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ARIADNE-Newsletter 39

Sprache & Literatur

Ammerlahn, Hellmut: Aufbau und Krise der Sinn-Gestalt : Tasso und die Prinzessin im Kontext der Goetheschen Werke. - Bern [u.a.] : Lang, 1990. - (Germanic Studies in America ; 58)
Signatur: 1057700-B.Neu-Per.58
"Aufgrund langjähriger Goetheforschungen gehe ich in der vorliegenden Arbeit von der Überzeugung aus, daß die Gestalt der Prinzessin eine ähnliche Rolle für Goethes ‚sinnenden' Dichter, Tasso, in seinem sich wandelnden Welt- und Selbstverständnis spielt wie gewisse Frauenfiguren in den ‚Lehrjahren' für Wilhelm und die erste Helena für Faust. (...) Im Blick auf geschichtliche und übergeschichtliche Dimensionen der Menschengestaltung in Goethes Symbolik soll sich vor allem die vielumrätselte Bedeutung der Passivität wie der paralysierenden Kraft erschließen, die Frauengestalten auch in anderen Goetheschen Werken auszeichnet." (aus dem Vorwort)

Annemarie Schwarzenbach : Autorin - Reisende - Fotografin ; Dokumentation des Annemarie-Schwarzenbach-Symposiums in Sils/Engadin vom 25. bis 28. Juni 1998 / Elvira Bittermann-Willems (Hg.). - Pfaffenweiler : Centaurus, 1998.
Signatur: 1561800-B.Neu
Den einen war sie ein unbequemer, untröstlicher, verödeter Engel mit schönem Gesicht, andere belächelten sie müde ob ihres literarischen Könnens als "unbedeutende Schriftstellerin". Sie wird intelligent genannt und sensibel; ihr Blick sei von unsäglicher Melancholie gewesen, Annemarie Schwarzenbach, die namenlos Traurige. Seit ihrer literarischen "Wiederentdeckung" durch die Neuherausgabe ihrer Romane, Erzählungen, Fotografien, Reisefeuilletons und Reportagen ist das Interesse an der Autorin und die Auseinandersetzung mit ihrem Werk stets gestiegen.

Beruf Schriftstellerin : schreibende Frauen im 18. und 19. Jahrhundert / Karin Tebben (Hrsg.). - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1998. - (Sammlung Vandenhoeck)
Signatur: 1560513-B.Neu
Die vorliegende Anthologie gibt Einblick in die Entstehung und Entwicklung des weiblichen Berufsschriftstellertums. Zwei literaturhistorische Aspekte stehen im Fokus: die Herausbildung des deutschen Literaturmarktes und die steigende Anzahl schreibender Frauen. Zehn professionelle Schriftstellerinnen (z.B. Johanna Isabella von Wallenrodt, Fanny Tarnow, Luise Mühlbach, Gabriele Reuter) repräsentieren eine Geschichte des weiblichen Selbstbewußtseins, das sich in mühsamer Gratwanderung zwischen künstlerischem Selbstverständnis und "Brodnoth" entfaltete.

Cade, Jared: Agatha Christie and the eleven missing days. - London [u.a.] : Owen, 1998.
Signatur: 1562390-B.Neu
Im Dezember 1926 verschwand die berühmte Kriminalautorin Agatha Christie für 11 Tage. Nach diesen 11 Tagen wurde sie in einem Hotel in Harrogate aufgefunden. Sie sagte aus, daß sie das Opfer einer Amnäsie sei, die durch einen Autounfall verursacht war. Bis heute sind sich die BiographInnen nicht sicher, wie Agatha Christie diese Tage verbrachte und ob ihr Erinnerungsverlust überhaupt der Wahrheit entsprach. Mit diesem Buch will Jared Cade Licht in diese mysteriöse Sache bringen.

