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NewsLetter 84: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Beck, Clare: The new woman as librarian : the career of Adelaide Hasse. – Lanham, Maryland [u.a.] : The Scare­crow Press, 2006.
Signatur: 1822457-B.Neu
Als Adelaide Hasse 1953 starb, schien sie in Verges­senheit geraten zu sein. Zur Jahrtausendwende wurde sie von der Zeitschrift „American libraries“ zu einer der 100 berühmtesten BibliothekarInnen des 20. Jahrhunderts ernannt. Obwohl einige Bereiche ihrer Karriere im Dunklen blieben, konnte aus ihren Unterlagen und Dokumenten ein ausgewogenes Bild ihres Lebens und ihres Werks gewonnen werden. Ihr Interesse kreiste um Fragen, die auch heute noch in der bibliothekarischen Theorie und Praxis relevant sind: Wie sollen BibliothekarInnen ausgebildet werden? Welche Expertise ist dabei notwendig? Wie funktionieren Bibliotheken als Organisation und wel­che Dienste sollen sie bereitstellen? Welche Dynamik entwickelt der feminisierte Beruf der BibliothekarIn.

Bühring, Gerald: Charlotte Bühler oder Der Lebenslauf als psychologisches Problem. – Frankfurt [Main] : Lang, 2007. – (Beiträge zur Geschichte der Psychologie ; 23).
Signatur: 1374890-B.Neu-Per.23
Auf wissenschaftlichem Gebiet galt Charlotte Bühler (1893-1974) einst als die prominenteste Frau Öster­reichs. Zusammen mit ihrem Ehemann, Karl Bühler, begründete sie das erste Wiener Psychologische Institut und wurde mit ihren Arbeiten zur Kinder- und Jugendpsychologie sowie ihren psychologischen Le­benslaufforschungen auch international bekannt. Weniger bekannt sind ihre späteren Schriften über die Humanistische Psychologie, zu deren Mitbegrün­dern sie in den USA gehörte. Am allerwenigsten aber kennt man/frau ihre Lebensgeschichte, obschon diese spannend und lehrreich ist. In dieser Biografie werden deshalb Leben und Werk gleichermaßen und erstmals auch umfassend gewürdigt.

Fantham, Elaine: Julia Augusti : the emperor’s daughter. – London [u.a.] : Routledge, 2006. – (Women of the ancient world)
Signatur: 1815732-B.Neu
Julia, Tochter des römischen Kaisers Augustus, lebte von 39 v. Chr. bis 14 n. Chr. Sie war dessen einziges Kind und wurde zu einem lebenden Beispiel für Augustus’ Politik: sie wurde für seine dynastischen Pläne eingespannt und gezwungen, Ehen einzuge­hen, von denen sich ihr Vater einen politischen Nutzen versprach. Ein von den alten Quellen ver­heimlichter Konflikt (er dürfte auf ihren Anspruch auf sexuelle Freizügigkeit zurückzuführen sein) führte dazu, dass Julia schließlich auf die Insel Pandateria verbannt wurde. In dieser Biographie werden ihre verschiedenen Lebensstadien, wie ihre Kindheit und Trennung von ihrer geschiedenen Mutter, ihre Jugend vor dem Hintergrund eines blühenden Roms und ihre Ehen im Dienste der dynastischen Pläne ihres Vaters geschildert.

Mahler, Gustav: „Mein lieber Trotzkopf, meine süße Mohnblume“ : Briefe an Anna von Mildenburg / hrsg. u. kommentiert von Franz Willnauer. – Wien Zsolnay, 2006.
Signatur: 1817646-B.Neu
Hamburg im Frühherbst 1895: Die knapp 23jährige Sängerin Anna von Mildenburg debütiert am Stadt-Theater als Brünnhilde und wird über nacht zum Star. Am Pult steht ihr Mentor, der damals 35jährige Gus­tav Mahler, Hamburgs Erster Kapellmeister. Biswei­len mehrmals täglich läßt er der Sängerin Botschaf­ten zukommen und von Anfang an geht es dabei mehr als nur um künstlerische Fragen. Die mehr als 200 Briefe spiegeln eine hochemotionale Liebesge­schichte und geben einen faszinierenden Einblick in das Musikleben des Fin de siècle. Mahlers Berufung zum Hofoperndirektor in Wien brachte das Ende des Briefverkehrs. Ergänzt wird der Band durch die Kor­respondenz zwischen Anna von Mildenburg und Alma Mahler sowie ein vollständiges Auftrittsverzeichnis und einen biographischen Abriß der 1947 gestorbe­nen Sängerin.

