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NewsLetter 74: Frauen- & Geschlechtergeschichte |
Aller Anfang : Geburt, birth, naissance / hrsg. von Gabriele Dorffner ... - Wien : Verlagshaus der Ärzte, 2004.
Signatur: 1750570-B.Neu Inhalt Die Geburt eines Kindes ist in unserer Gesellschaft nicht nur für die Mutter bzw. den Vater in der Regel ein großes Ereignis - Geburt findet immer auch in einem kulturellen Kontext statt, der im Laufe der Geschichte Änderungen unterworfen war. Dieses Buch nähert sich dem Themenkreis aus verschiedenen Blickfeldern. Es zeigt zunächst exemplarisch, welche Kulthandlungen bzw. medizinisch-wissenschaftlichen Betrachtungsweisen mit ihr im Laufe der Geschichte verbunden waren. Bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein waren Hebammen quasi selbstverständliche Begleiterinnen einer Geburt. Warum sich dies dann radikal änderte und welche bereits im 19. Jahrhundert erkennbaren Entwicklungen daran beteiligt waren, wird im Buch ausführlich erörtert. Belemann-Smit, Anja: Wenn schnöde Wollust dich erfüllt ... : geschlechtsspezifische Aspekte in der Anti-Onanie-Debatte des 18. Jahrhunderts. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 2003. Signatur: 1759455-B.Neu Zwischen den Jahren 1770 und 1810 bildete sich die Vorstellung heraus, das weibliche Geschlecht unterscheide sich körperlich und geistig grundsätzlich von dem männlichen. Im gleichen Zeitraum kam es zu einer heftig geführten Debatte von Pädagogen zu der Frage, wie man Kinder und Jugendliche von der Selbstbefriedigung abhalten könne. Ursache der pädagogischen Initiativen war die sich seit Beginn des 18. Jahrhunderts herausbildende Auffassung, dass Masturbation gravierende gesundheitliche Schäden nach sich ziehe. Diese Arbeit widmet sich der Frage, welchen Einfluss die Anti-Onanie-Debatte auf den Wandel der Körper- und Geschlechterbilder hatte bzw. inwieweit die Antimasturbationspädagogik durch die Entstehung der Geschlechterideologie beeinflusst wurde. Eichner, Carolyn J.: Surmounting the barricades : women in the Paris Commune. - Bloomington [u.a.] : Indiana Univ. Press, 2004. Signatur: 1761699-B.Neu Diese Studie zu drei Aktivistinnen der Pariser Commune - nämlich André Léo, Elisabeth Dmitrieff und Paule Mink - zeigt, wie feministisches Denken die gesellschaftlichen und politischen Ereignisse der Zeit beeinflußten. Die Autorin zeigt das Ausmaß und die Auswirkungen der sozialistischen feministischen Ideen weit über den Aufstand von 1871 hinaus. Sie zeigt, wie radikal die Frauen Kritik an den Geschlechter-, Klassen- und religiösen Hierarchien bereits vor der "Commune" übten und wie ihre Ideen die Geschlechter- und Klassenverhältnisse bis zum Ende des Jahrhunderts bestimmten. Frauen- und Geschlechergeschichte : Positionen / Perspektiven / Johanna Gehmacher, Maria Mesner (Hg.). - Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2003. Signatur: 1582845-B.Neu-Per.14 Inhalt Die im Zuge der Frauenbewegung der letzten Jahrzehnte entwickelte Frauen- und Geschlechtergeschichte stellte mit ihrer grundsätzlichen Kritik der Disziplin und ihrer Forderung nach der Historisierung scheinbar natürlicher Differenzen eine zentrale Herausforderung für die Geschichtswissenschaft dar. Die Beiträge stellen Theorien, Methoden und zentrale Fragestellungen der Frauen- und Geschlechtergeschichte vor. Sie beschreiben ihre Entwicklung im internationalen Kontext und thematisieren Begrifflichkeiten und methodische Zugänge. Zentrale Themenbereiche werden sowohl hinsichtlich ihres theoretischen Hintergrunds als auch in ihren empirischen Fragestellungen präsentiert. Die vielfältigen Zugangsweisen verdeutlichen die Bedeutung transdisziplinärer