Corti, Lillian: The myth of Medea and the murder of children. - Westport, Conn. [u.a.] : Greenwood Press, 1998. - (Contributions to the Study of World Literature ; 89)
Signatur: 1546114-C.Neu
Die Autorin wendet sich dem antiken Medea-Stoff und der damit verknüpften Kindestötung zu und geht dabei vom Euripides-Text aus, der am Ursprung aller folgenden literarischen Versionen des Mythos steht. In den folgenden Kapiteln werden die "Medea" des römischen Philosophen und Dichters Seneca, die "Médée" des französischen Dramatikers Corneille und die "Medea" von Franz Grillparzer behandelt. Im abschließenden Kapitel thematisiert sie die zahlreichen Dramen-Versionen des Stoffes aus dem 20. Jahrhundert (von Jean Anouilh bis Heiner Müller).

Davies, Catherine: Spanish women's writing 1849-1996. - London [u.a.] : Athlone Press, 1998. - (Women in context ; 5)
Signatur: 1536893-B.Neu-Per.5
Spuren der Tradition weiblichen Schreibens in Spanien vom Ende der romantischen Periode bis zur Gegenwart sind Gegenstand dieses Bandes. Die Schrifstellerinnen werden im wechselnden politischen, kulturellen und ökonomischen Kontext des weiblichen Lebenszusammenhangs gesehen wobei besonderes Augenmerk auf die Beziehungen zum spanischen Nationalstaat, zur Regierungspolitik und zur Frauenbewegung gelegt wird.

Dietrich, Kerstin: "DDR-Literatur" im Spiegel der deutsch-deutschen Literaturdebatte : "DDR-Autorinnen" neu bewertet. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1698)
Signatur: 1559369-B.Neu
Die Untersuchung reflektiert zentrale Momente der literaturkritischen Diskussionen seit 1989, die durch Wende und Einheit ausgelöst wurden und arbeitet auf dieser Folie erstmalig das Werk von vier in der DDR sozialisierten Schriftstellerinnen auf. Sie zeichnet die Auseinandersetzung, die sich hauptsächlich im westdeutschen Feuilleton abspielten, zunächst nach, um dann Fragen an das Werk ausgewählter Autorinnen aus der ehemaligen DDR zu stellen. Dabei versucht sie, an den zentralen Defiziten dieser Debatten anzusetzen, daß nämlich in ihnen die konkreten Werke kaum eine Rolle gespielt haben. Durch eine kritische Aufarbeitung der Debatten und den konkreten Bezug auf literarische Praxen wird dem in den literaturkritischen Debatten angelegten Bewertungsmaßstab entgegengearbeitet.

Düren, Sabine: Die Frau im Spannungsfeld von Emanzipation und Glaube : eine Untersuchung zu theologischen-anthropologischen Aussagen über das Wesen der Frau in der deutschsprachigen Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung von Edith Stein, Sigrid Undset, Gertrud von le Fort und Ilse von Stach. - Regensburg : Roderer, 1998. - (Theorie und Forschung ; 535 : Theologie ; 34)
Signatur: 1554862-B.Neu
Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung stehen vier Frauengestalten, die sich intensiv in der katholischen Frauenbewegung engagiert haben. Im Hinblick auf das Spezifisch-Weibliche lassen sich bei den untersuchten Autorinnen verschiedene Berufungen der Frau herauskristallisieren: zunächst die zur "virgo". Die Jungfräulichkeit kann nur als gottbezogener Wert gewürdigt werden; aus der Sicht des Glaubens betont sie den personalen Eigenwert der Frau. Die "sponsa" ist die zweite Berufung der Frau. In ihrer Liebe zum Mann, in ihrer Liebe zu Christus wird die Braut zur verschleierten Gefährtin und Gehilfin. Die dritte Berufung ist die der "mater". Die Mutter ist durch die Pflichterfüllung und Opferbereitschaft charakterisiert. Die "emanzipata" verkörpert den Wunsch nach Selbstverwirklichung, aber auch den Aspekt der fehlenden Hingabebereitschaft.

