Pressemeldung 24. März 2021

Das besondere Objekt: Literarische Liebesbekundung

Passend zum Frühlingsbeginn ist derzeit das Liebesgedicht "Somernokto" als "besonderes Objekt" im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen. Es wurde vor rund 70 Jahren von Kálmán Kalocsay in der Plansprache Esperanto verfasst. Nun sind auch das Video und der Forschungsblog zu diesem außergewöhnlichen Werk online. 

Im Rahmen der Reihe "Das besondere Objekt" zeigt die Österreichische Nationalbibliothek Highlights aus ihren Beständen, die aus konservatorischen Gründen nur höchst selten präsentiert werden können. Die Objekte werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und für jeweils zwei Monate im Prunksaal ausgestellt, begleitet von einem Expertenvortrag.

Das auf Esperanto verfasste Liebesgedicht "Somernokto" (Sommernacht) wurde erstmals 1948 in der Zeitschrift "Literatura Mondo" veröffentlicht und vereint in besonderer Weise sprachliche Gewandtheit und emotionale Tiefe. Es handelt von einer Liebesnacht unter freiem Himmel und wird von KritikerInnen als eines der besten Werke des Autors Kálmán Kalocsay bezeichnet.

Kalocsay (1891–1976) studierte Medizin und war ab 1929 Privatdozent sowie Chefarzt an einem Krankenhaus in Budapest. Bereits während seiner Studienzeit entwickelte er eine Begeisterung für die Plansprache Esperanto und veröffentlichte 1921 schließlich seinen ersten original in Esperanto verfassten Lyrikband "Mondo kaj koro". Kalocsays literarischer Nachlass wird seit 2008 in der Österreichischen Nationalbibliothek verwahrt.

Coronabedingt musste der für 23. März geplante Vortrag zum aktuellen "besonderen Objekt" abgesagt werden. Mag. Bernhard Tuider, der Esperanto-Experte aus der Sammlung für Plansprachen, stellt daher in einem Video spannende Details zu dem Werk vor. Darüber hinaus befasst sich sein aktueller Beitrag im Forschungsblog mit diesem Gedicht. Die 1966 erschienene Buchausgabe des Gedichts ist bis einschließlich 14. Mai 2021 im Prunksaal zu sehen.

"Somernokto" wurde im November 2020 online gewählt und setzte sich damals gegen einen Briefentwurf von Ingeborg Bachmann an Paul Celan und einen Brief von Thomas Bernhard an Hilde Spiel durch. Die aktuelle Online-Wahl läuft noch bis 4. April 2021 auf der Website der Österreichischen Nationalbibliothek und stellt drei außergewöhnliche Objekte zum Sehnsuchtsland Italien vor. Das Siegerobjekt kann dann im Sommer 2021 im Original besichtigt werden.

© Österreichische Nationalbibliothek

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Pressekontakt:
Elke Koch
Kommunikation und Marketing
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1015 Wien
Tel.: +43 1 53410-270
Mobil: +43 664 201 27 18
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