Buske, Sybille: Fräulein Mutter und ihr Bastard : eine Geschichte der Unehelichkeit in Deutschland 1900-1970. Göttingen : Wallstein Verlag, 2004. (Moderne Zeit ; 5)
Signatur: 1737634-B.Neu
Die Autorin untersucht in ihrer Studie die rechtliche und gesellschaftliche Stellung nichtehelicher Kinder und ihrer Eltern vom Kaiserreich bis in die Bundesrepublik. Die sechziger Jahre erfahren dabei besondere Beachtung, denn dieses Jahrzehnt brachte tiefgreifende Um- und Aufbrüche: Nach zähem politischem Ringen wurde die Reform des Unehelichenrechts auf den Weg gebracht. Ihr Ziel war es, den Kindern und Eltern mehr Rechte zuzuerkennen und ihre gesellschaftliche Diskriminierung zu beenden. Erstmals in der langen Geschichte der Unehelichkeit konnten unverheiratete Mütter in eigener Sache gesellschaftlich und politisch gestaltend wirken. Der veränderte Umgang mit Unehelichkeit erschließt exemplarisch Dimensionen und Dynamik gesellschaftlicher Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Der diachrone Ansatz der Studie ermöglicht, den Wandel der sechziger Jahre im Kontext des Jahrhunderts zu gewichten und seine Ergebnisse kritisch zu reflektieren.
Capetian women / ed. by Kathleen Nolan. New York [u.a.] : Palgrave MacMillan, 2003.
Signatur: 1724674-B.Neu
Zum ersten Mal werden in diesem Sammelwerk Frauen der französischen Kapetinger-Dynastie vorgestellt. In den Beiträgen werden alte weibliche Rollenverständnisse revidiert und den Frauen des Herrscherhauses nicht unbedeutender Einfluß in sozialer, religiöser, kultureller und auch politischer Hinsicht zuerkannt. Stellungnahmen zeitgenössischer Chronisten zum Aktionsradius der königlichen Frauen kommen ebenso zur Sprache, wie die Sicht moderner HistorikerInnen.
Ermete, Karen: Terentia und Tullia : Frauen der senatorischen Oberschicht. Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2003. (Europäische Hochschulschriften : Reihe 3, Geschichte und ihre Hilfswissenschaften ; 951)
Signatur: 1732162-B.Neu
Die Dissertation befaßt sich mit der Stellung der Frauen aus der senatorischen Oberschicht der späten römischen Republik. Betrachtet werden ihre Rolle und ihre Handlungsmöglichkeiten im öffentlichen und privaten Bereich. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Terentia, die Ehefrau Ciceros und ihre gemeinsame Tochter Tullia. Als Arbeitsgrundlage dient die Korrespondenz Ciceros, welche als Quelle für das Alltagsleben der Frauen in der Forschung bislang unterschätzt wurde. Hier finden sich zahlreiche Hinweise für wirtschaftliche und politische Aktivitäten von Frauen, die als authentisches Zeugnis für Realverhalten und Handlungsmöglichkeiten im Kontext der Umbruchszeit zwischen Republik und Prinzipat gewertet werden können.
Facetten islamischer Welten : Geschlechterordnungen, Frauen- und Menschenrechte in der Diskussion / Mechthild Rumpf, Ute Gerhard, Mechtild M. Jansen (Hg.). Bielefeld : Transcript, 2003
Signatur: 1729953-B.Neu
Mit Blick auf die Geschlechterverhältnisse wird der Islam häufig als modernitätsfeindliches religiöses und kulturelles System verstanden und einem westlichen Emanzipationsverständnis gegenübergestellt. Die Beiträge dieses Bandes (u.a. von Ziba Mir-Hosseini, Ann Elizabeth Mayer, Lise J. Abid, Barbara Pusch) zeigen, wie unverzichtbar differenzierende und interdisziplinäre Perspektiven sind, die sich auf die Vielfalt des Islam, seine unterschiedlichen Strömungen, Lebensformen und Vorstelllungen von Geschlechterordnung richten. Im Fokus steht der Diskurs zwischen Islam, Geschlecht und Menschenrechten.
