Die symphonischen Skizzen "La Mer" (1905) zählen zu den bekanntesten Werken von Claude Debussy (1862–1918). Für das Titelbild des Drucks wählte der französische Komponist einen Ausschnitt aus dem weltbekannten Farbholzschnitt "Die große Welle vor Kanagawa" des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai (1760–1849). Im Rahmen der Serie "Das besondere Objekt" stellt die Österreichische Nationalbibliothek den Erstdruck der Partitur von 1905 aus. Er ist von Montag, 24. Juli bis Sonntag, 24. September im Prunksaal zu sehen. Am Dienstag, 1. August findet ab 18 Uhr ein kostenloser Expertenvortrag zu dem Werk statt.
Im Rahmen der Reihe "Das besondere Objekt" zeigt die Österreichische Nationalbibliothek Highlights aus ihren Beständen. Die Objekte zu bestimmten Themenkreisen werden von einem breiten Publikum online ausgewählt und sind für jeweils zwei Monate im Prunksaal ausgestellt.
Passend zur Jahreszeit und den Temperaturen verschafft das aktuelle besondere Objekt eine symbolische Abkühlung: Es ist der Erstdruck der Komposition "La Mer, trois esquisses symphoniques pour orchestre" (auf Deutsch "Das Meer, drei symphonische Skizzen für Orchester") von Claude Debussy (1862–1918), ein wichtiges Werk des musikalischen Impressionismus, das am 15. Oktober 1905 in Paris uraufgeführt wurde.
Für den 1905 erschienenen Druck wählte Debussy, der seit seiner Jugend dem Meer und den Erinnerungen daran verbunden war, einen Ausschnitt aus dem Farbholzschnitt "Die große Welle vor Kanagawa" aus der Bilderserie "36 Ansichten des Berges Fuji" des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai (1760–1849). Debussy begeisterte sich für japanische Kunst, eine Reproduktion des erwähnten Holzschnitts hing auch in seiner Pariser Wohnung. Somit verbinden sich in diesem Erstdruck zwei große Leidenschaften von Debussy.
Das Objekt stammt aus dem Teilnachlass der Brüder Franz Schalk und Joseph Schalk, der sich an der Österreichischen Nationalbibliothek befindet. Joseph Schalk war Pianist und gemeinsam mit seinem Bruder Franz, der später auch Direktor der Wiener Staatsoper wurde, ein Schüler von Anton Bruckner.
In jedem der drei Sätze der Sinfonie "La Mer" schildert Claude Debussy einen anderen Aspekt des Meeres: es beginnt langsam mit der Morgendämmerung bis zum Mittag, es folgt das Spiel der Wellen und schließlich der Dialog zwischen dem Wind und dem Meer, ein sehr lebhafter und stürmischer Satz.
Begleitend zum ausgestellten Objekt findet am Dienstag, 1. August ab 18 Uhr ein Expertenvortrag von Dr. Andrea Harrandt, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, statt.
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