Als zentrale wissenschaftliche Bibliothek der Republik Österreich blickt die Österreichische Nationalbibliothek auf eine traditionsreiche Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurück. Sie ist lebendige Brücke zwischen dem reichhaltigen Erbe der Vergangenheit und den zukunftsorientierten Ansprüchen der modernen Informationsgesellschaft.
Die Österreichische Nationalbibliothek versteht sich als dienstleistungsorientiertes Informations- und Forschungszentrum, als herausragende Gedächtnisinstitution des Landes und als vielfältiges Bildungs- und Kulturzentrum.
Als dienstleistungsorientiertes Informationszentrum bietet die Österreichische Nationalbibliothek ihren Benützer*innen Zugang und qualifizierte Auskünfte zu ihren eigenen Beständen (knapp 12 Millionen Objekte), aber auch zu internationalen Datenpools. Zudem nimmt sie wissenschaftliche Recherchen in Auftrag und betreibt Dokumentationsstellen und Serviceeinrichtungen beispielsweise zur frauenspezifischen Literatur. Seit Beginn des digitalen Zeitalters wird ein stetig wachsender Anteil der Serviceleistungen online über die Website der Österreichischen Nationalbibliothek abgewickelt.
Auf der Grundlage des österreichischen Mediengesetzes erhält die Österreichische Nationalbibliothek als einzige Bibliothek des Landes Belegexemplare von allen in Österreich erschienenen Publikationen inklusive der Offline-Medien sowie auf der Grundlage des Universitätsgesetzes alle an österreichischen Universitäten approbierten Dissertationen. Diese Pflichtstücke bilden gleichzeitig die Grundlage zur Herausgabe der Österreichischen Bibliografie.
Die Österreichische Nationalbibliothek ist weiters berechtigt, österreichische Webpublikationen bzw. Webpublikationen mit Österreichbezug zu sammeln, zu archivieren und zur Benützung zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus sammelt die Bibliothek in systematischer Auswahl im Ausland publizierte österreichspezifische Literatur sowie Literatur zu den Geisteswissenschaften mit besonderer Berücksichtigung der für die Sammlungen relevanten Werke.
In ihren acht Sammlungen bewahrt die Österreichische Nationalbibliothek als Erbe der Habsburgischen Hofbibliothek einen bedeutenden Anteil an schriftlichem Weltkulturerbe, zu dessen dauerhafter Bewahrung sie sich verpflichtet fühlt. Von international herausragender Bedeutung sind die Bestände an antiken, mittelalterlichen und neuzeitlichen Handschriften verschiedenster Kulturkreise sowie an Musikautografen, ebenso wie Inkunabeln und alten Drucken, historischen Karten, Porträts und anderen Bilddokumente, Plakaten, Exlibris und Flugblättern und nicht zuletzt literarischen Nachlässen österreichischer AutorInnen. Vier bibliothekseigene Museen präsentieren der Öffentlichkeit ausgewählte Objekte aus der weltweit größten Sammlung an Papyri, aus einem einzigartigen Bestand historischer Globen, einer imposanten Sammlung zur Weltsprache Esperanto und aus den umfangreichen Archivalien zur österreichischen Literatur. Mit dem Haus der Geschichte Österreich betreibt die Österreichische Nationalbibliothek seit 2018 auch ein zeitgeschichtliches Museum mit besonderem Schwerpunkt auf der österreichischen Geschichte ab 1918.
Der 1723 bis 1726 nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichtete barocke Prunksaal zählt zu den beeindruckendsten Bibliotheksbauten der Welt und wird regelmäßig für Sonderausstellungen genutzt.
Alle Sammlungen und Museen sind Orte lebendiger wissenschaftlicher Forschung in engem Kontakt mit anderen wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen (u. a. auf Basis von EU-geförderten Projekten). Voraussetzung dafür ist die konsequente formale Erfassung der Sammlungsobjekte, die laufend ergänzt werden. Eine besondere Herausforderung stellt die schrittweise digitale Präsentation ihrer Bestände dar.
Anliegen der Österreichischen Nationalbibliothek ist es, sich einem möglichst breiten Kreis an Interessierten zu öffnen. Diesem Bestreben wird unter anderem durch regelmäßige Ausstellungen zur Bekanntmachung der Bestände sowie – teilweise in Kooperation mit anderen Organisationen und Einrichtungen – durch Veranstaltungen wie Lesungen, Buchpräsentationen, Symposien, Konzerten entsprochen. In der Gesamtheit dieser und ihrer anderen Aktivitäten erfüllt die Österreichische Nationalbibliothek nicht nur ihren gesetzlichen Bildungsauftrag, sondern bringt dadurch auch ihr Selbstverständnis als vielseitiges und multikulturelles Bildungs- und Kulturzentrum zum Ausdruck.
Alle Mitarbeiter*innen der Österreichischen Nationalbibliothek bemühen sich um eine rasche und sachgerechte Abwicklung der Geschäftsgänge. Fachkompetenter und freundlicher Umgang mit den Benützer*innen aus aller Welt ist selbstverständlich. Die Besucher*innen sollen durch eine faszinierende Bibliothekswelt geleitet werden, in der geschichtsträchtiges Ambiente und zeitgenössische Bibliotheksarchitektur, historische und gegenwartsbezogene Bestände, Bibliothekstradition und der Einsatz moderner Technologien eine vitale Symbiose bilden.
Als eine der herausragenden österreichischen Kulturinstitutionen strebt die Österreichische Nationalbibliothek eine Vorreiterrolle auch in gesellschaftlichen Fragen an. Dementsprechend bekennt sich die Österreichische Nationalbibliothek zur Frauenförderung und sieht es insbesondere als ihre Verantwortung und Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeiter*innen an, familienfreundliche Maßnahmen umzusetzen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern.
„Vision 2035 – Wir öffnen Räume“
Bis ins Jahr 2035 und darüber hinaus: Wo die Österreichische Nationalbibliothek ihren Platz in der modernen Wissensgesellschaft sieht, können Sie in dieser 2021 erschienenen Broschüre nachlesen.
Vision 2035 barrierefrei (.pdf)
Wie wir die Leitlinien der Vision 2035 in konkrete Ziele und Maßnahmen umsetzen, erfahren Sie in unserem Strategieplan 2023–2027.
Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten zu den Feiertagen.