85 Jahre allgemeines Frauenwahlrecht in Österreich |
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I. Der Kampf um das Frauenwahlrecht - 1848 bis 1918 |
I. Der Kampf um das Frauenwahlrecht - 1848 bis 1918
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1908 bis 1918 „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ Bild: „Die Wiener Frauendemonstration“ (Zeitungsillustration: Humoristische Blätter 19. 3. 1913, Nr. 12: „Die Arbeiterin: Seg’n S’, Fräul’n, jetzt ziag’n mir a d’Hos’n an!“) Nachdem das allgemeine und gleiche Männerwahlrecht eingeführt worden war, rückte die sozialdemokratische Frauenbewegung den Kampf um das Frauenstimmrecht ins Zentrum ihrer Aktivitäten. Mit den traditionellen Ausdrucksformen der Sozialdemokratie agitierte sie bei den Massendemonstrationen des 1. Mai und ab 1911 am Internationalen Frauentag für das Frauenwahlrecht. Die bürgerlich-liberale Frauenstimmrechtsbewegung agierte weniger offensiv. Sie empfand sich zunehmend als Teil einer internationalen Bewegung. Es gab Kontakte zur 1904 gegründeten "International Women Suffrage Alliance", und österreichische Frauen nahmen an internationalen Frauenstimmrechtskonferenzen teil. Die Gelegenheit, sich international in der Frauenbewegung zu profilieren, erhielten die Österreicherinnen 1913. Am 11. und 12. Juni fand eine internationale Frauenstimmrechtskonferenz in Wien statt. Im Gegensatz zu Ländern wie England war die Frauenwahlrechtsbewegung in Österreich gemäßigter und bewegte sich im Rahmen von Versammlungen, der Herausgabe von Frauenzeitungen, Petitionen und Demonstrationen. Im Reichsrat gab es bezüglich des Vereinsgesetzes einen Meinungsumschwung. 1911 wurde der Antrag der Sozialdemokraten auf Novellierung des Vereinsgesetzes im Abgeordnetenhaus angenommen. Auf Grund wiederholter Auflösungen des Parlaments kam es jedoch vor Ausbruch des ersten Weltkriegs nicht mehr zur Beschlussfassung des Gesetzesantrags. Das Frauenstimmrecht war eine wenig unterstützte Forderung in Österreich. Erst die politischen Umwälzungen mit dem Ende der Monarchie und des Ersten Weltkriegs schufen neue Voraussetzungen. |