ARIADNE-Newsletter 39
Kunst & Kultur
Amaliens musikalische Erholungsstunden : Musikbeispiele einer Monatsschrift 1790-1792 / Siegrid Düll und Josef Wallnig (Hrsg.). - Sankt Augustin : Academia, 1996. - (Zwischen Nähkästchen und Pianoforte ; 1)
Signatur: 1547852-B.Mus.1
In der zwischen 1790 und 1792 in Württemberg erschienenen Monatsschrift "Amaliens Erholungsstunden" wurden auch Gesangs- und Klavierstücke abgedruckt. War doch Musik nach den pädagogischen Vorstellungen der Herausgeberin Marianne Ehrmann "eines der vorzüglichsten Mittel zur Bildung des Geschmacks". Ein Hauch deutscher Klassik weht durch die Liedtexte zwischen Liebesleid und Liebesglück, zwischen Blumen und Natur, kontrastiert durch eine Schauerballade, die im Kreis des Revolutionsdichters Schubart und des Balladenkomponisten Zumsteeg entstand.
Arnold, Marion: Women and art in South Africa. - New York : St. Martin's Press, 1996
Signatur: 1555960-C.Neu
Die Autorin versucht mit ihren reich illustrierten Essays einer negierten und versteckten Geschichte und Kreativität südafrikanischer Künstlerinnen nachzuspüren. Aus der Frauenforschungsperspektive heraus liefert sie neue, unerwartete Einsichten in die Arbeitsweisen schwarzer und weißer Künstlerinnen z.B. bei Porträtmalereien, Landschafts- und Pflanzendarstellungen, Körperskulpturen. Dabei werden Namen wie Maggie Laubser, Irma Stern, Helen Sebidi "aufgefrischt" aber auch in Vergessenheit geratene Künstlerinnen (u.a. Florence Thwaits, Lucy Wiles, Marianne North) ins Gedächtnis gerufen. Im Anhang umfangreiche Künstlerinnenbiographien
Frau und Musik im Zeitalter der Aufklärung / hrsg. von Siegrid Düll und Walter Pass. - St. Augustin : Academia, 1998. - (Zwischen Nähkästchen und Pianoforte ; 3)
Signatur: 1547852-B.Mus.3
In der vorliegenden Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Institutes für Musikwissenschaft der Universität Wien werden Lebensbilder dilettierender und professioneller Musikerinnen und ebenso Lieder aus Journalen von und für Frauen im europäischen Spektrum der Aufklärung diskutiert - leuchtende Beispiele zur weiblichen Selbstfindung, die sich zeitlos und anspornend in die Geschlechterproblematik der Gegenwart fügen.
Frink, Alexandra: Die starken schönen Bösen : Mörderinnen im Film. - Alfeld/Leine : Coppi-Verlag, 1998. - (Reihe Aufsätze zu Film und Fernsehen ; 61)
Signatur: 1459047-B.The.61
Im Zusammenhang mit Mörderinnen fallen besonders zwei Mißverhältnisse auf. Während im Film Mörderinnen zahlreich vorkommen, sind sie Kriminalstatistiken zufolge in der Realität selten. Außerdem sind die Hintergründe und Motive, aus denen die tatsächlichen Mörderinnen handeln, von denen der Filmfrauen sehr verschieden. Für beide aber scheint ein Erklärungsmuster herangezogen zu werden, das in modernen Gesellschaften systematisch eigentlich nicht mehr vorgesehen ist, das des Bösen. Die vorliegende Arbeit stellt dar, wie der Eindruck des spezifisch weiblichen Bösen entsteht und geht der Frage nach, ob Frauen als böse erscheinen, wenn sie traditionell männliche Verhaltensmuster übernehmen oder ob sie in weiblicher Tradition böse sind. In diesem Zusammenhang wird auch versucht, sich einer Erklärung für die Diskrepanz zwischen Mörderinnen im Film und der Wirklichkeit anzunähern.
Inge Morath : das Leben als Fotografin ; 18. Juni - 10. Oktober 1999 Kunsthalle Wien. - München : Kehayoff, 1999.
Signatur: 1557246-C.Neu
"In diesem Buch zur Ausstellung von Inge Morath zeigen wir einen Teil des vielschichtigen Werks der Photographin. Wir spekulieren dabei nicht so sehr auf ihre auffälligsten und berühmtesten Arbeiten. Uns interessieren vielmehr Momente der Serialität, das Sequenzhafte, das Narrative, die Wiederholung von Stilelementen wie das Sofa oder die 'Formel' der Odaliske, die motivisch immer wieder aufgenommen, neu gedacht und gesehen werden. Sie sind uns Zeugnis einer methodischen Herangehensweise, die nach Roland Barthes das ‚vergangene Wirkliche' im Jetzt, auch als historische Kategorie, erlebbar macht. Die Bilder zeigen uns, wie Objekt und Umgebung aufeinander wirken, seien es nun das fast unheimliche Alter ego von Künstlern in Gestalt ihrer Werke, Saul Steinbergs Masken oder die Studien von Moraths Reisen." (aus dem Vorwort von Gerald Matt u. Sabine Folie)
Mädchen / ein Fotobd. Von Nora Schoeller; mit Texten von Ditta Rudle. - Wien : Ueberreuther, 1999.
