
Braker, Regina: Weapons of women writers : Bertha von Suttner’s “Die Waffen nieder!” as political literature in the tradition of Harriet Beecher Stowe’s “Uncle Tom’s Cabin”. - New York ; Vienna [u.a.] : Lang, 1995. - (Austrian culture ; 16)
Die Briefe von Goethes Mutter : nach der Ausgabe von Albert Köster / hrsg. von Mario Leis ... - Frankfurt am Main [u.a.] : Insel-Verl., 1996 -(Insel-Taschenbuch ; 1550)
Signatur: 1100.924-B.Neu-Per 1550
Die Briefe von Goethes Mutter strotzen nur so von orthographischen, syntaktischen und semantischen Fehlern. Dennoch sind sie lesenswert – als zeitgeschichtliche Dokumente, aber auch wegen des in ihnen steckenden Witzes und des Spontanen im Ausdruck. Nicht das Verhältnis von Mutter und berühmten Sohn steht im Mittelpunkt der vorliegenden Briefsammlung – Catharina Elisabeth Goethe (1731-1808) holte sich über das Medium Brief viele bedeutende Persönlichkeiten ins Haus: Johann Caspar Lavater, Johann Heinrich Merck, Christoph Martin Wieland, Bettina von Brentano (die spätere von Arnim) um nur einige zu nennen. Mit biographischen Angaben, Anmerkungen, einem Register und einem Literaturverzeichnis. (JM)
Cambry, Jeanne de: The building of divine love as translated by Dame Agnes More : transcribed from the 17th century manuscript.- Salzburg [u.a.] : Inst. für Anglistik und Ameriknaistik, Univ. Salzburg, 1992.- (Salzburg studies in English literature ; 92 : Elizabethan & Renaissance studies ; 17)
Signatur: 1095300-B.Neu.92,17
Jeanne de Cambry, eine französische Mystikerin, 1581 geboren, hat schon sehr früh in ihrem Leben ihre Berufung für das Ordensleben verspürt. Später wurde sie Reklusin in einem Kloster in Lille. Ihre Bücher hat sie nach ihren eigenen mystischen Erfahrungen geschrieben, in vielen Briefen gab sie auch ihre Heilmethoden weiter. Ihr Ruhm verbreitete sich auch nach England, wo Dame Agnes More, eine Benediktiner-Nonne, lebte. Sie übersetzte die zweite Auflage von Jeanne de Cambry’s: “Ruine de l’amour propre et batiment de l’amour divin” mit seinen zahlreichen Büchern. Agnes More hat sich in ihrem Klosterleben vor allem der Bewahrung wichtiger Schriften, der Übersetzung gewidmet, hat aber auch selbst Poesie verfasst. Einflüsse von Theresa von Avila aber auch Franz von Sales sind erkennbar. Es ist nicht nur ein Werk mystischer Theologie, sondern hat auch literarischen Wert.
Galvan, Elisabeth: Mütter-Reich : zur deutschen Erzählprosa der dreißiger Jahre. - Stuttgart : Akad. Verl. Heinz, 1994. - (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik ; 229)
Signatur: 1137447-B.Neu-Per.229
Ausgangspunkt der Untersuchung war die ursprüngliche Annahme eines relativ homogenen Muttermythos im Dritten Reich. Im Laufe der Nachforschungen zeigte sich jedoch, daß in der Frauenfrage keineswegs die Einheit herrschte, die mitunter vom Forschungsstand suggeriert wird. Nur in der Auffassung der Mutterschaft als natürlicher weiblicher Bestimmung erschien weitestgehende Einigung zu herrschen. Gerade dies bedeutete einen wesentlichen Verbindungsstrang zur bürgerlichen Frauenbewegung, der sie die zum Teil erfolgte Identifizierung mit der NS-Frauenschaft erleichterte.
Gehle, Holger: NS-Zeit und literarische Gegenwart bei Ingeborg Bachmann. - Wiesbaden : Dt. Univ.-Verl., 1995. - (DUV-Literaturwissenschaft). - Zugl.: Hamburg, Univ., Diss.
Signatur: 1464064-B.Neu
Die Studie analysiert die Bedeutung des Nationalsozialismus und der Shoah für das Werk Ingeborg Bachmanns. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den frühesten Erzählungen und Rezensionen (bis 1952), auf dem Bildprogramm der Lyrik, auf der Periode zwischen 1955 und 1959 und auf dem Übergang in die “Todesarten”. Eingearbeitet sind ausführliche Bezüge auf Wittgenstein, Musil, Kleist und Heidegger, die Historikerdebatte um die Shoah sowie eine Darstellung der Bachmann-Rezeption bis 1961.
