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ARIADNE-Newsletter 43

Frauenforschung & Frauengeschichte

Differenzen in der Geschlechterdifferenz - differences within gender studies : aktuelle Perspektiven der Geschlechterforschung / hrsg. von Kati Röttger und Heike Paul. - Berlin : Erich Schmidt, 1999. - (Münchener Universitätsschriften : Geschlechterdifferenz & Literatur)
Signatur: 1584326-B.Neu
Die Kategorien der Ethnizität, Nationalität, sozialen Herkunft und sexuellen Orientierung ergänzen und durchkreuzen das klassische Paradigma der Geschlechterdifferenz, um so die "Differenzen in der Geschlechterdifferenz" auszuloten und ein binäres Geschlechtermodell zu sprengen. Die damit einhergehenden methodischen und theoretischen Differenzen werden in einer interdisziplinären Auseinandersetzung diskutiert und einer kritischen Reflexion unterzogen. Damit leistet der Band einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation des gegenwärtigen Forschungsstandes.

Hemelrijk, Emily A.: Matrona docta : educated women in the Roman élite from Cornelia to Julia Domna. - London [u.a.] : Routledge, 1999.
Signatur: 1580894-C.Neu
Die erste ausführliche Untersuchung über die Bildung und Erziehung von Frauen der Oberschicht im römischen Reich und ihre Teilnahme am intellektuellen Leben ihrer Zeit. Die Autorin zeigt vor allem, wie eng die Frauenbildung an die jeweilige soziale Position der Frauen und an ihren Platz innerhalb der Familie in den diversen Lebensabschnitten geknüpft war. Sie untersucht auch die Gründe, warum eine Oberschicht-Familie ihren Töchtern literarische Bildung angedeihen ließ und geht auf die widersprüchlichen Gefühle der römischen Gesellschaft gegenüber gebildeten Frauen ein.

Mate, Mavis E.: Women in medieval English society. - Cambridge [u.a.] : Cambridge University Press, 1999. - (New Studies in Economic and Social History)
Signatur: 1573120-B.Neu
Die Lebenssituation von Frauen im mittelalterlichen England ist hier vor allem als einführende Lektüre für StudentInnen aufgearbeitet. Mate geht auf interessante Fragen ein, wie: Haben englische Frauen im Mittelalter bereits eine Art von Gleichberechtigung erworben, die sie nachher wieder verloren haben? Konnten die Königinnen wirklich Macht ausüben oder waren sie auf reine Gönnerschaft reduziert? Brachte die Beteiligung am wirtschaftlichen Leben den Frauen auch die Freiheit, über eine Eheschließung selbst zu bestimmen?

Meier, Marietta: Standesbewußte Stiftsdamen : Stand, Familie und Geschlecht im adligen Damenstift Olsberg 1780-1810. --Köln [u.a.] : Böhlau, 1999.
Signatur: 1579677-B.Neu
Die Autorin untersucht am Beispiel des adligen Damenstifts Olsberg, das an der westlichen Grenze des Habsburgerreiches lag, das Selbst- und Fremdbild des vorderösterreichischen Adels. Sie zeigt, wie sich der tiefgreifende politische und gesellschaftliche Strukturwandel am Ende des Ancien Régime auf den Adel, seine Familien und seine Geschlechterverhältnisse auswirkte und wie der Adel diesen Wandel seinerseits beeinflusste.

Quellen zur Geschichte der Frauen / hrsg. von Anne Conrad und Kerstin Michalik. - Stuttgart : Reclam, 1999.
Bd 3: Neuzeit.- 1999.
Signatur: 410411-A.Neu-Per.17024
Diese dreibändige geplante Reihe gibt einen Überblick über Quellentexte und Bilder zur Geschichte der Frauen als komplexes Forschungsfeld. Das heisst, Frauengeschichte erscheint nicht mehr eindimensional, vielmehr facettenreich und vielgestaltig in den signifikanten Einzelbeispielen. Jede Quelle wurde mit Verständnis- und Deutungshilfen versehen, übergreifende Epocheneinleitungen, eine Gliederung in Sachgebiete und weiterführende Literaturhinwiese schaffen Orientierung. (Umschlagtext)