Kooperationen und Vernetzungen innerhalb der Gender Studies. Gender in the early medieval world : east and west, 300-900 / ed. by Leslie Brubaker … Cambridge : Cambridge Univ. Press, 2004. Signatur: 1751027-B.Neu Inhalt Geschlechterforschung ist eines der probatesten Mittel, um sowohl Macht- als auch kulturelle Strategien in den vorindustriellen Gesellschaften zu analysieren. Diese interdisziplinäre Aufsatzsammlung umfaßt Beiträge über den Geschlechteraspekt in Spätantike und Frühmittelalter, und zwar sowohl in der westlichen als auch in der östlichen Welt. Es zeigt sich dabei, dass trotz der hegemonischen Männlichkeit der herrschenden Elite marginalisierte und als historisches Subjekt oft unsichtbare Gruppen diesem Machtystem kritisch gegenüberstanden. Gender Studies : Wissenschaftstheorien und Gesellschaftskritik / Therese Frey Steffen... - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2004. Signatur: 1758596-B.Neu Inhalt In diesem Sammelband der Tagung "Gender Studies zwischen Theorie und Praxis: Standortbestimmungen", die vom 24.-25. April 2003 an der Universität Konstanz statt fand, versuchen namhafte WissenschafterInnen (u.a. Stefan Hirschauer, Sabine Hark, Elvira Scheich, Jutta Weber, Ralph J. Poole, Regina Becker-Schmidt, Andreas Kraß) der Kategorie Geschlecht auf den Grund zu gehen. Kann heute noch mit "gender" bezeichnet werden, was sich von Judith Butlers Konstruktions-, respektive Dekonstruktionsmetapher weg bewegt und hingeht zu biologischen, neobiologistischen Ansätzen, die das Ende der kulturellen Konstruktion und den Beginn der genetischen Determination verkünden? Was lernen die aus den Geistes- und Sozialwissenschaften stammenden Gender Studies von den Naturwissenschaften und umgekehrt? Was halten kutlurelle Sicherungs- und Leitsysteme dem Anspruch auf genetische Bestimmung entgegen? Werden etwa nicht nur Begriffsbildungen überdacht, sondern auch Territorien neu verhandelt, Fachgrenzen gar überwunden? Schließlich wie, wohin entwickeln sich Gender Studies? Geschlechterstreit am Beginn der europäischen Moderne / Gisela Engel ... (Hg.). - Königstein/Taunus : Helmer, 2004. Signatur: 1763180-B.Neu Inhalt Über die Geschlechterfrage wird nicht erst seit der Frauenbewegung diskutiert: Bereits zu Beginn der europäischen Moderne fand eine engagierte Geschlechterdebatte statt - die "Querelle des Femmes". Diese Geschlechterdebatte spielte sich jedoch nicht allein im "Federkrieg", nicht im Diskurs der Gelehrten untereinander oder mit gelehrten Frauen ab, sondern sie besaß einen "Sitz im Leben", in der Politik, der Literatur, der Universität. Im vorliegenden Buch werden forschungsleitende Aspekte für die Untersuchungen zur "Querelle des Femmes" in Europa entworfen. Gowing, Laura: Common bodies : women, touch and power in seventeenth-century England. - New Haven [u.a.] : Yale Univ. Press, 2003. Signatur: 1760062-B.Neu Dieses Buch erforscht zum ersten Mal, wie gewöhnliche Frauen im frühneuzeitlichen England ihren Körper wahrnahmen. Auf Grundlage von Briefen, volkstümlichen Schriften und detaillierten Gerichtsakten, die sich um die öffentliche Moral kümmerten, widmet sich die Autorin den im 17. Jahrhundert gängigen Auffassungen zur Sexualität und Fortpflanzung. Diese Geschichte des weiblichen Körpers ist zugleich intim und umfassend - mit teilweise verblüffenden Einsichten in die Art und Weise, wie die Frauen dieser Zeit die Kontrolle über ihren Körper aufrechterhielten bzw. verloren. Lund, Hannah: "Die ganze Welt auf ihrem Sopha" : Frauen in europäischen Salons. - Berlin : trafo, 2004. - (Auf der Suche nach der verlorenen Zukunft ; 16) Signatur: 1486717-B.Neu-Per.16 Salon - das war der Ort, der das gesellige Leben in