Frauen entdecken Konstantinopel und den Orient / hrsg. von Siegrid Düll. - Sankt Augustin : Academia Verlag, 2003.
Signatur: 1716171-B.Neu
Seit 300 Jahren reisen Frauen, angezogen vom Mythos des Orients, in die Länder des Islam. StudentInnen am Institut für Kulturgeschichte der Universität für angewandte Kunst in Wien haben die Aufzeichnungen von Lady Montagu, Ida Pfeiffer, Anna Grosser-Rilke, Lady Sackville-West, Agatha Christie, Carmen Rohrbach, Annemarie Schimmel und vielen anderen im Rahmen der Frauenforschung studiert. Sie näherten sich in eigenen Berichten und Essays der Frauenwelt im Harem, im Märchen und im Koran, berührten das Reich der Mystik und Poesie und fingen in kleinen Spiegeln die Bazare, Hotels, Paläste und Moscheen im Staub der Städte oder der weiten Landschaft zwischen Gebirgen und Wüsten ein. Aus dieser Naheinstellung und der Vernetzung von Tradition und Alltag entstand ein Szenario, das dem Fremdenhass und der Angst vor dem Fremden entgegengestellt wird.
Lawrence, Karen R.: Penelope voyages : Women and travel in the British literary tradition. - Ithaca [u.a.] : Cornell University Press, 1994.
Signatur: 1718442-B.Neu
Karen R. Lawrence untersucht britische Reiseliteratur von Frauen ab dem 17. Jahrhundert und stellt die Frage: Was passiert, wenn Penelope, anstelle geduldig auf Odysseus zu warten, sich selbst auf die Fahrt begibt und ihre Reisen dokumentiert. Lawrence zeigt, wie die Reiseliteratur von Schriftstellerinnen wie Frances Burney, Mary Wollstonecraft, Sarah Lee, Mary Kingsley, Virginia Woolf und Brigid Brophy die Bedeutung von Weiblichkeit in Beziehung zu den widersprüchlichen Begriffspaaren wie Reise/Heim, Andere/Selbst, Fremdheit/Vertrautheit auffassen. Dabei stellt sie bei aller Differenz gewisse Gemeinsamkeiten zwischen den Autorinnen fest, vor allem im Hinblick auf die Aufhebung der fragwürdigen Dichotomie zwischen Abenteuer und Häuslichkeit, indem der illusionäre Charakter der häuslichen Stabilität und der Freiheit auf Reisen entlarvt wird.
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