
Borchers, Susanne: Jüdisches Frauenleben im Mittelalter : die Texte des Sefer Chasidim. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Judentum und Umwelt ; 68)
Signatur: 1200108-B.Neu-Per.68
Sefer Chasidim, in seinen Hauptteilen entstanden im 13. Jahrhundert, stellt eine wichtige Quelle für das Judentum in Aschkenas dar. Das "Buch der Frommen" ist eine Sammlung von Einzeltexten, die ein rechtliches oder moralisches Problem vorstellen bzw. frommes Verhalten exemplarisch darlegen. Es gibt Auskunft über die verschiedensten Lebenssituationen jüdischer Frauen in Ehe und Familie, in Handel und Gewerbe, über ihren Umgang mit Glaubensgenossen und Christen, über Gefahren wie Krankheiten und gewaltsame Übergriffe, denen sie in den Städten oder auf Reisen ausgesetzt waren. Die ausführliche Darstellung und die Übersetzung der hebräischen Texte machen die Quelle einem breiteren Publikum zugänglich.
Geschichte der Frauen in Bayern : von der Völkerwanderung bis heute ; Katalog zur Landesausstellung 1998 des Hauses der Bayerischen Geschichte in den Ausstellungshallen im Klenzerpark in Ingolstadt, 18. Juni bis 11. Oktober 1998 / hrsg. von Agnete von Specht. - Regensburg : Pustet, 1998. (Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur ; 39)
Signatur: 1242942-C.Neu-Per.39
Der vorliegende Ausstellungsband will facettenreich Entwicklungen und frauentypische Situationen quer durch die Jahrhunderte darstellen, Fähigkeiten und Leistungen der Frau beschreiben und kulturgeschichtlich veranschaulichen. Arbeitswelt, Tätigkeitsfelder, die Rolle der Frau in Familie und Öffentlichkeit, in Kunst, Wissenschaft und Politik werden- reich illustriert - aufgezeigt.
Hufton, Olwen: Frauenleben : eine europäische Geschichte, 1500-1800. - Frankfurt a. M. : S. Fischer, 1998.
Signatur: 1539725-B.Neu
Die Autorin, eine der renommiertesten feministischen Geschichtswissenschaftlerinnen (Fawcett Prize 1996, England) legt hier einen Meilenstein der Frauengeschichtsforschung aus der Frühneuzeit (vorindustrielles Zeitalter) vor. Mit hohem intellektuellen Niveau, enormer geographischer Reichweite und hoher Sensibilität arbeitet sie weibliche Lebensläufe vom Ende des mittelalterlichen Europa bis zum Beginn der Moderne, wissenschaftlich, doch spannend zu lesen, heraus.
Der ledige Un-Bittermann-Wille : zur Geschichte lediger Frauen in der Neuzeit / hrsg. von Siglinde Clementi und Alessandra Spada. - Wien [u.a.] : Folio Verlag, 1998.
Signatur: 1534277-B.Neu
"Der ledige Un-Bittermann-Wille" beschäftigt sich mit der Lebenswelt lediger Frauen vom 16. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts: mit der Konstruktion der ledigen Frauen als Mangelwesen in der Nachkriegszeit; mit den strikten obrigkeitlichen Heiratsbeschränkungen im Tirol des 19. Jahrhunderts; mit der Wohn- und Arbeitssituation lediger Frauen im alpinen Innichen und ihrer rechtlichen und sozialen Stellung in Neapel; weiters mit der schwierigen Lage lediger Mütter, welche sozialer und kirchlicher Disziplinierung ausgesetzt waren, sowie mit normbrechenden Frauen als kollektives Phänomen: Kriminalität in Bozen im 16. Jahrhundert, bürgerliche ledige Frauen im 19. Jahrhundert - und als Einzelschicksal: Gabrielle Suchon, die sich als Schriftstellerin im 19. Jahrhundert zur Freiheit von Ehebanden jenseits von Klostermauern bekannte.
Ossege, Barbara: MutterHure : Weiblichkeit im Wechsel der Diskurse. Pfaffenweiler : Centaurus-Verl.-Ges., 1998. - (Frauen, Gesellschaft, Kritik ; 28)
Signatur: 1416827-B.Neu-Per.28
Für die moderne Geschlechterdifferenz gilt eine doppelgesichtige Weiblichkeitskonstruktion, jedoch ist diese in Auflösung begriffen. Die GutTochter zeichnet sich nicht allein durch den DickBauch aus, sondern hat auch die Lust ihrer SchlechtSchwester erobert. Wird frau endlich jenseits der Wirkungen ihres Körpers definiert? Skeptizismus ist angesagt. Post-moderne Szenarien des Technologiezeitalters bieten höchstens vielfältigere Aussichten: frau kann wählen zwischen der "Best-Brüterin" (a la Maschinenschwangerschaft) und "GutBrüderin" (wo ihre Geschlechtlichkeit ausgeschaltet ist) oder exhibitioniert sich als "Techno-Bitch". Eines ist aber sicher: Die Geschlechterdifferenz ist in Frage gestellt.