verschiedenen europäischen Städten mit prägte, vor allem aber wo sich kluge Frauen an Debatten ihrer Zeit beteiligten, ohne ihr Haus und die vorgegebene Rolle der Hausfrau verlassen zu müssen. In Paris, London und Berlin öffneten sie ihre Salons/Wohnzimmer/Dachstuben für die Vertreter der literarischen und politischen Öffentlichkeit und konnten so den intellektuellen und künstlerischen Diskurs der Zeit nicht unwesentlich beeinflussen. Im Salon wurden auch die damals geltenden Grenzen zwischen Frau und Mann, Adel und Bürgertum, Autor und Publikum infrage gestellt. Die Autorin zeigt auf, wie sich diese selbstgeschaffene Öffentlichkeit auf die Situation der Frauen auswirkte und welche Bedeutung er für den langen Weg zu gerechteren Geschlechterverhältnissen hat. Die Macht der Frauen / Heinz Finger (Hrsg.). - Düsseldorf : Droste, 2004. - (Studia humaniora ; 36) Signatur: 1753044-B.Neu Inhalt Dieser Band beschäftigt sich mit der Stellung der Frau in der europäsichen Gesellschaft des Mittelalters und der Renaissance. Der Hauptaspekt, unter dem die meisten der hier vorliegenden Untersuchungen stehen, ist die Frage nach Einfluss und Macht einzelner Frauenpersönlichkeiten unter den sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen ihrer jeweiligen Epoche. Dabei wird der Inszenierung staatlicher Macht durch Herrscherinnen ebenso Beachtung geschenkt wie der Rolle, die große Äbtissinnen in der frühmittelalterlichen Adelsgesellschaft spielten. Schikorra, Christa: Kontinuitäten der Ausgrenzung : "asoziale" Häftlinge im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. - Berlin : Metropol, 2001. - (Dokumente - Texte - Materialien ; 41) Signatur: 1762072-B.Neu Zu den "Asozialen" zählten während des nationalsozialismus Frauen, Männer und auch ganze Familien, die als Randexistenzen unangepaßt lebten und dem Konzept des "reinen Volkskörpers" innerhalb der "Volksgemeinschaft" entgegenstanden. Das Stereotyp "asozial" findet sich in unterschiedlichen Stationen und Kontexten der Ausgrenzung und Verfolgung wieder: in den Begründungen zur Einweisung in ein KZ durch die Kriminalpolizei ebenso wie in Beurteilungen der Insassinnen von Fürsorgeeinrichtungen und Arbeitshäusern, schließlich im Konzentrationslager durch die von der SS bestimmten Maßnahmen gegenüber dieser Häftlingsgruppe. Für einige "asoziale" Häftlinge stand die Deportation in ein Vernichtungslager am Ende der Ausgrenzung. Die Autorin untersucht zunächst die Voraussetzungen und Mechanismen der Verfolgung von "asozialen" Frauen und beschreibt anschließend deren Situation im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Ustnaja istorija i biografija : ženskij vzgljad (Oral history und Biographie : die weibliche Perspektive) / [red. i sost. Meš?erkina E. Ju.] . - Moskva : Rossijskaja Akad. Nauk, Inst. Sociologii, Centr Sociologi?eskogo Obrazovanija , 2004 . - 269 S. . - (Biblioteka Centra Sociologi?eskogo Obrazovanija ). Parallelt. Oral history and biography : women's view Signatur: 1758598-B Im vorliegenden Band werden die Ergebnisse eines Forschungsprojektes betreffend Oral history und Biographien sowjetischer und postsowjetischer Frauen präsentiert. Thematisiert wurden dabei soziale Probleme, historische Ereignisse, Religionsausübung, die Gleichberechtigung der Frau, politisches Engagement, Gewerkschaftsbewegung, die Balance zwischen Familie und Arbeit, Diskriminierung, Karrierestreben und Hindernisse, generationsbedingte Veränderungen in der weiblichen Identität und Biographie. Oral history und kommunikatives gesellschaftliches Gedächtnis schaffen somit Gender-Identität. (Karmen Petra Moissi) |
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last update: 29.06.2005