Sie wünschen, wir stellen aus!

Auch im Jahr 2025 stellt die Österreichische Nationalbibliothek fünf „besondere Objekte“ aus ihren reichhaltigen Beständen im Prunksaal aus.

Welche Objekte das sind, können Sie selbst im Online-Voting bestimmen. Zu sechs Themenkreisen stehen jeweils drei Objekte zur Auswahl.

Das ausgestellte besondere Objekt wird von einem kostenfreien Expertenvortrag, einem Blogbeitrag und einem Video begleitet.

14. Jänner – 9. März 2025

Samt und Zobel des Siegmund Freiherr von Herberstein


Der Gewinner des Votings zum Thema "Kleider mach(t)en Leute" ist Objekt 3: "Samt und Zobel des Siegmund Freiherr von Herberstein" (Buch, Wien, 1560). Das Siegerobjekt ist vom 14. Jänner bis 9. März 2025 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ausgestellt und wird bei einem Expertenvortrag am 21. Jänner 2025 präsentiert.

Siegmund Freiherr von Herberstein bereiste in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts als Gesandter des Hauses Habsburg ganz Europa, darunter auch den Hof des Moskauer Großfürsten. Seine Tätigkeit als Diplomat im Dienst des Kaisers wirkte sich auch auf sein äußeres Erscheinungsbild aus. Ungewöhnlich für die damalige Zeit ist jedoch, dass Herberstein seiner 1560 in Wien gedruckten Autobiographie „Sigmund Freyherr zů Herberstain Neyperg vnd Guttenhag oberster Erbcamrer vnd oberster Druchsas in Kärnttn […]“ selbstinszenierend sechs ganzseitige Holzschnitte seiner Person beifügte. Sie zeigen ihn in prächtigen Gewändern, wie er sie bei Audienzen mit dem Habsburger Kaiser, dem Moskauer Großfürsten oder dem türkischen Sultan trug oder von diesen Herrschern als Geschenk erhalten hatte.

11. März – 27. April 2025

Francesco Colonna: Hypnerotomachie, ou discours du songe 


Der Gewinner des Votings zum Thema "Adieu Frühlingsgefühle" ist Objekt 3: "Francesco Colonna: Hypnerotomachie, ou discours du songe" (Buch, Paris, 1546). Das Siegerobjekt ist von 11. März bis 27. April 2025 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ausgestellt und wird bei einem Expertenvortrag am 18. März 2025 präsentiert.

Im Traum begibt sich Poliphilo (französisch Poliphile) auf die Suche nach seiner Geliebten Polia. Er durchwandert eine zauberhafte Landschaft, in der ihm Szenen und Figuren der antiken Mythologie und der altägyptischen Kultur begegnen. Doch seine Freude über die Vereinigung mit Polia währt nur kurz: Auf der Insel Kythera, dem Geburtsort der Liebesgöttin Aphrodite, entschwebt sie ihm, und er erkennt, dass alles nur ein Traum war. Dieser allegorische Roman von Francesco Colonna erschien 1499 in Venedig und wurde – nicht zuletzt wegen der vielen schönen Holzschnitte – begeistert aufgenommen. Die französische Übersetzung von Jean Martin wurde zu einem Bestseller seiner Zeit, ausgestattet mit reichem Bildmaterial, das den Holzschnitten der italienischen Erstausgabe nachempfunden war.

29. April – 15. Juni 2025

Dachstein: Das Verschwinden der Gletscher


Der Gewinner des Votings zum Thema "Es war einmal ..." ist Objekt 2: "Dachstein: Das Verschwinden der Gletscher " (Fotografie, 1885 ). Das Siegerobjekt ist von 29. April bis 15. Juni 2025 im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek ausgestellt und wird bei einem Expertenvortrag am 6. Mai 2025 präsentiert.

Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Alpen und ihre Gletscher zu einem begehrten Ziel wissenschaftlicher Untersuchungen. Als Pionier der Gletscherforschung (Glaziologie) gilt der aus Nordböhmen stammende Geograf Friedrich Simony (1813–1896). Simony bestieg bis ins hohe Alter von 72 Jahren mehr als elf Mal den Gipfel des Dachsteins in Hallstatt und erforschte ihn umfassend. Dabei dokumentierte er auch den am Foto abgebildeten Rückgang des Karls-Eisfeldes, der ab 1879 besonders auffällig wurde, als ein Felsrücken im schwindenden Gletscher sichtbar wurde. Mit exakten Zeichnungen und Fotografien hielt der spätere Ordinarius für Geologie an der Universität Wien zwischen 1876 und 1889 die Gletscherschmelze fest. Diese Pionierleistung legte den Grundstein der modernen Gletscher- und Klimaforschung und dokumentierte den beginnenden Klimawandel.
Achtung
Prunksaal

Aufgrund einer Veranstaltung wird der Prunksaal am Donnerstag, 27. März bereits um 18 Uhr geschlossen.

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