Marion Gräfin Dönhoff : wie Freunde und Weggefähr­ten sie erlebten / hrsg. von Dieter Buhl. – Hamburg : Hoffmann und Campe, 2006.
Signatur: 1821579-B.Neu
Als Marion Gräfin Dönhoff im März 2002 mit zwei­undneunzig Jahren starb, war sie bereits eine Legen­de. Mit ungezählten Artikeln in der „Zeit“, mit vielen Büchern und ihren öffentlichen Auftritten hatte sie sich ein Renommee erworben, wie es nur wenigen Menschen in der Bundesrepublik vergönnt war. Und doch: Bei aller Bekanntnheit umwehte sie ein Hauch des Geheimnisvollen. Wie gab sie sich als junge Frau und Gutsherrin in ihrer später verlorenen Heimat? Unter welchen Umständen begann ihre journalisti­sche Karriere? Wer stand ihr wirklich nahe? Was trieb sie zu ihrer Lebensleistung? Diesen und vielen anderen Fragen ist Dieter Buhl, ehemaliger politi­scher Redakteur der „Zeit“ und enger Mitarbeiter der „Gräfin“ nachgegangen.

Pechmann, Alexander: Mary Shelley : Leben und Werk. – Düsseldorf : Artemis & Winkler, 2006.
Signatur: 1816535-B.Neu
Als Autorin des „Frankenstein“ wurde Mary Shelley nicht nur selbst eine bekannte Persönlichkeit ihrer Zeit, sondern besaß in der Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft und dem anarchistischen Philosophen William Godwin ebenso berühmte wie für das ange­hende 19. Jahrhundert anrüchige Eltern. Als nicht weniger anstößig wurde ihr Ehemann Percy Bysshe Shelley angesehen, ganz zu schweigen von dem ge­radezu berüchtigten Lord Byron, der zu ihren engen Bekannten zählte. In diesem freizügigen künstleri­schen Milieu, zugleich in einer Gesellschaft, die diese unbürgerlichen Lebensformen verurteilte, suchte Mary Shelley sich als Autorin – und nach dem tragi­schen Tod Shelleys – als alleinerziehende Mutter zu behaupten.

Potter, Caroline: Nadia und Lili Boulanger. – Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2006.
Signatur: 1823936-B.Mus
Die beiden bekanntesten Musikerinnen des zwan­zigsten Jahrhunderts waren Schwestern: Nadia und Lili Boulanger. In dieser Biographie werden ihre ver­schiedenen musikalischen Stile im Kontext der fran­zösischen Musikgeschichte untersucht und darüber hinaus eine Fallstudie zur Geschlechterfrage in der Musik präsentiert. Die beiden Schwestern sind ein Beispiel für den Kampf, den Frauen austragen mussten und immer noch müssen, wenn sie im Mu­sikleben eine Rolle spielen wollen.

Sindele, Karl-Georg: Herzogin Henriette von Württem­berg : eine Biografie (1780-1857). – Ostfildern : Thor­becke, 2006.
Signatur: 1820077-B.Neu
Als Herzogin Henriette von Württemberg 1857 starb, konnte sie auf ein bewegtes und erfülltes Leben zu­rückblicken: Früh verwaist, musste sie vor den Aus­wirkungen der Französischen Revolution fliehen und heiratete den wesentlich älteren Herzog Ludwig von Württemberg, einen Bruder des späteren Königs Friedrich I. Die junge Familie reiste nach Schlesien, Lettland und an den Hof des Zaren. Es folgten schwierige Jahre der Verschuldung und die Verban­nung , bis Henriette schließlich 1820 zur gefeierten Stuttgarter Königinmutter avancierte. Henriette, die im Verlauf ihres Lebens die Großen ihrer Zeit traf, besticht durch Wohltätigkeit, Toleranz und Weltoffen­heit.

Sproles, Karyn Z.: Desiring women : the partnership of Virginia Woolf and Vita Sackville-West. – Toronto [u.a.] : Univ. of Toronto Press, 2006.
Signatur: 1822594-B.Neu
Die beiden Schriftstellerinnen produzierten einige der aufregendsten und erfolgreichsten Werke während ihrer leidenschaftlichen Liebesbeziehung. Sproles zeigt, wie diese Werke aus einer Zusammenarbeit der beiden entstanden, einer schöpferischen Partner­schaft. Im Mittelpunkt des Buches steht „Orlando“, Woolfs Biographie über Sackville-West. Es entspringt nach Meinung von Sproles dem permanenten Ge­dankenaustausch der beiden Schriftstellerinnen über Geschlechtlichkeit, Sexualität und weibliches Begeh­ren.