Remy, Nahida: Das jüdische Weib / Esther Sharell (Hrsg.). Reprint der Ausgabe Leipzig, 1892. - Frankfurt am Main : Cultura Judaica, 1999.
Signatur: 1580016-B.Neu
Anna Maria Concordia, wurde 1849 in Berlin geboren, machte sich bereits um 1870 einen Namen als Schriftstellerin, Dramaturgin und Theaterkritikerin, bevor sie unter dem Pseudonym Nahida Remy, sechs weitere Romane und Dramen publizierte. Bereits 1891 erschien die vorliegende Studie, als Ergebnis ihrer neuen fundamentalen Interessen, wo sie Frauenbewegung und Judentum verband. Dieses Buch fand grosse Aufmerksamkeit, erlebte mehrere Auflagen und wurde ins Englische und Neuhebräische übersetzt. Es war und bleibt somit bis heute ein wichtiges Quellendokument für Frauenstudien. Nach einem erfüllten Leben, indem sie ständig für ein tieferes Verständnis zwischen Juden- und Christentum (auch als engagierte Rednerin) warb und gegen Antisemitismus auftrat, starb sie völlig verart am 12. Januar 1928 in Meran. Anmerkung: Etliche Originalausgaben sind an der ÖNB: Lazarus, Nahida Ruth, vorhanden.

Schmidt-Sommer, Irmgard: Dunkle Zeiten - helle Wege : Frauen des frühen Mittelalters gestalten Kirche und Welt. - Trier : Paulinus, 1998.
Signatur: 1583827-B.Neu
Das Buch stellt heilige Frauen vor, die zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert im fränkischen Gallien auf ihre je eigene Weise gewirkt und die damalige Welt mitgestaltet haben: Frauen wie Helena und Radegundis, Oranna und Aldegund, Gertrud und Adula, Irmina und Regintrudis - sie alle überschritten mutig die ihnen gesetzten Grenzen und schrieben Kirchen- und Weltgeschichte.

Suutala, Maria: Zur Geschichte der Naturzerstörung : Frau und Tier in der wissenschaftlichen Revolution. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999. - (Europäische Studien zur Ideen- und Wissenschaftsgeschichte ; 7)
Signatur: 1579658-B.Neu
Das 17. Jahrhundert mit der Mechanisierung des Weltbildes ist von zentralem Interesse für die Geschichte der Naturzerstörung und der Unterdrückung der Frau. Als Teil der wissenschaftskritischen und ökologisch-feministischen Diskussion zeigt die Autorin die Bedeutung der Religion und der Wissenschaft im Herrschaftsdenken auf. Das Neue liegt vor allem in der Erforschung der Idee des Tierischen als des Bösen: Während die Renaissance allseits gegen das Tierische kämpfte, wird jetzt das Tierische besonders in die Frau hineinprojiziert. Die Frau ist nicht nur tierisch, sondern sie wird sogar als das böseste aller Tiere angesehen. Zur Bezähmung der Frau gehörte die Vernichtung der Weiblichkeit, namentlich in ihrer Sexualität, die als unersättlich erachtet wurde.

Wieber-Scariot, Anja: Zwischen Polemik und Panegyrik : Frauen des Kaiserhauses und Herrscherinnen des Ostens in den "Res gestae" des Ammianus Marcellinus. - Trier : WVT, 1999. - (Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium ; 41)
Signatur: 1574019-B.Neu
Im Mittelpunkt stehen die literarischen Porträts der Kaiserschwester Constantina und der Kaiserin Eusebia in den "Res gestae" des Ammianus Marcellinus, dem letzten großen Geschichtswerk der Antike. Die philologische Analyse der von Ammian angewendeten literarischen Techniken zeigt, daß die stark stereotypisierten Aussagen über Kaiserinnen in die literarische Tradition von Panegyrik und Invektive einzuordnen sind. Die historische Auswertung der Aussagen unter der Perspektive der Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie der Hofsoziologie und der Vergleich mit Entsprechungen in anderen Epochen und Kulturkreisen lenken den Blick auf die Rolle und die Stellung der Kaiserinnen am spätantiken Hof, dem Zentrum der Macht.

Zingsem, Vera: Lilith, Adams erste Frau. - Tübingen : Klöpfer und Meyer, 1999.
Signatur: 1566585-B.Neu
Und am Anfang, vor Eva, war Lilith. Adams erste Frau. Geheimnisvoll, verführerisch. Ein Wesen mit Flügeln, von feurig-provokativem Temperament. Eine Göttin? Eine Dämonin? Oder einfach eine Frau, die sich nichts gefallen ließ? Für Adam zu groß, zu stark? Lilith ist nicht nur für Frauen ein wichtiges Stück Kultur-, Religions- und Seelengeschichte. Die Theologin Vera Zingsen hat seit langem ihre Spuren durch die Kulturen verfolgt und legt mit diesem Buch erstmals umfassende und sinnfällige Interpretationen vor.

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