Das erdichtete Ich - eine echte Erfindung : Studien zu autobiographischer Literatur von Schriftstellerinnen / Heidy Margrit Müller (Hrsg.) . - Aarau [u.a.] : Verlag Sauerländer, 1998. - (Reihe Literaturwissenschaft ; 2)
Signatur: 1550650-B.Neu
In zehn Einzelanalysen (u.a. von Katherine Goodman, Vivian Liska, Maria Klanska, Irene Heidelberger-Leonard) werden deutsch-, englisch- und polnischsprachige Werke des späten 19. sowie des 20. Jahrhunderts kommentiert, wobei die Fiktionalität beziehungsweise das literarisch-ästhetische Gepräge der Texte in den Mittelpunkt gerückt wird, ohne daß deren kulturgeschichtliche Dimension außer Acht gelassen würde. In zwei theoretischen Beiträgen wird der Begriff "autobiographisches Schreiben" aus pragmatischen und rezeptionsästhetischen Blickwinkeln - mit amerikanischen Gender-Theorien erhellt. Eine "Bibliographie der Autobiographien von Emigrantinnen aus der Zeit des Nationalsozialismus" komplettiert den Sammelband.

Finke, Laurie A.: Women's writing in English : Medieval England. - London [u.a.] : Longman, 1999. - (Women's writing in English)
Signatur: 1562244-B.Neu
Die Autorin geht davon aus, daß schreibende Frauen keine singuläre Erscheinung waren, sondern immer schon ihren wichtigen Platz in der Literaturgeschichte einnahmen - es gilt nur, ihn gehörig auszuleuchten. Das Buch gibt einen Überblick über weibliches Schreiben im englischen Mittelalter und verbindet dies mit einer Analyse theoretischer Fragen, die sich vor allem im Hinblick auf ein besseres Verständnis des weiblichen Lebenszusammenhanges dieser Zeit stellen.

Hasenpflug, Kristina: Klemens Brentanos Lyrik an Luise Hensel : mit der historisch-kritischen Edition einiger Gedichte und Erläuterungen. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999. - (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; 1707)
Signatur: 1561287-B.Neu
Über fünfzig Gedichte schrieb Clemens Brentano für Luise Hensel, darunter einige seiner Meisterwerke. Mit seiner Lyrik versuchte er, die junge Frau nicht nur für sich, sondern auch für den katholischen Glauben zu gewinnen. Das Ergebnis sind irisierende Texte, die bislang nur fehler- und lückenhaft ediert wurden. Hier wird erstmals vollständig die Sammlung von zwanzig Gedichten geboten, die der Dichter auf Wunsch Luise Hensels zusammengetragen hat. Sie dokumentieren die wechselvolle und spannungsreiche Beziehung, die Brentanos Jahre der Glaubens- und Schaffenskrise und der Hinwendung zur Religion begleitete.

Hoffmann, Yasmin: Elfriede Jelinek : Sprach- und Kulturkritik im Erzählwerk. - Opladen [u.a.] : Westdt. Verlag, 1999. - (Kulturwissenschaftliche Studien zur deutschen Literatur)
Signatur: 1561053-B.Neu
"Über die Lust am Text ist keine ‚These' möglich" (Roland Barthes), so lautet die Ausgangshypothese dieser Studie: Jeder Text ist ein Versuch, ein Sprach-Labor für das Unerhörte, in dem ästhetisch unterschiedliche Verfahrensweisen zur Entlarvung von mythenstiftenden Diskursen ausprobiert werden. Dargestellt wird anhand detaillierter Einzelstudien, die sich hauptsächlich mit den sprach- und kulturkritischen Aspekten in Elfriede Jelineks Werk auseinandersetzen, wie und womit experimentiert wird, welche Sprachschablonen zur Entlarvung eines Sachverhalts benutzt werden, aus welchen Elementen die diskursiven Verschränkungen zusammengesetzt sind und wie sie strategisch eingesetzt werden, um die historischen, sozialen, ökonomischen, kulturellen und psychischen Determinismen freizulegen.

