Wind und Meer
"Es gibt in meinem Hörspiel ... keine logisch ablaufenden Bilder. Zwar tauchen Sätze und Geräusche auf, die einen Inhalt haben, aber sie stellen keine äußere Abfolge her. Es handelt sich um Notizen und Chiffren einer Geschichte, die der Hörer selbst erfinden soll. Man muß mit diesen Sätzen und Geräuschen einen Bewußtseinszustand nachzubilden versuchen. Dieser Bewußtseinszustand ließe sich vielleicht umschreiben mit Begriffen wie Trauer und Verlassenheit. Jeder kennt so etwas; jeder hat selber Trauer erlebt; jeder hat sich einmal in einem isolierten Zustand befunden. Diese Erfahrungen soll das Hörspiel wieder wachrufen. Es soll den, der zuhört, auf sich selbst verweisen; er soll ihn frei machen für seine eigenen Vorstellungen, für seine eigenen Erfahrungen, es wird ihm keine Geschichte aufgezwungen." (Peter Handke, Produktionsdatenblatt des Bayerischen Rundfunks 1971)