Faschismus und Nationalsozialismus politisierten den anfangs noch unpolitischen P.E.N.-Club. Der 1933 in Dubrovnik (Ragusa) abgehaltene internationale Jahreskongress leitete schließlich den Niedergang des österreichischen Zentrums ein: Der exilierte deutsche Dramatiker Ernst Toller (1893–1939) attackierte dort die deutsche Delegation dafür, nichts gegen die Bücherverbrennung und Verfolgung von Schriftsteller*innen unternommen zu haben. Dem darauffolgenden Protest der Deutschen gegen Tollers Rede schloss sich die österreichische P.E.N.-Delegierte Grete von Urbanitzky an. Der ebenfalls anwesende Felix Salten verhielt sich passiv. Toller schildert in seinem Brief an Klaus Mann (1906–1949) die unrühmlichen Begebenheiten auf dem Kongress.
Am 29. Juni 1933 fand eine außergewöhnlich stark besuchte, sechsstündige Generalversammlung des P.E.N.-Clubs im Wiener Hotel Imperial statt, in der die Vorkommnisse auf dem Kongress in Dubrovnik kritisch aufgerollt wurden. Am Ende der hitzigen Debatte unterzeichneten 25 Mitglieder eine Resolution, die „Einspruch gegen die geistige Unterdrückung des Individuums“ in Deutschland erhob und so den in Dubrovnik versäumten Protest nachzuholen versuchte. Doch es herrschte Uneinigkeit im Club: Mitglieder des völkischen, nationalen und katholischen Lagers verließen die Vereinigung, darunter auch die Mitbegründerin und Generalsekretärin des P.E.N. Grete von Urbanitzky.
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