Die Saarbrückerinnen : Beiträge zur Stadtgeschichte / hrsg. von Annette Keinhorst und Petra Messinger. - St. Ingbert : Röhrig, 1998. - (Geschichte, Politik & Gesellschaft ; 2)
Signatur: 1542686-B.Neu-Per.2
1999 jährt sich die urkundliche Ersterwähnung Saarbrückens zum 1000sten Mal. Vor diesem Hintergrund legen die Herausgeberinnen Dr. Annette Keinhorst (Frauenbibliothek Saarbrücken) und Petra Messinger (Frauenbüro der Landeshauptstadt) ein Werk vor, das zum ersten Mal Frauenleben in Saarbrücken aus unterschiedlichsten Perspektiven historisch beleuchtet. Die inhaltliche Spannbreite erstreckt sich von der Frauenpolitik im 20. Jahrhundert über bürgerliche und konfessionelle Frauenvereine und den Themenkomplex Bildung und Beruf bis hin zu ganz persönlich geschilderten Frauenleben in Saarbrücken.
The sacred and the feminine in Ancient Greece / ed. by Sue Blundell and Margaret Williamson. - London [usw.] : Routledge, 1998.
Signatur: 1541055-C.Neu
Im antiken Griechenland waren Frauen auf "innerhäusliche Aktivitäten" beschränkt; sie waren von der Öffentlichkeit (öffentlichem Sprechen), Gesetzgebung und politischen Entscheidungen völlig separiert. Der einzige öffentliche Raum, in dem sie agieren konnten, war die Religionspraxis. Und das in allen Formen religiöser Riten. Namhafte WissenschaftlerInnen (u.a. Isabelle Clark, Sue Blundell, Lesley Beaumont, Emily Kearns, Richard Seaford) der archaischen und klassischen Periode Griechenlands (750 bis 330 v.Chr.) arbeiten in diesem Sammelband den Gender-Aspekt dieser Kulte, z.B. um Artemis, Hera oder die Todesrituale, heraus.
Simonton, Deborah: A history of European women's work : 1700 to the present. - London [u.a.] : Routledge, 1998.
Signatur: 1535727-B.Neu
Bezahlte und unbezahlte Frauenarbeit in Europa war und ist noch immer äußerst vielfältiger Natur - in den Schulen und in den Büros, in den Fabriken, bei der Heimarbeit, in den Spitälern usw. Die Arbeitszusammenhänge haben sich an die ideologischen, technologischen, demographischen, ökonomischen und familiären Veränderungen angepaßt. Deborah Simonton gibt mit dieser Geschichte der Frauenarbeit einen Überblick über den Forschungsstand, läßt betroffene Frauen selbst sprechen und zeigt statistische Daten, welche die Trends vom präindustriellen Zeitalter bis zur Gegenwart belegen.
Smith, Sabine H.: Sexual violence in German culture : rereading and rewriting the tradition. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Studien zum Theater, Film und Fernsehen ; 26)
Signatur: 1224966-B.The.26
Literarische und nichtliterarische Texte über sexuelle Gewalt in der deutschen Kulturgeschichte zwischen 1774 und 1994 sind Gegenstand des Buches. Es stellt historisches und zeitgenössisches Strafrecht und statistische Daten aus Deutschland ebenso nebeneinander, wie theoretische und angewandte Forschungen aus US-amerikanischen und deutschen Kontexten und sechs deutsche Primärtexte. Es untersucht Darstellungsweisen, die sowohl faktische wie fiktionale Texte durchdringen und die Differenz zwischen sexueller Gewalt, Verführung und romantischer Liebe schönfärberisch auszugleichen versuchen.
Stumpp, Bettina Eva: Prostitution in der römischen Antike. - Berlin : Akad. Verl., 1998. - (Antike in der Moderne)
Signatur: 1532504-C.Pap
Die vorliegende sozialhistorische Studie soll einen Impuls geben und die seit vielen Jahrzehnten abgebrochene Diskussion zum Thema wieder in Gang bringen. Sie "beabsichtigt, zu zeigen, daß Prostitution ein wesentlicher Bereich des römischen sowie (...) des antiken Sexuallebens überhaupt war. Als gut organisierte Institution hatte sie in der Gesellschaft einen festverankerten Platz neben der ihr komplementären Institution der Ehe." (aus der Einleitung)
Weckel, Ulrike: Zwischen Häuslichkeit und Öffentlichkeit : die ersten deutschen Frauenzeitschriften im späten 18. Jahrhundert und ihr Publikum. - Tübingen : Niemeyer, 1998. - (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur ; 61)
Signatur: 1199421-B.Neu-Per.61
Im späten 18. Jahrhundert erschienen im deutschsprachigen Raum zahlreiche literarische Zeitschriften für ein weibliches Publikum. Mindestens zehn dieser Periodika werden von Frauen verfaßt und selbständig herausgegeben. Mit ihrem Schritt an die Öffentlichkeit widersprachen diese Publizistinnen einer zur Zeit der Spätaufklärung vielbeschworenen "häuslichen Bestimmung" der Frau. Die hier vorgelegte Studie zeigt erstmals, wer diese Frauen waren, wie sie sich in ihren Zeitschriften rechtfertigten, unter welchen Bedingungen sie ihre Blätter publizierten, was sie ihren Leserinnen boten und wie diese darauf reagierten.