Hwang, Sun-Ae: Liebe als ästhetische Kategorie : zu “Drei Frauen” von Robert Musil. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1996. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1544)
Signatur: 1033965-B.Neu-Per.1,1544
Von Musils eigener These ausgehend, daß die Liebe zweier Menschen stets zugleich auch deren Gesamtverhältnis zur Welt ausdrückt, weist die Autorin nach, daß dieses Gesamtverhältnis zur Welt im Licht zweier Problemkomplexe zu lesen ist: im Zeichen der Krisen-haftigkeit menschlichen Daseins einerseits, im Zeichen literarischer Darstellbarkeit und “Repräsentation” andererseits. Als Bindeglied ihrer Argumentation benutzt die Autorin die doppelte Bedeutung des griechischen Begriffs “Aisthetis” als Wahrnehmung und Kunstre-flexion. Es werden zwei wesentliche Musil-zeitgenössische Stränge der Wissenschaft in den Blick genommen: die Ästhetik der Gestaltpsychologie und die Filmästhetik. Zuletzt wird die Thematik fokussiert auf die Frage der Bildlichkeit im engeren Sinne.
Jones, Ann R.: The currency of eros : women’s love lyric in Europe, 1540 - 1620. - Bloomington, Ind. [u.a.] : Indiana Univ. Pr., 1990. - (Women of letters)
Signatur: 1463924-C.Neu
Die Liebeslyrik von acht europäischen Renaissance-Poetinnen wird hier vorgestellt. Die Autorin zeigt wie diese Frauen trotz Unterordnung in ein patriarchales Gesellschafts- und Sprachsystem ihre Ausdrucksformen fanden. Indem sie sich in einen sprachlichen Liebesdiskurs begaben, durchbrachen sie die ihnen zugedachten Rollen von Keuschheit und Schweigen und riskierten damit auch manchmal soziale Ächtung. Jede der Autorin wird in ihrem sozialen Umfeld und kulturellen Milieu präsentiert: die “gentlewoman” Isabella Whitney, die Anwaltstochter Catherine des Roches, die berühmten venezianischen Kurtisanen Tullia d’Aragona und Veronica Franco, Mary Wroth aus dem englischen Adel, Pernette du Guillet, Louise Labé, die Seilmachersfrau, Gaspara Stampa, die reiche Kaufmannstochter aus Padua. Sie schrieben für ihr Publikum: die KäuferInnen von Flugschriften und Broschüren, für Zeitungen, die Salons, ihre Liebhaber und auch für die humanistischen Akademien.
Lange, Sigrid: Spiegelgeschichten : Geschlechter und Poetiken in der Frauenliteratur um 1800. - Frankfurt am Main : Helmer, 1995. - (Aktuelle Frauenforschung)
Signatur: 1465802-B.Neu
Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde ein Drittel der Literaturproduktion von Autorinnen verfaßt. Dennoch blieben sie im patriarchalen literarischen Kanon nur “Phänomene” - interessant vielleicht weil sie einen berühmten Bruder hatten oder spektakulär Selbstmord verübten. Die feministische Literaturwissenschaftlerin bezieht die Werke dieser Frauen auf vergleichbare Produktionen der Männer, um die der weiblichen Literatur eingeschriebene Poetik aufzuhellen. Sie nutzt biographische und literarische Bezüge, geht auch von Lebenspartnerschaften aus. Näher betrachtet werden: Louise von Göchhausen, Henriette von Egloffstein, Dorothea Veit, Caroline von Wolzogen, Amalie von Imhoff, Charlotte von Ahlefelds etc.
