Die Lehre der Sainte-Victoire; Kindergeschichte; Die Geschichte des Bleistifts; Bleistiftgeschichte

Notizbuch, 384 Seiten [303 Seiten beschrieben], 02.03.1980 bis 22.01.1981

DruckversionPDF-Version

ÖLA SPH/LW/W96Zu dem im Dezember 1980 erschienenen Sammelband Das Ende des Flanierens sind in diesem Notizbuch zwei Bezüge ermittelbar: Am hinteren Vorsatz (Bl. III*) notierte Handke den Entwurf für seine dem Band vorangestellte Bemerkung: »Das Ende des F. [/] Die Texte in [/] diesem Buch [/] kann man \sind wohl/ als [/] Gelegenheitsarbeiten [/] (aus den Jahren 1974-1980 [/] bezeichnen: Aber ich kann [/] für jedes Wort einstehen und verlange \darum/, [/] daß ein Text den anderen gibt. [/] P.H. \Mai 1980/«

ÖLA SPH/LW/W96Die Notizbucheinträge vom 9., 14., 15. und 17. März enthalten Entwürfe für das als Österreichisches Gedicht 1979/80 in der Presse vom 19./20. April 1980 erstabgedruckte und in Das Ende des Flanierens erstmals in Buchform veröffentlichte Gedicht. Handkes Spinoza-Lektüre, die er im Notizbuch dokumentiert, diente als Vorlage für die beiden vorletzten Strophen des Gedichts, die er als wörtliche Zitate übernahm. Am 15. März hielt er zwischen den Strophenentwürfen fest: »M.ger Wald, Spinoza, ich, und A.« Die Entstehung des Gedichts überschneidet sich mit Handkes Arbeit an Die Lehre der Sainte-Victoire. Eine Strophenergänzung, die erst in Das Ende des Flanierens berücksichtigt wurde, notierte er am 1. April 1980. In seinem Reisebericht vom 5./6. April erwähnt Siegfried Unseld »[...] das Gedicht, das er aus der Schublade zog, er nannte es das "Österreich-Gedicht"«. (Handke / Unseld 2012, S. 399) (ck)

verwendete Literatur

Handke, Peter / Unseld, Siegfried: Der Briefwechsel. Hg. von Raimund Fellinger und Katharina Pektor. Berlin: Suhrkamp 2012.

Tabellarische Daten

Titel, Datum und Ort

Eingetragene Werktitel (laut Vorlage): 

"Die Geschichte des Bleistifts" (Journal 1977 – ?); "Bleistiftgeschichte"; Die Lehre der Sainte-Victoire; Kindergeschichte ((Cantilene)) [Bl. I]; "Bleistiftgeschichte" "Die Geschichte des Bleistifts" (Journal Mai 1977 – Juli 1980?)" [Bl. III]

Entstehungsdatum (laut Vorlage):  2. März 1980 – [Eintrag am vorderen Vorsatz, Bl. I]; März–Juli 1980 [hs. Datierung auf Papierstreifen am Titelblatt], 2. März 1980 [bis] 27. Juli 1980, sowie ein Nachtrag vom 22.1.1981 [=Datierung der ersten und letzten Notizbucheinträge]
Datum normiert:  02.03.1980 bis 22.01.1981
Entstehungsorte (laut Vorlage): 

Salzburg Lieser-/Maltatal (Kärnten) Osttirol Brixen Genf Baden-Württemberg Salzburg Florenz Rom Salzburg

Materialart und Besitz

Besitz 1:  Deutsches Literaturarchiv Marbach
Art, Umfang, Anzahl: 

1 rotbraunes Notizbuch, 384 Seiten (303 Seiten beschrieben), I-IV, pag. 2-384, I*-III*

Format:  10,5 x 14,5 cm
Schreibstoff:  Bleistift, Kugelschreiber (rot, blau, schwarz), Fineliner (lila, schwarz, blau)
Weitere Beilagen: 

1 Taxirechnung von Spittal/Drau nach Eisentratten, 1 Blatt, 21.4.1980 [eingelegt zwischen Seite 382 und 383]

Nachweisbare Lektüren

  • Spinoza (Bl. II)
  • Johann Wolfgang Goethe: Maximen und Reflexionen (Bl. II; 8.5., 13.-14.5., S. 181, S. 183, S. 185)
  • Adalbert Stifter: Bunte Steine, Bergkristall (1.3., S. 1)
  • Johann Wolfgang Goethe: Farbenlehre (1.3., S. 1)
  • Adalbert Stifter: Turmalin (2.-3.3., S. 3)
  • Voltaire: Zadig (11.-12.3., 23.3., 3.4., S. 25, S. 29, S. 63-64, S. 115)
  • Marquis de Vauvenargues (16.3., S. 29)
  • Spinoza: Ethik (18.3., 22.3., 28.3., 14.-15.5., S. 50, S. 60-61, S. 175, S. 187, S. 201)
  • Dante: Commedia (20.3., S. 53-54)
  • Ludwig Hohl: Notizen (21., 23., 25.3., S. 115, 162, 167)
  • N. Poussin (12.5., S. 183)