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NewsLetter 74: Biographisches & Erlebnisberichte

 
Douglass, Paul: Lady Caroline Lamb : a biography. - New York, NY [u.a.] : Palgrave Macmillan, 2004.
Signatur: 1759492-B.Neu
Caroline Lamb (1785-1828), die eine stürmische Affäre mit Lord Byron unterhielt, wird üblicherweise als boshafte Nymphomanin porträtiert. Paul Douglass zeigt dagegen in seiner einfühlsamen Biographie, wie Kindheitstraumata aus ihr eine sogenannte Erotomanin machten, deren obsessive Leidenschaft für Byron aus ihr einen drogenabhängigen und psychisch kranken Menschen machte. Sie wird als gestörte, aber liebende Mutter ihres geistig behinderten, epileptischen Sohnes August dargestellt. Außerdem zeigt Douglass, dass ihre Beziehung zu Byron in starkem Maße auch literarischer Natur war und beschäftigt sich mit ihren Romanen und Gedichten, ihren literarischen Freundschaften. Er weist auch darauf hin, dass sie von ihrem Ehemann William Lamb (dem ersten Premierminister unter Königin Victoria), von ihrem Cousin, dem Duke of Devonshire, und von ihrem Verleger John Murray lebenslang unterstützt wurde.

Droz-Emmert, Marguerite: Catharina van Hemessen : Malerin der Renaissance. - Basel : Schwabe, 2004.
Signatur: 1763910-B.Neu
Catharina van Hemessen (1527/28-um 1583) ist die erste flämische Künstlerin, von der uns signierte und datierte Gemälde überliefert sind. Im Mittelpunkt dieses Buches steht ihr in mindestens drei Varianten erhaltenes Selbstbildnis, von denen sich eines im Kunstmuseum Basel befindet. Zugleich beleuchtet diese Untersuchung auch Leben und Werk einer Künstlerin, die bislang zu wenig Beachtung fand. 1548 datiert, ist van Hemessens Selbstbildnis das früheste bekannte Gemälde, in dem sich ein/e Künstler/in an der Staffelei arbeitend und am eigenen Bildnis malend darstellt. Es gibt uns Aufschluss über die junge Frau selbst wie auch über ihren Anspruch als Malerin.

Engling, Clemens: Unbequem und ungewöhnlich : Anna Katharina Emmerick - historisch und theologisch neu entdeckt. - Würzburg : Echter, 2005.
Signatur: 1759459-B.Neu
Ann Katharina Emmerick (1774-1824) ist eine ganz eigene Gestalt der Frömmigkeitsgeschichte an der Schwelle zur Moderne. Oft übermalt in der frommen Überlieferung, von dem romantischen Dichter Clemens Brentano überhöht und stilisiert, zugleich weltweit bekannt gemacht, verdient sie es, neu entdeckt und gewürdigt zu werden. Der Autor stellt die "Mystikerin des Münsterlandes" aus den ursprünglichen Quellen in ihren eigenen Worten und in den sehr anschaulichen Berichten der Augenzeugen vor: des Arztes Dr. Wesener, der Freundin Luise Hensel, der großen Kirchenväter des 19. Jahrhunderts Johann Michael Sailer und Melchior von Diepenbrock. Vor allem zeichnet er das historische, theologische und geistliche Profil Emmericks und zeigt einige Aspekte ihrer heutigen Bedeutung auf.