Lehnen, Carina: Das Lob des Verführers : über die Mythisierung der Casanova-Figur in der deutschsprachigen Literatur zwischen 1899 und 1933 / Carina Lehnen. - Paderborn : Igel-Verl. Wiss., 1995 - (Literatur- und Medienwissenschaft ; 39)
Signatur: 1328597-B.Neu-Per 39
Wie wurde das Bild (unser Bild) von Giacomo Casanova (1725-1798) geprägt? Nicht die Rezeption seiner in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erschienenen Memoiren, sondern eine Fülle erotisierender Bearbeitungen und Auswahlausgaben derselben machte Casanova erst zum Klischee des lüsternden Frauenhelden. Carina Lehnen untersucht in ihrer Studie auf der Grundlage detaillierter Textinterpretationen wie Casanova in der deutschsprachigen Literatur rezipiert wurde, wobei die Bearbeitungen durch Hofmannsthal und Schnitzler im Zentrum der Betrachtung stehen. Sie analysiert die literarischen Gestaltungen des Motivs vor ihrem zeitspezifischen Hintergrund und kommt zu dem Schluß, daß die produktivste Casanova-Rezeption in die Phase der rasanten technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und auch der großen Rollenveränderungen zwischen den Geschlechtern – in das Wien des Fin de siècle – fällt. Die Untersuchung zeigt, welchen Anteil die Literatur an der Erschaffung einer stilisierten männlichen Identifikationsfigur hatte, die in der Zeit der Emanzipierung der Frau und der Geschlechterkrise männliche Probleme kompensieren konnte, die Sicherheit und Identität verlieh. Ein umfangreicher Anmerkungsapparat, eine Bibliographie der Casanova-Bearbeitungen in der deutschsprachigen Literatur und ein Literaturverzeichnis vervollständigen diese, 1994 an der Philosophischen Fakultät der RWTH Aachen als Dissertation angenommenen Arbeit. (JM)
Literatur und Leben : Stationen weiblichen Schreibens im 20. Jahrhunderts / Christa Bürger (Hrsg.) - Stuttgart : M und P, Verl. Für Wiss. Und Forschung, 1996.
Signatur: 1465637-B.Neu
Sich gleichermaßen vom Dekonstruktivismus wie von herkömmlicher Hermeneutik absetzend, erproben die Autorinnen und Autoren einen anderen Umgang mit Texten, der eine nicht mehr um das Ich zentrierte Subjektivität zu seiner Bedingung hätte. Dies geschieht in den einzelnen Beiträgen auf unterschiedliche Weise, die von der diskursiven Strenge der Textanalyse bis zur kontrollierten Freiheit des Essayismus reicht.
Rowe, Margaret M.: Doris Lessing. - New York : St. Martin’s Press, 1994. - (Women writers)
Signatur: 1463518-B.Neu
Margaret Rowe interpretiert Lessings Werke - angefangen von “The grass is singing” bis “The fifth child”. Sie untersucht die Anziehungskraft von väterlichen und mütterlichen biographischen und literarischen Identifikationen und stellt sie in Beziehung zum Spannungsverhältnis zwischen dem Gewöhnlichen und dem Visionären in Lessings Werk.
Sieg, Katrin: Exiles, eccentrics, activists : women in contemporary German theater. - Arbor, Mich. : Univ. Of Michigan Press, 1994.
Signatur: 1461140-B.Neu
Das Buch ergänzt die deutsche Theatergeschichte des 20. Jahrhunderts, indem es sich auf den Beitrag der Frauen zu diesem Themenkomplex konzentriert. Es stellt zugleich eine kritische Neueinschätzung der herrschenden kulturellen Diskurse im modernen Deutschland dar, indem es die “verborgene” Seite der deutschen Kultur und Politik herausarbeitet.
Strickhausen, Waltrud: Die Erzählerin Hilde Spiel oder “Der weite Wurf in die Finsternis”. - Frankfurt am Main ; Wien [u.a.] : Lang, 1996. - Bibliographie, S. 417 - 486. - (Exil-Studien ; 3)
Signatur: 1427103-B.Lit.3
Das literarische Werk der österreichischen Exilautorin Hilde Spiel (1911-1990) vermittelt dem/der Leser/in ein kritisches Bild unseres Jahrhunderts aus der Sicht einer politisch unabhängigen Frau. Hier wird vor allem ihre erzählende Prosa in ihrem zeitgeschichtlichen und biographischen Kontext untersucht. Vor allem ihre Auseinandersetzung mit verschiedenen widersprüchlichen Identitätsmustern und politischen Weltbildern: Euro-päertum versus nationale Identitäten, Bewahrung jüdischer Traditionen oder Assimilation, Sozialismus versus Kapitalismus interessieren hier. Besonders erwähnenswert ist die besonders umfangreiche Bibliographie, die sich in zwei Teile gliedert: A) Personalbibliographie zum Werk, inklusive Rezensionen und Forschungsbeiträge. B) Verzeichnis der weiteren verwendeten Literatur inklusive Archivmaterialien, Werke anderer AutorInnen und Forschungsliteratur.