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NewsLetter 85: Frauen- & Geschlechtergeschichte |
Elm, Susanna: „Virgins of God“ : the making of asceticism in late antiquity. Oxford : Clarendon Press, 2004. (Oxford classical monographs)
Signatur: 1828558-B.Neu Die vorliegende Studie behandelt jene frühchristlichen Frauen, die - besonders in Kleinasien und in Ägypten - die neue Lebensform der Askese einführten und untersucht ausserdem, wie diese Praktiken anschließend institutionalisiert wurden. Dabei stellt sich heraus, dass die Bewegung des asketischen Lebensstils vor allem ein städtisches Phänomen war, bei dem Frauen eine signifikante Rolle spielten. Während dieses Prozesses wandelten sie ihr Rollenverständnis und erweiterten es: aus Frauen, Müttern oder Witwen wurden „jungfräuliche“ Frauen, Mütter oder Witwen mit allen rechtlichen und ökonomischen Implikationen solch eines dramatischen Wandels. Ebenso bemerkenswert ist auch, dass die sich der Askese verschreibenden christlichen Männer und Frauen zusammenlebten. Als „Jungfrauen Gottes“ begründeten sie neue Familien „in Christus“. Schließlich zeigt Susanna Elm auf, wie asketische Bischöfe die heute als Heilige vereehrt werden diese frühen Gemeinschafts-Modelle „reformierten“, indem sie sie in Mönche und Nonnen trennten und damit die Grundlage für das noch heute übliche monastische System legten. Feinberg, Melissa: Elusive equality : gender, citizenship, and the limits of democracy in Czechoslovakia, 1918-1950. Pittsburgh, PA : Univ. of Pittsburgh Press, 2006. Signatur: 1832220-B.Neu Als 1918 die Tschechoslowakei gegründet wurde, waren die TschechInnen begeisterte DemokratInnen, die die u.a. die Gleichheit der Geschlechter vor dem Gesetz forderten. Aber über die Implementierung dieser Forderung entstand bald Zwiespalt. Einige waren der Meinung, dass sich die Gleichheitsforderung in einer umfassenden Gesetzgebung niederschlagen müsse, andere wollten diese Forderung anderen sozialen Interessen, wie die Aufrechterhaltung der traditionellen Familie, unterordnen. Das Buch demonstriert anhand von spezifischen politischen Fragen, wie ehe- und familienrechtlichen, Regelungen des Staatsdienstes, des StaatsbürgerInnengesetztes und des Schwangerschaftsabbruches, welche Vorstellungen die TschechInnen von Geschlechterrollen besaßen und wie ihre Einstellung zur Demokratie war. Es zeigt auch, wie eher konservative Tendenzen 1938 die Voraussetzungen für eine „autoritäre Demokratie“ schufen, die die Nation und nicht das Individuum ins Zentrum der Politik stellte. In ähnlicher Weise verwandelte sich die Tschechoslowakei 1948 in eine „Volksdemokratie“ unter kommunistischer Führung, die ebenfalls auf dem Abbau individueller Rechte begründet war. Gaugele, Elke: Schurz und Schürze : Kleidung als Medium der Geschlechterkonstruktion. Köln [u.a.] : Böhlau, 2002. Signatur: 1827571-B.Neu Die Kulturgeschichte der Schürze beleuchtet das Kleidungsstück vom „Werk-Zeug“ und „Schutztextil mit Sozialprestige“ des spätmittelalterlichen Handwerks über die bürgerliche Uniformierung von Hausfrauen und Dienstmädchen mit weißen Schürzen bis hin zu Kittelschürzen als moderner Alltagskleidung. Der Prozess der symbolischen und performativen Verknüpfung von „Frau“ und „Schürze“ wird darin transparent. Unter dem Begriff „Bedeutungssystem Schürze“ werden die zenralen Strukturen, die das Kleidungsstück als Medium der kulturellen Genderkonstruktion konstituieren, theoretisch fundiert