Faltin, Sigrid: Die Baroness und das Guggenheim : Hilla von Rebay - eine deutsche Künstlerin in New York. - Lengwil : Libelle, 2005.
Signatur: 1766138-B.Neu
Hilla von Rebay, 1890 in Straßburg geboren - eine deutsche Generalstochter, die sich ihr Studium der Malerei in Paris ertrotzt, als staatliche Kunstakademien noch keine Frauen zulassen. Sie geht nach München, später nach Zürich, wo sie ein Stern der Dada-Szene wird. In Berlin gerät sie an Rudolf Bauer, der im Umfeld der Avantgarde-Galerie "Sturm" eine Karriere als abstrakter Maler beginnt. Eine spannungsreiche Liebe beginnt. Mit 35 Jahren verlässt Hilla von Rebay die einengende Liaison, um als Porträtmalerin in Italien zu arbeiten, 1927 lässt sie Europa hinter sich und fängt in New York ganz neu an. Über einen Porträtauftrag lernt die temperamentvolle Frau den um 30 Jahre älteren "Kupferkönig" Solomon Guggenheim kennen. Sie bringt ihn zum Sammeln von Kunst und baut - mit Bauers Hilfe aus dem fernen Berlin - energisch eine hoch spezialisierte Sammlung abstrakter Bilder auf. In den bedrängten Vorkriegsjahren wird die Baroness für viele Künstler ein Rettungsanker, einigen verhilft sie zur Emigration in die USA. Ab 1945 plant sie mit Frank Lloyd Wright ein Museum für abstrakte Kunst. Bei der Einweihung des "Solomon-R.-Guggenheim-Museums" 1959 in New York ist sie aber nicht mehr eingeladen ...

Fernández Alvarez, Manuel: Johanna die Wahnsinnige : 1479 - 1555 ; Königin und Gefangene. - München : Beck, 2005.
Signatur: 1763718-B.Neu
Johanna die Wahnsinnige ist eine der bewegendsten Figuren der spanischen Geschichte. Mutter von sechs Kindern, die sie wenig sehen konnte, Witwe mit sechsundzwanzig, abgeschnitten von der Macht, eingeschlossen, eingesperrt in Tordesillas - erst von ihrem eigenen Vater, später von ihrem Sohn Karl V. - stirbt sie schließlich am 12. April 1555 nach einer endlosen Gefangenschaft. Einer der bekanntesten Historiker Spaniens hat mit dieser Biographie Johannas eine große Lücke der Geschichtsschreibung geschlossen.

Fletcher, Joann: The search for Nefertiti : the true story of a remarkable discovery. - London : Hodder & Stoughton, 2004.
Signatur: 1742377-C.Pap
Nofretete (der Name bedeutet "die Schöne ist gekommen") ist eine der faszinierendsten Figuren der altägyptischen Geschichte, im besonderen der Amarna-Periode. Sie war die Frau des umstrittenen Königs Echnaton, der den monotheistischen Kult des Sonnengottes Aton einführte, und gebar ihm sechs Töchter. Die Ägyptologin Joann Fletcher entdeckte eine lange vergessene Mumie als den Körper eines weiblichen Pharaos der Amarna-Periode, in dem sie Nofretete zu erkennen glaubt. Sie wirft in diesem Buch ein völlig neues Licht auf Nofretetes Rolle als Mitherrscherin und spätere ägyptische Pharaonin, aber auch auf die Rolle der Frauen im alten Ägypten ganz allgemein.

Hochhuth, Rolf: Livia und Julia : Demontage der Geschichtsschreibung. - München : LangenMüller, 2005.
Signatur: 1762624-B.Neu
Als Livia Kaiser Augustus heiratete, konkurrierten von da an zwei Geschlechter - Julier und Claudier - um den Thron. Es folgten Verbrechen über Verbrechen, die aus dem Schlafgemach verübt wurden. Denn Livia hatte nur ein Ziel: Ihr Sohn aus erster Ehe, Tiberius, sollte Augustus auf dem Kaiserthron nachfolgen. So führte ihr Weg buchstäblich über Leichen: Augustus' Tochter Julia und deren vier Söhne mußten sterben. Rolf Hochhuth beschreibt spannend und provokant, wie Livia ihr Leben dieser grausamen Vision widmete und wie die bisherige Geschichtsschreibung aus Julia eine Täterin machte - sie stand dem Machtrausch ihrer Stiefmutter im Weg und ging daher in die Geschichte ein als die große Sünderin. Livia hingegen galt bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als Frau mit Willen und politischem Gespür. Doch Hochhuth entlarvt Livia als Mörderin, korrigiert die überlieferte römische Geschichte und erschließt mit diesem Buch literarisches Neuland.