Hohn, Stefanie: Charlotte Brontes Jane Eyre in deutscher Übersetzung : Geschichte eines kulturellen Transfers. - Tübingen : Narr, 1998. - (Transfer ; 13)
Signatur: 1455077-B.Lit-13
Die vorliegende Studie bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der übersetzerischen Rezeption des Romans "Jane Eyre" im deutschen Sprachraum. Der detaillierten vergleichenden Analyse der insgesamt 26 Übersetzungen geht eine ausführliche Analyse des Ausgangstextes sowie eine Skizzierung des übersetzungswissenschaftlichen Forschungsstandes voraus. Der Übersetzungsvergleich arbeitet einen deutlichen Wandel der übersetzerischen Praxis innerhalb der zielsprachlichen Kultur heraus. Gleichzeitig zeigt er auf, wie sehr die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland seit Mitte des 19. Jahrhunderts sich in den einzelnen Versionen widerspiegelt. Die Geschichte der deutschen Jane Eyre offenbart sich über weite Strecken als eine Geschichte der Manipulationen und der kulturellen Vereinnahmung.

Kanz, Christine: Angst und Geschlechterdifferenzen : Ingeborg Bachmanns "Todesarten"-Projekt in Kontexten der Gegenwartsliteratur. - Stuttgart [u.a.] : Metzler, 1999. - (Ergebnisse der Frauenforschung ; 52)
Signatur: 1560674-B.Neu
Frauen sind ängstlich, Männer mutig. Diese Vorstellung gehört zu den Stereotypen, mit denen in unserer Kultur die Differenzen zwischen den Geschlechtern festgelegt werden. Die angstbesetzte Frau ist noch in der Gegenwartsliteratur ein zentrales Thema gerade auch solcher Schriftstellerinnen, die eher dafür bekannt sind, traditionelle Geschlechterdifferenzierungen zu unterlaufen. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen - neben Ingeborg Bachmanns "Todesarten"-Projekt - ausgewählte Texte aus der Literatur seit den siebziger Jahren, insbesondere von Anne Duden, Christa Wolf und Monika Maron, aber auch von Max Frisch, Chrisoph Geiser, Ulla Hahn, Christoph Hein, Elfriede Jelinek, Friederike Kretzen, Anna Mitgutsch, Milena Moser, Botho Strauß oder Walter Vogt.

Kasper, Helga: Apologie einer magischen Alltäglichkeit : eine erzähltheoretische Untersuchung der Prosa von Friederike Mayröcker anhand von "mein Herz mein Zimmer mein Name". - Innsbruck : Institut für Germanistik, 1999. - (Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft : Germanistische Reihe ; 58)
Signatur: 834301-B.Neu-Per.58
"Es geht vorrangig darum, Probleme einer kritischen Lektüre aufzuwerfen. Es werden Fragen an die Mayröckersche Prosa gestellt, die durch die Analyse des spezifischen Diskursaufbaus eines ihrer Werke so genau wie möglich zu beantworten versucht werden. (...) Es werden anhand des Werkes ‚mein Herz mein Zimmer mein Name' die formalen und thematischen Mechanismen betont, die diese Prosa über dreihundert Seiten aufrecht erhalten. (...) Es wird in dieser Studie der Versuch unternommen, das Ineinandergreifen der verschiedenen Textschichten zu verdeutlichen, wofür sich die Detailanalyse eines Werkes besonders anbietet." (aus der Einleitung)

Kubitschek, Missy Dehn: Toni Morrison : a critical companion. - Westport, Conn. [u.a.] : Greenwood Press, 1998. - Critical Companions to Popular Contemporary Writers)
Signatur: 1559037-C.Neu
Morrison beschreibt sich selbst als "black woman novelist" und alle ihre Romane behandeln afroamerikanische Themen und Personen: sie berichten von Lebens- und Familienschicksalen, im besonderen von Müttern und Kindern. In dieser Monographie werden alle Romane Morrisons einer eingehenden Analyse unterzogen.