und als innovativer Ansatz für die Kleidungsforschung begründet. Geschlechter-Revisionen : zur Zukunft von Feminismus und Gender Studies in den Kultur- und Literaturwissenschaften / Sabine Lucia Müller ; Sabine Schülting. Königstein / Ts. : Helmer, 2006. (Kulturwissenschaftliche Gender Studies ; 9) Signatur: 1827250-B.Neu Inhalt Eine Überprüfung und Problematisierung der theoretischen Prämissen und methodischen Verfahren der Geschlechterforschung steht im Mittelpunkt dieses Bandes mit wissenschaftshistorischer und kritischer Ausrichtung. Im Fokus dabei stehen die Literatur- und Kulturwissenschaften mit den Konstrukten von Männlichkeit und Weiblichkeit. AutorInnen wie Elfi Bettinger, Walter Erhart, Franziska Rauchut bieten neue Kriterien für zukünftige Forschungsansätze Goldsmith, Elizabeth C.: Publishing women’s life stories in France, 1647-1720 : from voice to print. Aldershot [u.a.] : Ashgate, 2001. Signatur: 1828155-B.Neu Elizabeth C. Goldsmith zeigt in diesem Buch, wie französische Frauen im 17. und frühen 18. Jahrhundert das erste Mal ihre privaten Lebensgeschichten veröffentlichten. Sie geht ihren Motiven für dieses autobiographische Schreiben nach, den Veröffentlichungswegen, die sie wählten, und wie sie sich gegen Angriffe zur Wehr setzten, die mit einer solchen Selbstbloßstellung verbunden waren. Die Autorin geht den autobiographischen Texten von sechs Frauen in besonderer Weise auf den Grund: Jeanne des Anges, Marie de l’Incarnation und Jeanne Guyon, die charismatische religiöse Persönlichkeiten waren, und den Schwestern Hortense und Marie Mancini und Madame de Villedieu, die ein mehr weltliches Leben führten und mit ihren Publikationen in einen öffentlichen Diskurs eintreten wollten. Jewish women in Eastern Europe / ed. by Chaeran Freeze ; Paula Hyman … - Oxford [u.a.] the Littman Library of Jewish Civilization, 2005. (POLIN ; 18) Signatur: 1821710-B.Neu-Per.18 Inhalt Dieser Sammelband knüpft an die zaghaften Versuche der wissenschaftlichen Aufarbeitung jüdischer Frauengeschichte für den osteuropäischen Raum an. Dem Ausschluss jüdischer Frauen vom öffentlichen, religiösen und politischen Leben soll damit entgegen gearbeitet werden. Paula Hyman, die Herausgeberin, eine ausgewiesene Frauenforscherin der Brandeis Unviersity hat AutorInnen (u.a. Shulamit Magnus, Ellen Kellman, Caroline Balin) von Rang und Namen hier versammalet, die Einblicke in polnisch-russische Frauenliteratur, Memoiren und Frauenrechts- und bildungsaktivitäten geben. The myth of Elisabeth / ed. by Susan Doran … Basingstoke : Palgrave Macmillan, 2003. Signatur: 1829210-B.Neu Inhalt Ein Sammelband, der sich mit den verschiedenen Mythen beschäftigt, die sich um Elisabeth I., Königin von England, (1533-1603) ranken. Der Band bietet einen Überblick über die Idealisierung und Mystifizierung der Herrscherin bzw. über die Kritik an der „Virgin Queen“, mit der die Zeitgenossen nicht gespart haben. Es werden in den Einzelbeiträgen unterschiedliche Bilder vorgeführt, die in der elisabethanischen und jakobinischen Literatur über sie zu lesen waren: hier kommen die Zeitgenossen und ihre unmittelbaren Nachfolger zu Wort; weiters beschäftigt sich ein Beitrag mit den diversen Porträts der Königin, und ein anderer konzentriert sich auf die Rollen, die Elisabeth I. im Film zugedacht waren. Piller, Gudrun: Private Körper : Spuren des Leibes in Selbstzeugnissen des 18. Jahrhunderts. Köln [u.a.] : Böhlau, 2007. (Selbstzeugnisse der