Jüngling, Kirsten: Schillers Doppelliebe : die Lengefeld-Schwestern Caroline und Charlotte / Brigitte Roßbeck. - Berlin : Ullstein, 2005. - (Propyläen)
Signatur: 1757157-B.Neu
In der Schiller-Literatur kommen, wie so oft, die Frauen zu kurz, die doch eine wesentliche Rolle in seinem Leben gespielt haben, allen voran die Lengefeld-Schwestern Caroline und Charlotte. Mit ihnen lebte der Dichter eine veritable Ménage à trois, der sich die Autorinnen mit Akribie und Spürsinn zuwenden. Beide Schwestern, aus adligem Haus stammend, hoch gebildet und vielseitig interessiert, gewannen Schillers Zuneigung. Er heiratet 1790 Charlotte, seine Liebe aber galt auch der älteren, ehelich gebundenen Caroline von Wolzogen, mit der er weiterhin in engem Verhältnis stand. Man wohnte zeitweise unter einem Dach, man reiste gemeinsam, heftige Turbulenzen blieben nicht aus. Doch aller Eifersucht und Konkurrenz zum Trotz obsiegte die schwesterliche Loyalität bis zu Schillers Tod im Mai 1805 und darüber hinaus.

Jurewitz-Freischmidt, Sylvia: Galantes Versailles : die Mätressen am Hofe der Bourbonen. - Gernsbach : Katz, 2004.
Signatur: 1736599-B.Neu
Die Geschichte der französischen Könige Louis XIV und Louis XV ist zugleich auch die Geschichte ihrer Mätressen. Die Historikerin Sylvia Jurewitz-Freischmidt schildert das Leben der königlichen Geliebten zwischen höfischen Intrigen und amouröser Leidenschaft, steifem Zeremoniell und raffinierten Vergnügungen, rauschenden Festen und heimlichen Geburten. Immer im Blick hat sie das spannungsreiche Verhältnis zu den anderen Frauen am Hofe. Nicht zuletzt eröffnet sie manch erhellende Einblicke in das öffentliche und private Leben der französischen Herrscher in der Zeit des Absolutismus.

Kaufmann, Dorothy: Édith Thomas : a passion for resistance. - Ithaca [u.a.] : Cornell Univ. Press, 2004.
Signatur: 1756627-B.Neu
Die französische Schriftstellerin, Historikerin und Journalistin Édith Thomas (1909-1970) war tief in die traumatischen Ereignisse ihrer Zeit involviert: vor allem in die Resistance gegen das Nazi-Regime während der Vichy-Regierung aber auch in den Spanischen Bürgerkrieg und den Algerien-Krieg. Sie spielte während der Okkupation Frankreichs eine besondere Rolle im Kampf gegen die Nazi-Herrschaft und die Propaganda von General Pétain. Im Netzwerk der Pariser Resistance-Schriftsteller war sie die einzige Frau und es wurden viele geheime Treffen in ihrer Wohnung abgehalten. Ein besonders faszinierendes Kapitel ihres Lebens war die Freundschaft mit Dominique Aury, der die "Geschichte der O" unter dem Pseudonym "Pauline Réage" schrieb.

"Man ist ja schon zufrieden, wenn man arbeiten kann" : Käthe Leichter und ihre politische Aktualität / hrsg. vom Institut für Gewerkschafts- und AK-Geschichte. - Wien : Mandelbaum, 2003.
Signatur: 1755604-C.Neu       Inhalt
Jüdin, Sozialistin, Gewerkschafterin: Über Käthe Leichter, 1895 in Wien geboren, 1942 im KZ Ravensbrück ermordet, wurde bereits viel publiziert. Ein Schwerpunkt ihrer für uns noch heute gültigen Faszination liegt zweifellos in ihrer Arbeit als Wissenschafterin, in ihrem Einsatz für die gewerkschaftliche Frauenpolitik, der bahnbrechd für die Entwicklung und Ziele der Frauenpolitik in der Ersten Republik und auch danach war. Mit dieser Publikation wird nicht nur eine umfassende Biographie Käthe Leichters, sondern auch thematisch zusammengestellte Zitate und Ausschnitte aus ihren Studien vorgestellt. Darüber hinaus enthält der Sammelband Beiträge renommierter WissenschafterInnen und ExpertInnen u.a. zur Entwicklung und aktuellen Positionierung der EU-Gleichbehandlungspolitik, zur historischen Entwicklung der Fauen- und Familienpolitik in Österreich sowie aktuelle Forderungen von Arbeiterkammer und ÖGB.