Markert, Dorothee: Momo, Pippi, Rote Zora ... was dann? : Leseerziehung, weibliche Autorität und Geschlechterdemokratie. - Königstein/Taunus : Helmer, 1998. - (Aktuelle Frauenforschung)
Signatur: 1561892-B.Neu
Vor dem Hintergrund ihrer langjährigen Schulpraxis untersucht Dorothee Markert, welche Rolle weibliche und männliche Vorbilder beim Lesen spielen und wie die unterschiedliche Lesemotivation von Mädchen und Jungen mit den Geschlechterverhältnissen zusammenhängt. Anhand zahlreicher Beispiele aus Kinder- und Jugendbüchern zeigt sie, daß vorbildhafte Beziehungen durchaus schon vorhanden sind. Ein wertvoller Beitrag zur feministischen Theorieentwicklung im pädagogischen Bereich, der zugleich konkrete Hinweise auf gute Kinder- und Jugendliteratur gibt.

Meidl, Eva M.: Veza Canettis Sozialkritik in der revolutionären Nachkriegszeit : sozialkritische, feministische und postkoloniale Aspekte in ihrem Werk. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1998. - (Historisch-kritische Arbeiten zur deutschen Literatur ; 24)
Signatur: 1558837-B.Neu
Veza Canettis Werke sind im Wien er ersten österreichischen Republik angesiedelt und zeigen die von Arbeitslosigkeit und Armut geprägte Zwischenkriegszeit voller innenpolitischer Spannungen. Ihr Beitrag zur Weltliteratur wirft unter anderem Fragen von Klasse, Geschlecht und Kolonialismus auf. Im Grunde sind dies Fragen nach Machtstrukturen innerhalb der realen Welt, die laut Veza Canetti so sehr miteinander verbunden sind, daß sie nicht isoliert betrachtet werden können. Diese Arbeit versucht mittels Textanalysen zu verdeutlichen, daß sich in Veza Canettis Werk Feminismus, Kolonialismus und ökonomische Beziehungen nicht trennen lassen. Der Kampf, den Veza Canetti schildert, ist immer der gleiche, nämlich der der Ausbeuter und der Opfer, aber es ist niemals ein Kampf, der sich auf Klasse oder Geschlecht reduzieren läßt.

Pleiner, Christoph M.: "Du übtest mit mir das feuerfeste Lied" : Eros und Intertextualität bei Claire und Iwan Goll. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999. - (Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft: Reihe B, Untersuchungen ; 72)
Signatur: 1129456-B.Neu-Per.B,72
Seit der Romantik stellen schreibende Paare ein literarisches Phänomen dar, das in der Moderne zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Als idealtypisch für diese Form der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft kann man Claire und Iwan Goll sehen. Diese Untersuchung des deutsch-französischen Dichterehepaares, das zur Pariser Avantgarde gehörte, nach 1945 jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten ist und durch die Affäre um Paul Celan geradezu tabuisiert wurde, ist nicht nur hinsichtlich der Erschließung des Nachlasses ein lohnenderer Forschungsbeitrag. Die Golls sind vor allem auch als Sonderfall des kontrovers diskutierten Intertextualitätsbegriffs interessant, da nahezu alle ihre Texte zueinander in Beziehung stehen und als Teile eines umfassenden literarischen Dialogs verstanden werden können.

Savory, Elaine: Jean Rhys. - Cambridge : Cambridge Univ. Press, 1998. - Cambridge studies in African and Caribbean literature)
Signatur: 1559100-B.Neu
Ellen Gwendolen Rees Williams 1890-1979, und ihre Werke sind schon vielfach einem feministischen, postkolonialen, karibisch-britischen Diskurs unterworfen worden. Die Autorin versucht hier basierend auf der bekannten Rezeption auch die erst jüngst ‚nachgelassenen' Kurzgeschichten, ihre Autobiographie und unpublizierte Manuskripte miteinzubeziehen. Geprägt von der gegenwärtigen Diskussion um Rasse, Geschlecht, Klasse und Nationalität werden Rhys' stilistische Innovationen, ihr Umgang mit Ethnizität und Kolonialismus, ihr Humor einer genauen Analyse unterzogen. P.S. 1924, als sie das Schicksal kurz auch nach Wien verschlug, schrieb sie in der "Transatlantic Review" ihre "Vienne sketches".