Signatur: 1562310-C.Neu
In einem Zusammenspiel von Fotos, Zitaten, Songtexten, Gedichten und Essays erzählt dieser Bildband von Mädchen heute, von ihren Geheimnissen und Träumen, von ihrem Alltag und ihren Beziehungen. Für die Fotografin Nora Schoeller wurden die Mädchen zu Models und stellten sich auch mit ihren intimsten Gedanken dem forschenden Auge der Kamera. Zitate von Mädchen, Gedichte bekannter Autorinnen, Songtexte und Essays von Ditta Rudle verbinden die Bilderzählungen und regen zusätzlich zum Nachdenken und Verweilen an.
>Mythen von Autorschaft und Weiblichkeit im 20. Jahrhundert : Beiträge der 6. Kunsthistorikerinnen-Tagung, Tübingen 1996 / Kathrin Hoffmann-Curtius ; Silke Wenk (Hg.) - Marburg : Jonas-Verl., 1997.
Signatur: 1553101-C.Neu
Die in diesem Band versammelten Beiträge fragen danach, wie die Geschlechterdifferenz in Konzeptionen von Kreativität, von Autorschaft und Werk eingeschrieben wurde und wie sie Ein- und Ausschluß von Künstlerinnen in der Kunstgeschichte reguliert. Aus verschiedenen theoretischen Perspektiven werden auch Strategien der Selbstbehauptung, Selbstinszenierung und Subversion untersucht. Namhafte Kunsthistorikerinnen (u.a. Deborah Cherry, Anja Zimmermann, Ulrike Bergermann, Verena Kuni, Andrea Jahn) nähern sich in den Kapiteln: Geschlechterkonstruktionen und Autorschaft; Autorschaft und Künstlerinnen in der Avantgarde; Künstlerinnen im Widerstreit mit Künstlermythen; Künstlermythen und nationale Identität der "Weiblichkeit, die in der Moderne auch zu einer Metapher der Kreativität männlicher Künstler wurde"
Nieberle, Sigrid: FrauenMusikLiteratur : deutschsprachige Schriftstellerinnen im 19. Jahrhundert. - Stuttgart ; Weimar : Metzler, 1999. - (Ergebnisse der Frauenforschung ; 51)
Signatur: 1557672-B.Mus
Die Autorin geht der Frage nach dem Zusammenhang von Musik und Geschlechterdifferenz in Texten von Autorinnen nach, die sich z.T. gegen die männlichen Festschreibungsstrategien der weiblichen musikalischen Seele wenden, z.T. aber auch diese Muster selbst bestätigen und fortschreiben. Ausgewählte Texte u.a. von Dorothea Schlegel, Caroline Auguste Fischer, Bettine von Armin, Annette von Droste-Hülshoff, Fanny Lewald, Johanna Kinkel und Marie von Ebner-Eschenbach zeigen deren musikalisches Talent - gepaart mit fundierter Ausbildung, was nicht zu einer professionellen Musikausübung führte, sondern in literarische Produktivität mündete. Diese Frauen waren "Doppelbegabungen".
Schirmer, Gisela: Käthe Kollwitz und die Kunst ihrer Zeit : Positionen zur Geburtenpolitik. - Weimar : VDG, Verl. Und Datenbank für Geisteswiss., 1998. - (Schriften der Guernica-Gesellschaft ; 4)
Signatur: 1557384-B.Neu
Als 1931 die Menschen in Massen gegen den § 218 auf die Straße zogen, organisierte man in Berlin eine Ausstellung mit dem Titel "Frauen in Not". Von dieser ausstellungsgeschichtlich spektakulären Veranstaltung ausgehend, untersucht die Autorin die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und den gesellschaftlichen Prozessen im Umfeld der Geburtenpolitik. Damit wird ein Forschungsgebiet geöffnet, in dem sich private und öffentliche Interessen sowie die Ansprüche weiblicher Autonomie und männlicher Macht konfliktreich verschränken. Es wird gezeigt, wie Käthe Kollwitz, die die menschliche Regeneration und ihre soziale Problematik zu einem zentralen Thema erhob, zur Leitfigur in den Auseinandersetzungen werden konnte.