Die Österreichische Nationalbibliothek übernahm vor kurzem das 158 Kisten umfassende, komplette Archiv der Universala Esperanto-Asocio (UEA), eines der weltweit umfangreichsten und bedeutendsten Archive zur Sprache Esperanto und zur internationalen Esperantobewegung.
Die bereits 1887 erstmals veröffentlichte, geplante Sprache Esperanto soll die weltweite Verständigung über alle kulturellen Unterschiede hinweg als Universalsprache ermöglichen.
Die Schenkung beinhaltet eine Fülle und Vielfalt an Exemplaren und Dokumenten sowie umfassende Manuskript-, Plakat-, Foto- und audiovisuelle Sammlungen. Damit werden umfangreiche historisch-kulturwissenschaftliche und historisch-philologische Forschungsprojekte zur Sprache Esperanto ermöglicht. Dieser reiche Schatz wird derzeit in der Sammlung für Plansprachen der Österreichischen Nationalbibliothek für die Benützung erschlossen und für interessierte LeserInnen zugänglich gemacht.
Unter den Büchern befinden sich unter anderem auch Exemplare der ersten Lehrbücher für Esperanto in Arabisch (Kairo 1904), Griechisch (Samos 1907) und Kartwelisch (Tiflis 1909), die darauf verweisen, dass Esperanto ausgehend von Ost- und danach Westeuropa bereits vor dem Ersten Weltkrieg auch außerhalb der größeren europäischen Sprachgemeinschaften rezipiert wurde.
Das Archiv enthält auch zahlreiche Dokumente zur Geschichte des Esperanto Weltbundes und des Esperantomuseums der Österreichischen Nationalbibliothek sowie der Sammlung für Plansprachen.
Das 1927 gegründete Esperantomuseum der Österreichischen Nationalbibliothek ist weltweit eines der ältesten Sprachmuseen und eine der bedeutendsten Einrichtungen seiner Art. Das Museum, beziehungsweise die damit eng verbundene Sammlung für Plansprachen, dokumentiert rund 500 plansprachliche Projekte. Mit einem Bestand von mehr als 150.000 Objekten, darunter 75 Archive persönlicher und institutioneller Provenienz, bewahrt die Sammlung die weltweit größte Fachbibliothek für Esperanto, andere Plansprachen und Interlinguistik.
Die Universala Esperanto-Asocio mit Sitz in Rotterdam etablierte sich rasch als wichtigste Vertretung der internationalen Esperanto-Gemeinschaft; Heute hat sie Mitglieder in mehr als 100 Ländern und erfüllt verschiedene Aufgaben: von der Veröffentlichung der Zeitschrift „Revuo Esperanto“ seit 1908, zur Organisation von Konferenzen zu interlinguistischen Themen bis hin zur Veranstaltung von jährlich stattfindenden Esperanto-Weltkongressen.
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