Kulturgeschichtlich einzigartige Dokumente, die exemplarisch das kollektive Gedächtnis der Menschheit repräsentieren, werden seit 1992 von der UNESCO im Memory of the World-Programm mit dem Titel Weltdokumentenerbe ausgezeichnet. Unter den derzeit 427 Eintragungen im Weltregister finden sich 15 österreichische Nominierungen. Neun davon stammen aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek. Wir verwahren damit den größten Bestand an Welterbe-Dokumenten des Landes. Alle aufgenommenen Dokumente sind Unikate von unschätzbarem Wert. Zusätzlich wird seit 2014 von der Österreichischen UNESCO-Kommission auch eine Nationalliste unter dem Titel „Memory of Austria“ geführt.
Seit 1997 wurden folgende Dokumente bzw. Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek in das UNESCO-Weltregister “Memory of the World” aufgenommen:
aufgenommen 2023
Der sogenannte Dagulf Psalter (Cod. 1861) ist eine karolingische Handschrift, die alttestamentarische Psalmen und andere liturgische Texte enthält und als bedeutendstes Beispiel der frühen karolingischen Minuskelschrift gilt. Die nach ihrem Schreiber benannte und mit Goldtinte geschriebene Handschrift entstand Ende des 8. Jahrhunderts und war als Geschenk Karls des Großen für Papst Hadrian I. gedacht, erreichte den Papst jedoch aufgrund dessen Todes nicht. Der Dagulf-Psalter ist Teil einer transnationalen Einreichung zur sogenannten Hofschule Karls des Großen, die von der Wissenschaftlichen Bibliothek in Trier initiiert wurde und 10 Handschriften aus 5 Staaten umfasst. Link zum Katalog
aufgenommen 2017
Ludwig Wittgenstein (1889-1951) zählt zu den wichtigsten Philosophen des 20. Jhdts. Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt einen bedeutenden Teil seiner nachgelassenen Manuskripte, darunter die Urfassung der PhilosophischenUntersuchungen (MS 142) und zwei Originaltyposkripte zu seinem berühmten Tractatus Logico-Philosophicus. Der quantitativ größte Teil des Nachlasses befindet sich heute in der Bibliothek des Trinity-College in Cambridge, kleinere Teile in drei weiteren Institutionen. Link zum Katalog
aufgenommen 2013
Eines der wichtigsten Rechtsdokumente des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation in einer Prachtabschrift aus der Zeit um 1400. Zusammen mit dem Prachtexemplar Königs Wenzels in der Österreichischen Nationalbibliothek wurden alle sieben Originale, zwei davon im Österreichischen Staatsarchiv, fünf in deutschen Archiven, ausgezeichnet. Link zum Katalog
aufgenommen 2011
Seltener als die Gutenberg-Bibel: Das erste mehrfarbig gedruckte Buch der Welt aus dem Jahr 1457. Zudem enthält diese Ausgabe auch das erste Impressum der Buchdruckgeschichte. Link zum Katalog
aufgenommen 2007
Straßenkarte auf Pergament: Eine antike Karte mit dem Straßennetz des Römischen Weltreiches ist nur in dieser Kopie aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Link zum Katalog
aufgenommen 2005
Eine der bedeutendsten Bibliotheken der Renaissance: die Büchersammlung des ungarischen Königs Matthias Corvinus (1443–1490), aus der die Österreichischen Nationalbibliothek 39 Bände besitzt. (Gemeinsame Einreichung mit Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien und Ungarn.) Link zum Katalog
aufgenommen 2003
Der prächtigste Atlas, der jemals gefertigt wurde: 50 Bände mit 2400 kolorierten Karten, Stadtplänen, Orts- und Landschaftsansichten, Porträts, Genrezeichnungen, Schlachtenszenen, Kostümabbildungen sowie Plänen von Bauwerken, Festlichkeiten und Triumphzügen aus dem 17. Jahrhundert. Link zum Katalog
aufgenommen 2001
3000 Jahre ägyptische Geschichte: Die auf Erzherzog Rainer zurückgehende Sammlung von über 180.000 Papyri ist eine der größten der Welt. Link zum Katalog
aufgenommen 1997
Pharmakologisches Wissen der Antike: Das reich illustrierte Heilkräuterbuch wurde Anfang des 6. Jahrhunderts einer byzantinischen Prinzessin geschenkt. Link zum Katalog
2014 wurde von der Österreichischen UNESCO-Kommission erstmals ergänzend zum Weltregister auch eine nationale Liste zum österreichischen Dokumentenerbe (Memory of Austria) der Öffentlichkeit vorgestellt. Das österreichische Register, das in den kommenden Jahren weiter ergänzt wird, listet derzeit beispielhaft 59 für die Geschichte und Kultur Österreichs besonders bedeutsame Dokumente und Sammlungen auf. Darunter befinden sich folgende 16 Einreichungen der Österreichischen Nationalbibliothek:
Aufnahmejahr: 2022
Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung von Handschriften und alten Drucken. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2018
Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung von Handschriften und alten Drucken. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Literaturarchiv. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Bildarchiv und Grafiksammlung. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Musiksammlung. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Kartensammlung. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Literaturarchiv. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung von Handschriften und alten Drucken Zum Archiv
Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Grafiksammlung und Bildarchiv. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Österreichische Nationalbibliothek / Kartensammlung. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2014
Österreichische Nationalbibliothek / Musiksammlung. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2014
Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung von Handschriften und alten Drucken. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2014
Österreichische Nationalbibliothek / Bildarchiv und Grafiksammlung. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2014
Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung von Handschriften und alten Drucken. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2014
Österreichische Nationalbibliothek / Kartensammlung. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2016
Institutionen: Österreichische Nationalbibliothek / Sammlung von Handschriften und alten Drucken & Österreichisches Staatsarchiv. Link zu UNESCO
Aufnahmejahr: 2014
Institutionen: Österreichische Nationalbibliothek / Volksliedarchiv & Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Link zu UNESCO
Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten zu den Feiertagen.
Die Sammlung sowie der Lesesaal von Bildarchiv und Grafiksammlung bleiben am 22. Jänner 2025 geschlossen.