Oster, Uwe A.: Wilhelmine von Bayreuth : das Leben der Schwester Friedrich des Großen. - München [u.a.] : Piper, 2005.
Signatur: 1759456-B.Neu
Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth (1709-1758), die von Voltaire verehrte "fürstliche Philosophin und Beschützerin der Künste" versammelte an ihrem Musenhof namhafte Künstler und Wissenschaftler. Ihrer rastlosen Bautätigkeit verdankt die Nachwelt ein einzigartiges Ensemble spätbarocker Baukunst. Doch die Sehnsucht der "Pallas von Bayreuth" nach Liebe und Harmonie entsprang nicht zuletzt dem Wunsch, dem Netz der höfischen Intrigen zu entfliehen, das sie von frühester Jugend umgab.

Radvanyi, Pierre: Jenseits des Stroms : Erinnerungen an meine Mutter Anna Seghers. - Berlin : Aufbau-Verlag, 2005.
Signatur: 1762144-B.Neu
Anna Seghers hat sich selbst kaum über ihren privaten Alltag geäußert. Ihr Sohn Pierre Radvanyi, der seiner Mutter in ganz besonderer Weise nahestand, erinnert sich an ihr gemeinsames Leben. Er war noch ein Kind, als die Familie ins Exil gehen mußte. Aus diesen Jahren in Frankreich und Mexiko kann er als unmittelbarer Zeuge bislang Unbekanntes berichten. Er erzählt von dem weltweiten Freundes- und Bekanntenkreis seiner Mutter, zu dem Bertolt Brecht und Helene Weigel gehörten oder Egon Erwin Kisch, Jorge Amado, Pablo Neruda, Xavier Guerrero und seine Frau Clara Porset, und er erzählt von ihren Schreibgewohnheiten, ihrer unkonventionellen Art und ihrer Fröhlichkeit.

Reutter, Angelika U.: Frauen leben für den Frieden : die Friedensnobelpreisträgerinnen von Bertha von Suttner bis Schirin Ebadi / Anne Rüffer. - München [u.a.] : Piper, 2004.
Signatur: 1762081-B.Neu
Im Jahr 1905 erhielt Bertha von Suttner den Friedensnobelpreis - als erste Frau. Schon Alfred Nobel, der 1896 in seinem berühmten Testament diesen Preis stiftete, hatte die österreichische Pazifistin dafür empfohlen. Bis heute wurde diese international angesehene Auszeichnung jedoch erst zehnmal an Frauen vergeben, darunter an Mutter Teresa, den "Engel der Armen", an Jody Williams, die für das Verbot von Landminen kämpfte, und zuletzt an die Iranerin Schirin Ebadi. Mit ihrem Engagement für Frieden und Menschenrechte haben diese Frauen gezeigt, daß Gegengewalt nicht die einzige Antwort auf kriegerische Konflikte und Menschenrechtsverletzungen ist. Die Autorinnen haben in diesem Band die Lebenswege der Frauen nachgezeichnet, die sich auf ihre ganz persönliche Art gegen Gewalt stark machten.

Roiter, Christine: Hedda Wagner : Komponistin, Dichterin, Frauenrechtlerin. - Innsbruck [u.a.] : Studien Verlag, 2004. - (Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung ; 2)
Signatur: 1693928-B.Neu-Per.2
Christine Roiter legt die erste ausführliche Monographie über Leben und Werk von Hedda Wagner (1876-1950) vor. Diese vielseitig begabte Frau war sowohl literarisch als auch journalistisch tätig, darüber hinaus schuf sie als Komponistin Lieder, Kirchenmusik, mehrere Chorwerke sowie drei Opern. Politisch engagiert, spielte sie eine wichtige Rolle innerhalb der Sozialdemokratie und der Frauenbewegung in Linz und Oberösterreich. Hedda Wagners Leben wird als Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Individuum dargestellt, in ihre Lebenszeit fallen zwei Weltkriege, das Ende der Monarchie, die nationalsozialistische Diktatur und die erste Nachkriegszeit. Ein komplettes Werkverzeichnis und zahlreiche, bisher meist unveröffentlichte, Gedichte Hedda Wagners ergänzen das Buch.

