebens- und Arbeitsberei­chen, die Frauen sonst verschlossen blieben. Als Grenzgängerin zwischen den Welten der Frauen und der Männer erregte sie im Laufe der Jahrhunderte je­doch immer wieder Anstoß. Gesa Ingendahl zeigt an­hand unterschiedlichster Quellen aus der Reichsstadt Ravensburg, wie Obrigkeit, Zünfte und Bevölkerung verwitwete Frauen zu reglementieren suchten.

Jewell, Helen M.: Women in dark age and early medie­val Europe c. 500-1200. – Basingstoke [u.a.] : Palgrave MacMillan, 2007. – (European culture and society)
Signatur: 1824734-B.Neu
Die Periode wischen 500 und 1200 umfasst die prä­genden Jahrhunderte in der europäischen Ge­schichte nach dem Fall des weströmischen Reiches. Die Gesellschaften sahen sich mit politischen, sozia­len, wirtschaftlichen und religiösen Herausforderun­gen konfrontiert. Die Frauen dieser Zeit sahen sich zusätzlichen Zwängen ausgesetzt, die auf den vor­herrschenden Geschlechtertheorien der judeo-christ­lichen Tradition und den klassischen medizinischen und juristischen Gebräuchen basierten. Helen M. Jewell liefert einen lebendigen Überblick über den weiblichen Lebenszusammenhang in Westeuropa, und untersucht vor allem das Frauenleben am Land und in den Städten, die Rolle der Frauen in den herr­schenden und landbesitzenden Klassen und die Teil­nahme der Frauen am religiösen Leben.

Lutterbach, Hubertus: Sexualität im Mittelalter : eine Kulturstudie anhand von Bußbüchern des 6. bis 12. Jahrhunderts. – Köln [u.a.] : Böhlau, 1999.
Signatur: 1821144-B.Neu
Einen Blick in die Beichtstühle des Mittelalters eröff­net diese kulturgeschichtliche Studie. Die ausführli­chen und detaillierten Bestimmungen der mittelalterli­chen Bußbücher werfen ein interessantes Schlaglicht auf die Sexualmoral dieser Zeit, auf Jungfräulichkeit, Ehe, Homosexualität und Zölibat. Verstöße gegen den mittelalterlichen Sexualkodex wurden damals nicht nur unter dem Blickwinkel moralischer Integrität, sondern grundlegender mit kultischen Reinheitsvor­stellungen verbunden. Anders als in der Antike galten „Verfehlungen“ wie Masturbation, Zölibatsverletzun­gen, Ehebruch, Inzest und Verhütung vor allem als kultisch verunreinigend. Obwohl die Begründung der Sexualtabus in den Bußbüchern einfacher ausfällt als in der griechisch-römischen Antike, hat die mittelal­terliche Kultur doch so umfassende Schutzmaßnah­men für Leib und Leben zustande gebracht, wie sie die Welt zuvor nicht kannte.

Messmann, Stefan: Krüppelfüßchen der Chinesinnen : Sinnlichkeit oder männliche Dominanz? – Bochum : Europäischer Universitätsverlag, 2005.
Signatur: 1813630-B.Neu
Die Fußbindung nahm in China ihren Anfang wahr­scheinlich im frühen 10. Jahrhundert und verbreitete sich im Laufe der nächsten Jahrhunderte vom Nor­den in Richtung Süden. Sie wurde im Laufe der Ge­schichte mehrere Male verboten, zuletzt 1949, doch auch heute noch sieht man mancherorts in China alte Frauen mit verbundenen Füßen. Über ihre Ursache gibt es verschiedene Theorien – am einleuchtendsten ist jedoch jene, die das Dominanzstreben der Männer zugrundelegt.

Siebenhüner, Kim: Bigamie und Inquisition in Italien 1600 – 1750. – Paderborn [u.a.] : Schöningh, 2006. – (Römische Inquisition und Indexkongregation ; 6)
Signatur: 1822410-B.Neu
Warum wurden Männer und Frauen im frühneuzeitli­chen Italien zu Bigamisten, und warum wurden sie als Ketzereiverdächtige von der Inquisition verfolgt? Wer eine bigame Ehe einging, weckte bei Inquisitoren den Verdacht, einem Glaubensirrtum anzuhängen. Doch Bigamisten schlossen die zweite Ehe in der Regel nicht, weil sie das Sakrament der Ehe anzweifelten, sondern aufgrund vielfältiger sozialer und materieller Umstände. Als eine der ersten Historikerinnen hat die Autorin nach der Öffnung des römischen Inquisitions­archivs die umfangreichen Bigamieakten des „Archivs der Glaubenskongregation“ ausgewertet. Anhand dieser Quellen wirft sie neues Licht auf die Arbeit des Tribunals im 17. und 18. Jahrhundert und auf die Le­benswelt einer Gesellschaft, in der Bigamie ein Weg war, mit familiären Krisen, biographischen Brüchen und Migration umzugehen.

Siedentopf, Monika: Absprung über Feindesland : Agentinnen im Zweiten Weltkrieg. – München : Deut­scher Taschenbuch Verlag, 2006.
Signatur: 1825504-B.Neu
Im Sommer 1940 gab Churchill den Startschuss zum Aufbau einer eigenen Geheimdienstorganisation, der Special Operation Executive (SOE). Zu dem Zeit­punkt war ein großer Teil Mitteleuropas von den Deutschen besetzt. Anders als beim traditionellen Geheimdienst mussten die Agenten keine britischen Staatsbürger sein, viel wichtiger war, neben der Eig­nung für eine so gefährliche Aufgabe, die perfekte Beherrschung der Sprache des Landes, in dem sie eingesetzt werden sollten. Ab 1942 wurden auch Frauen angeworben. Damit das rechtlich möglich war, mussten alle Offiziersränge bekommen. Ein dreistufiges Training aus Grundausbildung, Kampf­technik und Spezialausbildung wurde festgelegt. Fall­schirmspringen gehörte dazu, und zwar aus niedriger Höhe, weil die Flugzeuge unterhalb des Radars flo­gen, sowie die Schulung dafür, eine falsche Identität aufrechtzuerhalten und im Verhör auch bei Folterung nichts zu verraten.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 17.04.2007


Zum Seitenanfang Zum Seitenanfang