Fürstler, Gerhard: „Ich tat nur meinen Dienst“ : zur Geschichte der Krankenpflege in Österreich in der NS-Zeit / Peter Malina. Wien : Facultas, 2004.
Signatur: 1729265-B.Neu
Neben Ärztinnen und Ärzten waren auch Pflegepersonen auf vielfältige Weise und in unterschiedlicher Verantwortung an einer Medizin beteiligt, die ganz im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie von der „Verschiedenwertigkeit“ der Menschen ausging. Was dies konkret bedeutete, zeigt sich in der Untersuchung der sechs Nachkriegsprozesse, in denen sich auch beschuldigte Pflegepersonen vor Gericht zu verantworten hatten. Die Prozessmaterialien dokumentieren Anklagen und Urteile und lassen Veranwortungs- und Entlastungsstrategie der vor Gericht gestellten Pflegepersonen erkennen.
Ranft, Patricia: Women in western intellectual culture, 600-1500. New York [u.a.] : Palgrave MacMillan, 2002.
Signatur: 1724677-C.Neu
Die geistige Tradition des Abendlandes wurde lange Zeit als exklusiv männliche Bastion betrachtet. Dieses Buch weist nach, warum diese These nicht mehr länger aufrechtzuerhalten ist. Intellektuelle und spirituelle Leistungen von nahezu 200 Frauen seien sie nun schriftlich niedergelegt oder in ihrem Handeln nachweisbar werden darin identifiziert und analysiert. Gleichzeitig bietet die Studie neue Einsichten ind die Rolle der Frauen im Christentum.
Scheuch, Manfred: Nackt : Kulturgeschichte eines Tabus im 20. Jahrhundert. Wien : Brandstätter, 2004.
Signatur: 1729395-C.Neu
In keinem anderen Zeitalter der europäischen Kulturgeschichte hat sich das Verhältnis der Gesellschaft zur menschlichen Nacktheit so grundlegend verändert wie im 20. Jahrhundert. Was um 1900 undenkbar gewesen wäre und sofort Zensur und Polizei hätte einschreiten lassen, regt heute niemanden mehr auf. Es war keine geradlinige Entwicklung: Konservativismus und Liberalität lieferten einander viele „Kulturkämpfe“ um die Nacktheit, Kirchenfürsten sahen Sittenverfall und Weltuntergang, Jugendbewegte und Sozialisten träumten vom „neuen Menschen“. Rückblickend wurde so das Verhältnis zur Nacktheit zu einem der Gradmesser individueller Freiheit. Die 68er-Rebellion brachte den wie es scheint unwiderruflichen Bruch mit dem Tabu Nacktheit. Der zeitweilig heftig tobende Kampf wird an reich illustrierten Fallbeispielen aus Mode, Badeleben, Photographie, Film, Oper, Tanz, Schauspiel, Kunst und Alltag veranschaulicht.
Writing the feminine : women in Arab sources / ed. by Manuela Marín and Randi Deguilhem. London : I.B. Tauris, 2002.
Signatur: 1717371-B.Neu
Basierend auf neu erschlossenen Quellen (aus dem arabischen, anadalusischen und kabylschen (=algerischen) Sprachraum wird das gängige Klischee der von Religion, Mann, Familie unterdrückten muslimischen Frau im Mittelalter einer wissenschaftlichen Neuinterpretation unterzogen. Dabei werden (damals) beliebte Prosatexte, Liebeslyrik, Sprichwörter, biographische Lexika, Gesetzessammlungen, anthropologische Untersuchungen, Romane und Autobiographien auch von Frauen herangezogen. Dies brachte den überraschenden Befund, dass Frauen auch außerhalb der häuslichen Domäne kulturell, politisch, sozial oder literarisch aktiv waren.
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