Schwarzer, Alice: Liebe Alice! Liebe Barbara! : Briefe an die beste Freundin / Barbara Maia. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2005.
Signatur: 1762043-B.Neu
Nach 40 Jahren treffen sie sich wieder und erinnern sich. Wie war das damals, als wir uns mit 15 zum ersten Mal begegneten - und mit 21 Abschied nahmen? Zwei beste Freundinnen, Alice Schwarzer und Barbara Maia, machen ihre bewegende, mitreißende Korrespondenz, die sie nach dem Wiedersehen führen, öffentlich: ein Stück Biographie, ein Stück Zeitgeschichte (das erste jugendliche Aufbegehren in der Adenauerzeit in der deutschen Provinzstadt Wuppertal) und die Geschichte einer Frauenfreundschaft.

Steidele, Angela: In Männerkleidern : das verwegene Leben der Catharina Margaretha Linck alias Anastasius Lagrantinus Rosenstengel, hingerichtet 1721 ; Biographie und Dokumentation. - Köln [u.a.] : Böhlau, 2004.
Signatur: 1761488-B.Neu
Catharina Margaretha Linck war die letzte Frau, die in Europa wegen der so genannten Unzucht zwischen Frauen hingerichtet wurde. Seit ihrem 15. Lebensjahr als Mann verkleidet, versuchte sie sich zuerst glücklos als Prophet in einer radikal-pietistischen Sekte, kämpfte dann mehrere Jahre lang als Musketier im Spanischen Erbfolgekrieg und ließ sich schließlich 1717 in Halberstadt unter dem Namen Anastasius Lagrantinus Rosenstengel mit einer anderen Frau trauen. Von ihrer argwöhnischen Schwiegermutter verraten, wurde der enttarnten Betrügerin der Prozess gemacht, in dem das Corpus delicti, ein "von Leder gemachtes ausgestopftes männliches Glied", ausnehmend gewürdigt wurde. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. persönlich verurteilte sie zum Tode. Das Buch (ergänzt durch den Abdruck der skurrilen Gerichtsakten) verfolgt Catharinas Lebensweg und erörtert die Fragen, die ihr paradigmatischer Fall in der Geschichte der Sexualitäts- und Identitätskonstruktion, der frühneuzeitlichen Rechts- und Sozialgeschichte sowie der Gender Studies aufwirft.

Wagner, Cosima: Tagebücher. - Vorwort von Brigitte Hamann. - München [u.a.] : Piper, 2004.
Signatur: 1764341-B.Mus
"Ihr sollt jede Stunde meines Lebens kennen..." Dies schreibt Cosima von Bülow, die spätere Cosima Wagner, am 1. Januar 1869 auf die erste Seite ihres Tagebuchs. Sie wendet sich damit an ihre Kinder. Noch ist Richard Wagner der "Freund", der "Geliebte". Von ihm, von seinem Werk und von dem gemeinsamen Leben handeln die Tagebücher. Cosima beendet ihre Notizen am 12. Februar 1883, einen Tag vor Richards Tod in Venedig. Über 14 Jahre hindurch wird jedes Ereignis im Leben der Wagners, wird jede Begegnung mit bedeutenden Zeitgenossen, jedes Gespräch festgehalten. Siegfried Wagner, der Sohn, hat die ihm gewidmeten Tagebücher nie zu Gesicht bekommen. Sie sorgten für anhaltende Konflikte in der Familie, sie waren Anlaß für Prozesse. Erst 1974 wurden sie für eine Edition freigegeben. Diese erschien 1976/77 in zwei Bänden und wurden sogleich als kulturhistorische Sensation gefeiert. Mit dieser Auswahl wird ein neuer Zugang zu dieser bedeutenden privaten Quelle des 19. Jahrhunderts ermöglicht.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 29.06.2005


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