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ARIADNE-Newsletter 36

Biographisches & Erlebnisberichte

Brentzel, Marianne: Die Machtfrau : Hilde Benjamin 1902-1989. - Berlin : Links, 1997.
Signatur: 1541556-B.Neu
Hilde Benjamin, die erste Justizministerin der Welt, galt den einen als "rote" oder gar "blutige" Hilde, den anderen als Vorkämpferin einer fortschrittlichen Familiengesetzgebung. Während sie einerseits als oberste Richterin der DDR in den fünfziger Jahren politische Schauprozesse inszenierte und Todesurteile verkündete, setzte sie in den sechziger Jahren die rechtliche Gleichstellung der Frauen durch, war sie für viele Betroffene verständnisvolle und einfühlsame Gesprächspartnerin. Wie lassen sich derartige Gegensätze erklären? Was waren die Handlungsmotive dieser außergewöhnlichen Frau an der Macht? Marianne Brentzel hat nach intensiven Recherchen den Lebensweg dieser Symbolfigur stalinistischer Justiz rekonstruiert. Sie zeichnet nicht nur ihre Lebensumstände und inneren Beweggründe nach, sondern entwirft zugleich ein politisches Zeitpanorama.

Donnert, Erich: Katharina II. die Grosse (1729-1796) : Kaiserin des Russischen Reiches. - Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1998.
Signatur: 1540405-B.Neu
Über kaum eine andere Frau der Weltgeschichte wurden so viele Biographien geschrieben, Romane veröffentlicht und Filme gedreht wie über Katharina die Große. Die meisten dieser Werke erweisen sich jedoch als unkritisch oder beschäftigen sich vorwiegend mit Anekdoten. Der Osteuropahistoriker Erich Donnert präsentiert ein Lebensbild Katharinas II., das auf langjährigen Quellenstudien und den neusten Ergebnissen der internationalen Forschung beruht. Er zeigt, daß Katharina eine außergewöhnlich kluge, politisch begabte Frau gewesen ist. Sie war beeinflußt vom Gedankengut der europäischen Aufklärung, sorgte für Reformen in Staat und Gesellschaft und für die Öffnung Rußlands nach Westen. Unter ihrer Regentschaft gelangte das russische Riesenreich an die Spitze der großen Mächte Europas.

Dünnebier, Anna: Das bewegte Leben der Alice Schwarzer : die Biographie / Gert v. Paczensky. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1998.
Signatur: 1532525-B.Neu
Alice Schwarzer hat den AutorInnen Anna Dünnebier und Gert von Paczensky in ausführlichen Gesprächen über alle Abschnitte ihres Lebens Auskunft gegeben. Auf der Basis der Auswertung von Dokumenten aus privaten und öffentlichen Archiven und einer Vielzahl von Interviews mit Menschen aus ihrer Umgebung ist so die erste umfassende Biographie entstanden.

Francis, Claude: Colette : Biographie. - Hamburg : Europäische Verlagsanstalt, 1998.
Signatur: 1543615-B.Neu
Gabrielle-Sidonie Colette wurde am 28. Jänner 1873 als Tochter eines begüterten pensionierten Offiziers mit literarischen und politischen Ambitionen und einer schönen, freigeistigen Mutter karibischer Herkunft geboren. Sie heiratet den Kritiker und Lebemann Henry Gauthier-Villars, geht nach Paris und wird zum skandalumwitterten Liebling der Gesellschaft. Die zweite Ehe mit dem Publizisten Henri de Jouvenal führt sie zum Journalismus und zur Literatur zurück. Als 60jährige, in dritter Ehe mit einem 15 Jahre jüngeren Mann verheiratet, wendet sie sich ihrer letzten Leidenschaft zu, der Natur und den Tieren. Geliebt und hochgeehrt, Präsidentin der Académie Goncourt und Trägerin des Großkreuzes der Ehrenlegion, stirbt sie am 3. August 1954. Sie war die erste Schriftstellerin, die ein Staatsbegräbnis erhielt.

Heusler-Edenhuizen, Hermine: Die erste deutsche Frauenärztin : Lebenserinnerungen im Kampf um den ärztlichen Beruf der Frau. - Opladen : Leske und Budrich, 1997.
Signatur: 1536687-B.Neu
Die Autorin beschreibt den Weg von der ostfriesischen Kindheit als höhere Tochter im Kaiserreich zu einer der bekanntesten Ärztinnen in Deutschland zwischen den beiden Kriegen. Gründungsvorsitzende des Deutschen Ärztinnenbundes, führend im bereits damals heftigen Kampf gegen den § 218, war sie im Alltag eine einfühlsame Frauenärztin, der entscheidende Erfolge gegen das Kindbettfieber gelangen. Sie beschreibt teils sehr ernst, teils auch humorvoll, ihre lebenslange Auseinandersetzung mit dem anerzogenen inneren Vorurteil von der Unterlegenheit der Frau, das sie durch das Beispiel ihres Lebens widerlegen hilft.

