Johann Christoph Müller (1673–1721) erhielt seine Ausbildung bei dem Astronomen und Kupferstecher Georg Christoph Eimmart und in kaiserlichen Diensten unter dem Kartographen und Ingenieuroffizier Luigi Ferdinando Marsigli. Im Zusammenhang mit dem Frieden von Karlowitz (1699) bekam Müller den Auftrag, die gesamte Grenze zwischen Österreich und dem Osmanischen Reich zu kartieren. 1709 publizierte er eine Karte von Ungarn, die erstmals die Donau von Gran abwärts richtig eingetragen zeigt. Seine Arbeiten trugen ihm die Bewilligung des Hofkriegsrates ein, eine kartographischeAufnahme der böhmischen Länder anfertigen zu dürfen.
1708 begann Müller mit Mähren, indem er in der warmen Jahreszeit das Land bereiste und im Winter die Reinzeichnung ausführte. Diese Unterlagen wurden vom Hofkriegsrat noch den Kreishauptleuten zur Überprüfung vorgelegt. Das Werk war 1712 vollendet und wurde 1716 Kaiser Karl VI. überreicht. Das prachtvolle Kaiserexemplar (heute in der Österreichischen Nationalbibliothel) ist auf stark getöntem Papier gezeichnet, das Terrain laviert, die Flüsse sind schwarz, die stehenden Gewässer blau und die Siedlungen als goldene Kreise dargestellt. Die mit großer Genauigkeit wiedergegebenen Orte sind deutsch, die politischen Kreise in Latein beschriftet.
Die Zeichenerklärung umfasst 20 Signaturen: so sind die königlichen Städte mit Kronen, die von Mauern umgebenen im Grundriss und die offenen Städte und größeren Ortschaften durch Turmgruppen gekennzeichnet.
1716 wurde die Karte von Mähren in 4 Blättern veröffentlicht, 1722 folgte Böhmen in 25 Blättern, die Aufnahme Schlesiens kam durch Müllers frühes Ableben nicht mehr zustande. Diese fortschrittlichen Länderkarten – auf mehrjährigen Arbeiten im Gelände basierend – bildeten bis ins 19. Jahrhundert Vorlagen für Nachstiche und verkleinerte Kopien.
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