Neuzeit ; 17) Signatur: 1828604-B.Neu Im gesellschaftlichen Diskurs des 18. Jh. wurde der Körper verstärkt zum Thema, die Gesundheit avancierte sogar zum obersten Leitwert persönlichen Verhaltens. Das Buch verfolgt die Frage, wie in Selbstzeugnissen von Frauen und Männern auf den Körper, körperliche Ereignisse und Körperdiskurse Bezug genommen wurde. Autobiographien, Tagebücher, Hausbücher und Lebensläufe sind insofern von großer Bedeutung für die Körpergeschichte, als sich in ihnen „Erfahrungen“ und „Diskurse“ kreuzen. Für die vorliegende Studie wurden fünfzig, größtenteils unpublizierte Selbstzeugnisse untersucht. Hierbei konnten erstmals in größerem Umfang auch Texte von Frauen einbezogen werden. Das Buch fragt nach dem Verhältnis von Körper und Identität, der Rolle des Körpers in Beziehungen, der Erziehung des Körpers sowie dem Umgang mit dem kranken Körper. Damit leistet es einen Beitrag zur historischen Selbstzeugnisforschung, zur Körpergeschichte und darüber hinaus zur Erforschung der Aufklärung und der medikalen Kultur des 18. Jahrhunderts. Quer denken Strukturen verändern : Gender Studies zwischen Disziplinen / Heike Kahlert ; Barbara Thiessen ; Ines Weller (Hrsg.) Wiesbaden : Verlag für Sozialwissenschaften, 2006. (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung ; 12) Signatur: 1827269-B.Neu Inhalt Dieser Sammelband greift zentrale Positionen und Diskussionen zu Inter- und Transdisziplinarität der Gender Studies in zweierlei Hinsicht auf: erstens aus wissenschaftstheoretischen Perspektiven und zweitens hinsichtlich ihrer Relevanz für Lehre, Studium und Beruf. Neben einer Bilanz zu den Debatten über Inter- und Transdisziplinarität im Feld der Geschlechterforschung geht es um deren Weiterentwicklung angesichts der aktuellen Reformprozesse in Forschung und Lehre. Die Beiträge des ersten Teils fokussieren auf Forschung und reflektieren inter- und transdisziplinäre Positionen und Erfahrungen in den Gender Studies mit der Kooperation von Natur-/Technik- und Kultur-/Sozialwissenschaften. Die Beiträge des zweiten Teils untersuchen die Bedeutung von Inter- und Transdisziplinarität der Gender Studies im Hinblick auf aktuelle Reformprozesse in Lehre und Studium. AutorInnen sind u.a.: Sabine Hark, Priska Gisler, Susanne Baer, Andrea Maihofer, Marianne Schmidbaur. Zakreski, Patricia: Representing female artistic labour, 1848-1890. Aldershot : Ashgate, 2006. Signatur: 1825688-B.Neu Während die Idee der “getrennten Sphären” bisher in der feministischen Forschung über weibliche Arbeit im 19. Jahrhundert weitgehend unwidersprochen blieb, wählt Patricia Zakreski einen anderen Zugang und zeigt, dass die Unterscheidung sehr flexibel war und das Heim zum Arbeitsplatz bzw. der Arbeitsplatz zum Heim werden konnte. Indem sie sich vor allem auf das Nähen, die Kunst, das Schreiben und das Schauspiel bezieht, zeigt die Autorin, wie diese Berufe zunehmend als „künstlerisch“ angesehen wurden und damit als für Frauen des Mittelstandes passende Berufe. Damit wurde auch die Abwertung einer bezahlten Arbeit wieder wettgemacht und in die veredelte Form einer Erfahrung verwandelt. Damit wird die arbeitende Frau nicht an den Rand einer patriarchalen Kultur gedrängt, sondern als kreativ und kulturell schaffend dargestellt so in Werken von Elizabeth Barrett Browning, Dinah Craik, Charles Dickens, Anthony Trollope und Charlotte Yonge. |
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last update: 08.05.2007