Leicht, Hans: Isabella von Kastilien : (1451 - 1504) ; Königin am Vorabend der spanischen Weltmacht. - Regensburg : Pustet, 1994.
Signatur: 1536683-B.Neu
Selbstbewußt und wagemutig war Isabella schon mit 23 Jahren: Sozusagen im Eilverfahren krönte sie sich zur Königin und machte ihrem Gemahl, Ferdinand von Aragón, unmißverständlich klar, wer in Kastilien das Sagen hat - eine für damalige Zeiten unerhörte Provokation ... Durch zahlreiche Reformen verschaffte sie der Krone neues Ansehen und unumschränkte Autorität. Ihre staatspolitische Klugheit bereitete den Weg für die spätere Weltmacht Spanien. In ihrem Streben nach politischer und religiöser Einheit des Reiches wurde sie aber auch zur Symbolfigur gnadenloser Intoleranz: der Inquisition.

Müller, Melissa: Das Mädchen Anne Frank : die Biographie. - München : Claassen, 1998.
Signatur: 1536101-B.Neu
Wer war das Mädchen Anne Frank? Wie verbrachte sie ihre Kindheit? Wie die Jahre im holländischen Exil vor und während der Zeit des Verstecks? Wie war es möglich, daß sie, fast noch ein Kind, jenes Zeugnis von Menschlichkeit und Toleranz verfaßte, für das sie berühmt wurde? Melissa Müller ging diesen Fragen in jahrelangen Recherchen nach und legt ein Porträt voll neuer Dokumente und überraschender Einsichten vor.

Myer, Valerie Grosvenor: Jane Austen : ein Leben. - Frankfurt am Main : Fischer, 1998.
Signatur: 1529223-B.Neu
Jane Austen hat in ihrem kurzen Leben sechs große Romane vollendet, die zu den unvergänglichen Werken der Weltliteratur gehören und von denen einige auch als Filme große Erfolge feiern. Woher hat sie in ihrem engen, äußerlich ereignislosen Dasein als unverheiratete Pfarrerstochter ihre Stoffe genommen, wie hat sich ihre erzählerische Kraft entwickelt? Wie hat sie sich und ihre schriftstellerische Arbeit in der damaligen Zeit durchsetzen können? Aus zeitgenössischen Quellen, vor allem aus den zum großen Teil erhaltenen Briefen Jane Austens und ihrer weitverzweigten Familie schöpfend, fügt Valerie Grosvenor Myer ein Bild von Persönlichkeiten und Lebensumständen zusammen, das bisherigen Darstellungen häufig widerspricht.

Rossmann, Eva: Ganz normale Frauen : 14 Porträts. - Wien : Zsolnay, 1998.
Signatur: 1537325-B.Neu
Eine Standortbestimmung von "wirklichem" Frauenleben, an der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend. 14 Frauen, die nicht im Rampenlicht stehen, kommen ausführlich zu Wort: eine 17jährige Gymnasiastin, eine lesbische Mutter, eine Bäuerin, die engagierte Journalistin, die ihre Kollegen provoziert, bis zur knapp 100jährigen Fabrikarbeiterin. Es entstehen dabei Frauenbilder, die mit dem überdrehten Bild der Medien- und TV-Serien(un)wirklichkeit nichts zu tun haben. Es wird uns die Geschichte unseres Jahrhunderts - unserer Emanzipationsbestrebungen erzählt.

Stern, Carola: Die Sache, die man Liebe nennt : das Leben der Fritzi Massary. - Berlin : Rowohlt, 1998.
Signatur: 1537663-B.Neu
Als Friederike Massarik wird sie 1882 in Wien geboren, als Fritzi Massary wird sie in Berlin zum Star. "Schön ist sie nicht, ein wenig zu klein, ein wenig zu füllig. Aber wie sie geht, wie sie steht, wie sie sich kleidet und hält, wie sie schreitet und schwebt - das macht ihr keine nach. Ihre Grazie und ihr Charme, ihre Disziplin und Präzision machen sie zur berühmtesten Operettendiva" - vor allem in den 'Goldenen' Zwanziger Jahren. Zusammen mit ihrem Mann Max Pallenberg, dem berühmten Schauspieler, zur Zielscheibe antisemitischer Propaganda geworden, müssen sie aus Deutschland fliehen. Sie verliert alles, ihre Wahlheimat Berlin, ihren Beruf und später bei einem Flugzeugunglück auch ihren Mann. Zusammen mit ihrer Tochter Liesl und ihrem Schwiegersohn Bruno Frank kommen sie ins Exil nach Hollywood, wo sie noch Jahrzehnte im Kreise der Feuchtwangers, Manns, Werfels, Lubitschs erleben wird.

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