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NewsLetter 86: Sprache & Literatur

 
Adlam, Carol: Women in Russian literature after Glasnost. - London : Legenda, 2005.
Signatur: 1823958-C.Neu
Die russische literarische Welt wurde aufgerüttelt durch die weitreichenden Reformen der spätsowjetischen Periode (1985-1991) und den darauf folgenden Zusammenbruch des Systems. In dieser Übergangsperiode entstand eine Art "Alternativliteratur", die sich einerseits durch eine thematische, strukturelle und linguistische Überwindung der alten sowjetischen Literatur und andererseits durch die Wiederaufnahme der russischen Tradition einer gesellschaftlich engagierten Literatur auszeichnete. Die außergewöhnlichen und manchmal skurrilen Werke der bedeutendsten Schriftstellerinnen dieser Periode (Valeriia Narbikova, Liudmila Ptrushevskaia und Nina Sadur) stellen neue Fragen - u.a. auch nach dem Geschlechterverhältnis.

Dichtung im Schatten der großen Krisen : Erika Mitterers Werk im literaturhistorischen Kontext / hrsg. von Martin G. Petrowsky in Zusammenarb. mit Helga Abret. - Wien : Praesens-Verlag, 2006.
Signatur: 1823718-B.Neu       Inhalt
Jetzt kommt es offenbar doch noch zur Erika-Mitterer-Renaissance! Zu lange war die österreichische Dichterin nur noch ExpertInnen für österreichische Literatur ein Begriff. Dass ihre Werke jedoch über die Reflexion der österreichischen Vergangenheit zu einer Aufarbeitung der gesamteuropäischen Vergangenheit werden und ihre Sonderstellung in der zeitgenössischen Literatur eine besondere ist, beweist dieser Sammelband mit Beiträgen mit internationalen WissenschaftlerInnen wie Esther Dür, Yoshio Koshina, Herwig Gottwald, Christine Riccabona u.a. Ein zeitgeschichtlicher Einleitungsessay skizziert Rahmenbedingungen ihres Schaffens und den literaturhistorischen Kontext.

Flannery O'Connor's radical reality / ed. by Jan Nordby Gretlund … . - Columbia : Univ. of South Carolina Press, 2006. -
Signatur: 1816552-B.Neu       Inhalt
Die wissenschaftlichen Beiträge dieses Bandes (u.a. von Lila N. Meeks, Sarah Gordon, Inger Thörnqvist, Marion Montgomery) setzen der früh verstorbenen Autorin Mary Flannery O'Connor (1925-1964) des amerikanischen Südens ein Denkmal. So können ihre Romane und Kurzgeschichten, die vor allem von den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts geprägt waren, für eine neue Generation von LeserInnen attraktiv gemacht werden. Im Fokus stehen ihre politischen, rassischen, theologischen Ansichten, ihre Ängste und Identitätskrisen, wie sie sich auch in ihrem Werk manifestieren.

Grilli, Giorgia: Myth, symbol and meaning in '"Mary Poppins" : the governess as provocateur. - New York [u.a.] : Routledge, 2007.
Signatur: 1827918-B.Neu
Dieses Buch beschäftigt sich mit der ursprünglichen Mary Poppins - abseits des Disney'schen Klischees - und zeigt Parallelen zwischen der Romanfigur und dem Leben ihrer Schöpferin auf, die ebenfalls als Erzieherin arbeitete. Grilli möchte die Figur Mary Poppins vom sentimentalen Image der Disney-Filme befreien und ihren revolutionären Charakter wieder hervorheben. Dabei arbeitet sie auch die Sozialgeschichte des Gouvernantenwesens im England Königin Viktorias und danach auf.

Henry, Nancy: George Eliot and the British Empire. - Cambridge [u.a.] : Cambridge Univ. Press, 2006.
Signatur: 1828885-B.Neu
Diese Studie stellt George Eliots Leben und Werk in den Kontext des britischen Kolonialismus und Imperialismus im 19. Jahrhundert. Die Autorin untersucht Eliots Rolle als Investorin in Kolonialaktien, als Stiefmutter der in die Kolonien emigrieten Söhne ihres Mannes George Henry Lewes und als Leserin kolonialer Literatur. Nancy Henry unterstreicht die Wichtigkeit dieser Zusammenhänge für unser Verständnis von Eliots Romanen und ihrer Stellung innerhalb der Viktorianischen Kultur.