Stouck, David: Ethel Wilson : a critical biography. – Toronto [u.a.] : University of Toronto Press, 2003.
Signatur: 1824743-B.Neu
Die kanadische Schriftstellerin Ethel Wilson (1888-1980) war eine Spätberufene: als sie ihren ersten Roman „Hetty Dorval“ veröffentlichte, war sie knapp 60 Jahre alt. Sie wurde in Port Elizabeth, Südafrika, geboren und kam 1890 nach dem Tod ihrer Mutter nach England. Nach dem Tod ihres Vaters zog sie zu ihrer Großmutter nach Vancouver, wo sie Lehrerin wurde. 1921 heiratete sie einen bekannten Arzt und begann zunächst Kurzgeschichten zu schreiben. Mit ihren späten Büchern, darunter ihr bekanntestes Werk „Swamp Angel“, etablierte sie sich als eine der wichtigsten Autorinnen Kanadas.

Strohmeyr, Armin: Sophie von La Roche : eine Biogra­fie. – Leipzig : Reclam, 2006.
Signatur: 1820990-B.Neu
Ihre Lebensgeschichte ist ebenso spannend wie ihr berühmter Roman „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“, mit dem sie 1771 Furore machte: Un­glückliche Lieben samt einem strengen Vater, der ihre Bildung schon früh befördert, stehen am Beginn. Eine Vernunftheirat geht einher mit dem Wechsel aus bürgerlichen in höfische Sphären. Was folgt, ist ihr Leben als Schriftstelleerin und ihr Salon, der sie, be­günstigt durch die Briefkultur der Zeit, zur wirklich „großen Dame“ des geistigen Lebens in Deutschland macht. In späteren Jahren bereist Sophie von La Roche halb Europa, schreibt Romane und Reisebü­cher und gibt eine erfolgreiche Frauenzeitschrift her­aus. Trotz mancherlei Schicksalsschlägen blieb sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1807 die aufgeschlossene, wissensdurstige, im besten Sinn schöngeistige Be­obachterin ihrer Zeit.

Voice of the living light : Hildegard of Bingen and her world / ed. by Barbara Newman. – Berkeley [u.a.] : Univ. of California Press, 1998.
Signatur: 1819919-B.Neu       Inhalt
Hildegard von Bingen (1098-1179) war in ihrem Jahr­hundert eine höchst außergewöhnliche Frau. Sie war die einzige Frau, die als innerhalb der christlichen Doktrine als Autorität galt und selbst vom Papst dazu ermutigt wurde, theologische Bücher zu schreiben. In diesem Sammelwerk wird anhand von verschiedenen Aspekten ihres Lebens und Werks ein genaues Por­trait der Benediktinerin gezeichnet, indem auf ihre Beiträge zum religiösen, kulturellen, wissenschaftli­chen und intellektuellen Leben genau eingegangen wird.

Welzig, Elisabeth: Leben und überleben : Frauen er­zählen vom 20. Jahrhundert. – Wien [u.a.] : Böhlau, 2006.
Signatur: 1816367-B.Neu
26 Österreicherinnen, die Jüngste von ihnen 75 Jahre und die Älteste 101 Jahre alt, erzählen aus ihrem Le­ben im ereignisreichen 20. Jahrhundert: Lia An­drosch, Antonia Bruha, Maria Cäsar, Franziska Fast, Gertrud Fussenegger, Rosaria Golsch, Grete Ha­mida, Hertha Heger, Erika Horn, Frieda Horvath, Trude Horvath, Inge Kirchschlager, Christine von Kohl, Edith Kramer, Ella Lingens, Grete Peter, Josefa Prelog, Agnes Primocic, Noemi Rastl, Hedy Reeds, Ilse Reibmayr, Gertrude Scholz, Eleonore Schönborn, Dolores Vieser, Maria Walch und Erika Weinzierl. Persönliche Geschichte, subjektiv Erlebtes und die großen politischen Ereignisse des Jahrhunderts ver­binden sich zu einem Panorama aus spezifisch weib­licher Sicht. Wolfgang Zajc porträtierte die Frauen mit einer sensiblen Darstellung. White, Evelyn C.: Alice Walker : a life. – New York [u.a.] : W. W. Norton & Comp., 2004. Signatur: 1811914-C.Neu Die 1944 geborene amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin Alice Walker wurde mit ihrem 1983 erschie­nenen Roman “Die Farbe Lila” weltbekannt. Sie be­kam dafür als erste Afroamerikanerin den Pulitzer-Preis. Walker entstammt einer Südstaatenfamilie und erblindete als 8jährige durch einen Unfall am rechten Auge. Daraufhin zog sie sich zurück, las viel und schrieb Gedichte. Nach der High School bekam sie ein Stipendium und schloß sich bereits in den 60er Jahren der schwarzen Bürgerrechtsbewegung an. Die Biographie stützt sich auf Briefe, Tagebücher und ausführliche Interviews mit der Schriftstellerin selbst als auch mit ihren Familienangehörigen, Kolleginnen und führenden Persönlichkeiten des amerikanischen Kulturlebens wie Gloria Steinem, Quincy Jones und Oprah Winfrey.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 17.04.2007


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