Schlör, Veronika: Hermeneutik der Mimesis : Phänomene, begriffliche Entwicklungen, schöpferische Verdichtung in der Lyrik Christine Lavants. - Düsseldorf [u.a.] : Parerga, 1998.
Signatur: 1559330-B.Neu
Ausgehend von Phänomenen des Imitats im Alltag und in der Kunst (Stichwort "Kitsch") will das vorliegende Buch die Andersheit im Gleichen von Mimesis aufdecken. Im Zuge einer Betrachtung der Begriffsgeschichte, erweitert um "unterirdische" Linien und offensichtliche Verzweigungen in der Subjekt- und Erkenntniskritik der Gegenwart, und schließlich in einer exemplarischen Interpretation der mimetischen Dichtung Christine Lavants werden dazu vor allem hermeneutische und ethische Implikationen von Mimesis analysiert. Mimesis wird so als Möglichkeit entworfen, das zum Schweben gebrachte "Andere" zum Wort kommen zu lassen. Als exemplarisches "Anderes" steht "das Weibliche" im Zentrum des Buches.

Schütter, Birgit: Weibliche Perspektiven in der Gegenwartsliteratur. - Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1999. - (Bochumer Schriften zur deutschen Literatur ; 50)
Signatur: 1312247-B.Neu-Per.50
Die Neue Frauenbewegung veränderte das Bewußtsein der Frauen ebenso wie die Literatur in entscheidendem Maße. Frauenbilder und Weiblichkeitskonzeptionen sind zentrale Begriffe in der Gegenwartsliteratur. Deshalb werden in diesem Buch Persönlichkeitsentwicklungen aufgezeigt, die mit der Ausbildung einer weiblichen Identität in der Adoleszenz beginnen und schließlich die traditionelle Frauenrolle der Neuen Weiblichkeit gegenüberstellen. Im Mittelpunkt steht vor allem die häufig nicht unproblematische Mutter-Tochter-Beziehung. Als Ergebnis läßt sich eine spezifisch weibliche Perspektive ausmachen, die hervorgerufen wird durch die Veränderungen innerhalb der zeitgenössischen gesellschaftlichen und politischen Realität.

Simone de Beauvoir : a critical reader / ed. by Elizabeth Fallaize. - London [u.a.] : Routledge, 1998.
Signatur: 1556309-C.Neu
Das schriftstellerische Werk von Simone de Beauvoir spannt sich über vier Jahrzehnte und umfaßt eine große Vielfalt an Formen: philosophische Abhandlungen, Romane, Dramen, Autobiographie, Reiseliteratur, Briefwechsel, journalistische Beiträge und Interviews. In dieser Einführung wird zunächst ein chronologischer Überblick über ihre schriftstellerische Karriere geboten, dann wird die Rezeptionsgeschichte und schließlich werden die Hauptthemen ihres Werkes abgehandelt.

Thunder rumbling at my heels : tracing Ingeborg Bachmann / ed. and with an introduction by Gudrun Brokoph-Mauch. - Riverside, Cal. : Ariadne, 1998. - (Studies in Austrian Literature, Culture, and Thought)
Signatur: 1559257-B.Neu
Ingeborg Bachmanns Werk wurde weitgehend ins Englische übersetzt und rezipiert. Das Sammelwerk vereint Aufsätze von Bachmann-ForscherInnen aus dem angelsächsischen Raum, wobei auch die weniger bekannten Werke Berücksichtigung finden.

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