Der Wiener Hausfrauenverein ist einer der frühesten Frauenvereine und wird - nach Berliner Vorbild - 1875 von
Ottilie Bondy,
Johanna Meynert und
Adolf Taussig gegründet und hat zu seinen Glanzzeiten zwei- bis dreitausend Mitglieder. Taussig ist auch Herausgeber des Vereinsorgans "Wiener Hausfrauenzeitung".
Zweck des Vereins ist die Selbsthilfe gegen Teuerungen durch eigene "Konsumgeschäfte", eine unentgeltliche Stellenvermittlung, eine Prämienkasse für Dienstmädchen, die Gründung von Verkaufsstellen für Frauenhandarbeiten, die Errichtung einer Speiseanstalt für Frauen im 1. Bezirk u.v.a.m. 1883 wird zur Sicherstellung einer fundierten Berufsausbildung eine
Dienstbotenschule (mit angeschlossenen Kochkursen) gegründet, welche 1909 in die
umgewandelt wird.
Die früh verstorbene Johanna Meynert ist die erste Präsidentin des Vereins, es folgt ihr mit 30 Jahren Präsidentschaft Ottilie Bondy nach und ab 1909 hat
Marie von Radinger die Leitung inne. 1902 ist der als eher konservativ geltende Verein Gründungsmitglied des
Bundes österreichischer Frauenvereine.
Rechenschaftsbericht des Wiener Hausfrauenvereins. 1892-1917