Mumiengesichter
Antike Porträts und neue Bilder von Ahmed Nawar
Ausstellung im Papyrusmuseum der Österreichischen
Nationalbibliothek vom
29. November 2005 bis 28. April 2006
Das Papyrusmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek
zeigt ab 29. November 2005 eine Sonderausstellung des
renommierten ägyptischen Künstlers Professor
Ahmed Nawar zum Thema "Mumienporträts".
Der Künstler arbeitet mit antiken Mumienbildnissen,
die er mit Bleistift und schwarzer Tinte in Schwarz-Weiß-Kontrasten
neu gestaltet. Auch die Porträts der Papyrussammlung
der Österreichischen Nationalbibliothek sind Gegenstand
dieser Arbeit.
Neben der neuen Sicht auf die antiken Gesichter gilt
vor allem der Schwarz-Weiß-Ausführung besondere
Beachtung, sind doch die Originale aus dem 1. bis 4.
Jh. n. Chr. bekannt für ihre erhaltene Farbenpracht.
Der Mut des Künstlers zu dieser Darstellung birgt
den besonderen Reiz der Ausstellung. Sie lädt ein
zu einer neuen Betrachtung der Bilder von Menschen,
die vor etwa 2000 Jahren gelebt haben.
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Gedacht waren diese Porträts damals,
um Tote im Jenseits und Diesseits identifizierbar zu
machen. Sie waren Teil der Mumie, eingelassen in die
Hülle aus Leinenbinden, die den Körper beschützte
und konservierte. Herausgerissen aus ihrem ursprünglichen
Zusammenhang des Totenkultes werden sie in den Museen
der Welt gezeigt. Die neue Sicht des Künstlers,
der damit berühmte Motive seiner Heimat fortentwickelt,
führt wiederum zu einer Brechung der Sichtweise
dieser berühmten Gesichter.
Die Ausstellung ermöglicht eine einmalige Gegenüberstellung
der antiken Porträts und der originalen Arbeiten
von Ahmed Nawar, die in Wien zum ersten Mal gezeigt
werden.
Ahmed Nawar wurde am 3. Juni 1945 in el-Shin in der
Provinz Gharbia (Delta) geboren. Seit 1988 ist er Head
of the Ministry of Culture's Sector for Fine Art
in Ägypten. Sein breit gefächertes Werk wurde
schon auf vier Kontinenten in über 30 Ausstellungen
gezeigt.
Die Ausstellung der Bilder von Ahmed Nawar im Papyrusmuseum
der Österreichischen Nationalbibliothek basiert
auf einer Idee von Univ.-Prof. Dr. Magdy Elbeialy und
wurde unterstützt von der Botschaft der Arabischen
Republik Ägypten und deren Kulturabteilung. |