Klein, Verena: Mothering her self : mothers and daughters in Ethel Wilson's work. - Trier : Wissenschaftlicher Verlag Trier, 2006. - (Mosaic : Studien und Texte zur amerikanischen Kultur und Geschichte ; 28)
Signatur: 1827547-B.Neu
Ethel Wilson (1888-1980) gilt als eine der Pionierinnen der zeitgenössischen kanadischen Liteatur. Ihre Werke sind in British Columbia angesiedelt und behandeln das Leben von Frauen in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Autorin wird vor allem wegen ihrer stilistischen Virtuosität und ihrer überzeugenden Beschreibung der kanadischen Natur und der menschlichen Beziehungen geschätzt. Diese Arbeit konzentriert sich auf die Mutter-Tochter-Beziehung in ihrem Werk. Ausgehend von der anglo-amerikanischen theoretischen Literatur zu diesem Thema kommt Verena Klein zu dem Schluss, dass Ethel Wilson ihr Schreiben als Bewältigung ihrer traumatischen Jugenerlebnisse nutzte. Die Abwesenheit der Mutter und deren Auswirkungen auf die weiblichen Protagonistinnen kann als gemeinsamer Nenner im Gesamtwerk der Schriftstellerin gesehen werden.

Lennox, Sara: Cemetery of the murdered daughters : feminism, history, and Ingeborg Bachmann. - Amherst [u.a.] : Univ. of Massachusetts Press, 2006.
Signatur: 1828202-B.Neu
Bachmanns Romane und Erzählungen werden bisweilen unter der eingeschränkten Perspektive gesehen, nämlich als Porträts von Frauen in Opferrollen. Sara Lennox widmet sich dem Werk der Dichterin unter einem breiteren Aspekt und unter Zuhilfenahme der feministischen Methodologie. Sie stellt Bachmann in einen historischen Kontext und behauptet, daß die verschiedenen feministischen Interpretationen ihres Schreibens das Resultat von Verschiebungen der theoretischen Emphase während der letzten 30 Jahre sind. Sie zeigt, wie jedes Werk den historischen Moment widerspiegelt, in dem es entstanden ist. Mit interdisziplinärem Ansatz untersucht sie das Ausmaß der Beeinflussung ihrer eigenen Bachmann-Lesarten durch die jeweiligen Methoden, Fragestellungen und politischen Einstellungen.

Weiershausen, Romana: Wissenschaft und Weiblichkeit : die Studentin in der Literatur der Jahrhundertwende. - Göttingen : Wallstein Verlag, 2004. - (Ergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung : Neue Folge ; 5)
Signatur: 1837941-B.Neu
Romana Weiershausen nimmt die Anfänge des Frauenstudiums aus literaturwissenschaftlicher Perspektive in den Blick. In exemplarischen Textanalysen wird der Irritation nachgegangen, die die Verknüpfung der Themen Weiblichkeit und Wissenschaft auslöste. Die Autorin zeigt, dass die Figur der studierenden Frau im Brennpunkt der um 1900 virulenten Debatten um das "Wesen" der Frau, um Sittlichkeit, wissenschaftlichen Fortschritt und das "Leben" stand. Der Studie liegt ein breites Spektrum von literarischen Texten der Jahrhundertwende zugrunde: Diskursanalytisch orientiert werden die Argumentationsstrategien in Erzählungen, Romanen und Dramen u.a. von Lou Andreas-Salomé, Elsa Bernstein, Gerhart Hauptmann, Erwin Guido Kolbenheyer und Käthe Schrimacher. Dabei werden die in der Geschlechterdebatte konzentrierten Verflechtungen von Literatur- und Sozialgeschichte aufgedeckt.

Eine Welt aus Sprache : zum Werk von Gerlind Reinshagen ; eine kritische Anthologie / Helga Kraft und Therese Hörnigk (Hrsg.). - Berlin : Theater der Zeit, 2007.
Signatur: 1835965-B.Neu       Inhalt
Gerlind Reinshagen, geboren 1926 in Königsberg, verbrachte die Kriegsjahre mit ihrer Familie in Halberstadt. Nach dem Krieg studierte sie zunächst Pharmazie in Braunschweig, wandte sich aber schon bald den Künsten zu, studierte freie Malerei an der Hochschule der Künste Berlin und begann 1956 mit dem Schreiben (zunächst vor allem Hörspiele und Kinderbücher) Seit 1968 gehört Gerlind Reinshagen zu den wichtigsten deutschen DramatikerInnen und ProsaautorInnen. Die Kriegserfahrungen und deren Traumata, die auch die nächsten Generationen nicht unberührt gelassen haben, stellen das zentrale Motiv ihres Schreibens dar - wie auch in ihrem jüngsten Roman "Vom Feuer" (2006) und in ihrem neuesten Drama "Kassiber. Eine Nacht im Leben der Gertrud K." (2007).

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 27.06.2007


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